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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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finde es vergleichsweise leicht, Sie nicht zu mögen, ganz besonders, wenn Sie solche Dinge sagen!«, entgegnete Miss Tarabotti und versuchte verzweifelt, ihre Hand seiner hassenswerten Liebkosung zu entziehen.
    Doch der Versuch ging nach hinten los. Lord Maccon zog sie zu sich, als wöge sie nicht mehr als ein Flöckchen schottischer Distelwolle, und im nächsten Augenblick fand sich Miss Tarabotti eng an ihn gepresst neben ihm auf dem kleinen Sofa wieder. Mit einem Mal war der Tag so warm, wie sie es zuvor angedeutet hatte. Der intime Kontakt mit den gewaltigen Muskeln seiner Lordschaft von der Schulter bis hinunter zu ihrem Oberschenkel versengte sie regelrecht. Was war das nur mit Werwölfen und ihren Muskeln?, fragte sich Alexia.
    »Ach herrje«, hauchte sie.
    »Mir aber fällt es äußerst schwer«, gestand der Earl, während er sich ihr zuwandte und ihr zärtlich das Gesicht streichelte, »Ihnen abgeneigt zu sein, und damit meine ich auf intime Weise und für sehr lange Zeit.«
    Miss Tarabotti lächelte. Der Duft nach freiem Feld hüllte sie ein, dieser frische Geruch, der nur dem Earl eigen war.
    Er küsste sie nicht, sondern berührte einfach nur ihr Gesicht, so als wartete er auf etwas.
    »Sie haben sich noch nicht für Ihr Verhalten entschuldigt«, erinnerte Miss Tarabotti und schmiegte die Wange in seine Hand. Sie wollte ihn bei dieser Unterhaltung nicht die Oberhand gewinnen lassen, indem sie sich von ihm nervös machen ließ. Sie fragte sich, ob sie es wagen konnte, das Gesicht zu drehen, um seine Fingerspitzen zu küssen.
    »Entschuldigen? Für welchen meiner vielen Fehltritte?« Lord Maccon war fasziniert, wie weich die Haut ihres Halses dicht unter dem Ohr war. Die altmodische Art, wie sie das Haar wie eine Gouvernante am Hinterkopf zusammengenommen trug, gefiel ihm, denn so kam er besser an diese Stelle heran.
    »Sie haben mich auf der Dinnerparty ignoriert«, beharrte Alexia. Die Erinnerung schmerzte immer noch, und Miss Tarabotti würde ihn nicht davonkommen lassen, ohne dass er zumindest den Anschein von Reue zeigte.
    Lord Maccon nickte, während er mit dem Finger eine ihrer geschwungenen schwarzen Augenbrauen nachzog. »Sie verbrachten den Abend in einer weit interessanteren Gesellschaft als ich und fuhren am nächsten Vormittag mit einem jungen Wissenschaftler aus.«
    Er klang so verloren, dass Alexia beinahe lachen musste. Es war immer noch keine Entschuldigung, aber vermutlich so nahe dran, wie ein Alpha nur konnte, vermutete sie. Sie sah ihm direkt in die Augen. » Er findet mich interessant.«
    Diese Enthüllung schien Lord Maccon wütend zu machen. »Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst«, knurrte er zähnefletschend.
    Miss Tarabotti stieß einen Seufzer aus. Sie hatte nicht beabsichtigt, ihn zu ärgern, so viel Spaß das auch mitunter machte. »Was soll ich an diesem Punkt sagen? Was würden Sie oder Ihr Rudel-Protokoll gern von mir hören?«, fragte sie.
    Dass du mich willst , antworteten seine niederen Instinkte. Dass es einen Augenblick in nicht allzu ferner Zukunft gibt mit dir und mir und einem besonders großen Bett. Er versuchte, diese lüsternen Visionen in den Griff zu bekommen und sich ihrem Einfluss zu entziehen. Verteufelter Vollmond , dachte er beinahe zitternd vor Anstrengung.
    Es gelang ihm, sich soweit zu beherrschen, dass er nicht gleich über sie herfiel. Doch während er sein Verlangen unterdrückte, war er gezwungen, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Da war es, wie ein schwerer Stein in seiner Magengrube, dieses eine Gefühl, das er sich nicht eingestehen wollte. Mehr als nur Verlangen oder Lust oder irgendeiner dieser nicht gerade zivilisierten Instinkte, die er so leicht auf seine Werwolfsnatur schieben konnte.
    Lyall hatte es gewusst. Er hatte es nicht erwähnt, doch er hatte es gewusst. Bei wie vielen Alphas, fragte sich Lord Maccon , war Professor Lyall bereits Zeuge gewesen, wie sie sich verliebten?
    Lord Maccon richtete einen wölfischen Blick auf die eine Frau, die ihn daran hindern konnte, jemals wieder ein Wolf zu werden. Er fragte sich, wie viel von seiner Liebe damit zusammenhing, mit dieser absoluten Einzigartigkeit. Außernatürliche und Übernatürlicher – war so eine Verbindung überhaupt möglich?
    Mein , sagte sein Blick.
    Alexia verstand diesen Blick nicht. Und sie verstand auch das Schweigen nicht, das damit einherging.
    Mit einem Mal nervös räusperte sie sich. »Der Tanz der Wölfin. Bin ich … an der Reihe?«, fragte sie in

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