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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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wollte Megs Arm ergreifen.
    Meg rannte los. Als sie um die nächste Ecke bog, hörte sie gerade noch ein raues Lachen und dazu eine Stimme: »Mit der hat’s wohl nicht geklappt, was, Connie?«
    Lieber Himmel, sie hatte recht gehabt!
    Dieses knappe Entkommen raubte ihr den letzten Mut, den sie noch gehabt hatte. Jetzt kam ihr die Welt nur noch wie ein Dschungel vor, voll giftiger Schlingpflanzen, hinter denen sich gefährliche Raubtiere verbargen.
    Sie wollte nach Hause! Und einfach alles, alles ungeschehen machen …
    Nach einem Augenblick der Bestürzung wurde ihr klar, dass »nach Hause« nun Marlborough Square bedeutete. Nach Hause bedeutete: zum Grafen. Aber der würde sie nach all dem Schlamassel, in den sie sich gebracht hatte, wahrscheinlich gleich wieder auf die Straße werfen. Sie lehnte sich an eine Mauer und brach in Tränen aus.
    Gott sei Dank. Monk hatte ein Taschentuch in seiner Jacke; sie konnte die Tränen abtrocknen und sich schnäuzen. Das Weinen tat außerdem gut. Sie konnte wieder denken.
    Aber von überall sah Meg neugierige und gleichgültige Blicke auf sich gerichtet. Sie ging weiter, wusste jedoch noch immer nicht, wohin sie eigentlich gehen sollte.
    Das war Unsinn. Sie konnte nicht einfach herumlaufen, bis sie erfror. Schon jetzt waren ihre Hände und Füße eisig kalt. Sie musste irgendwohin gehen.
    Vielleicht sollte sie doch nach Hause … Ein Teil ihres Widerstrebens beruhte auf Scham und einer unlogischen Hoffnung, dass sie das ganze Chaos irgendwie zurechtbiegen konnte, sodass Saxonhurst nie etwas erfahren würde.
    Plötzlich rannte ein Junge zur nächsten Straßenecke, auf dem Arm einen Stoß Zeitungsblätter. »Neueste Nachrichten! Das Neueste!«, schrie er. »Das müssen Sie lesen! Widerlicher Mord an einem Mann und seiner Geliebten. Und eine Gräfin beteiligt!«
    Meg starrte ihn fassungslos an. Die Tinte musste noch feucht sein!
    Sie glaubte nicht, dass alle um sie herum sich plötzlich zu ihr umdrehen und sie als die »beteiligte Gräfin« erkennen würden – nichts war weniger wahrscheinlich –, doch es entsetzte sie zu erfahren, dass die Nachricht bereits in sämtlichen Straßen verbreitet wurde.
    Passanten drückten dem Jungen einen Penny in die Hand, und sie hörte, wie er zu jedem sagte: »Es soll Lady Saxonhurst sein, heißt es. Gerade frisch verheiratet!«
    Überall um Meg herum blieben Leute stehen, manches Blatt wurde von zwei, drei Leuten gleichzeitig gelesen, und immer wieder wurden ungläubige Rufe und Spekulationen über diese skandalöse Affäre laut.
    Sie war zerstört. Am Boden zerstört.
    Saxonhurst würde sie nie wieder sehen wollen.
    Sie hatte es nicht getan, doch das schien im Augenblick gar keine Rolle zu spielen. Was sie brauchte, war irgendein Rattenloch, in das sie sich verkriechen konnte.
    Ob sie bei ihren alten Nachbarn aus der Mallett Street Hilfe finden konnte? Doch sie glaubte nicht, dass irgendjemand von diesen Leuten sich vor Gericht für sie starkmachen würde, und außerdem war dies nach dem Haus des Grafen sicher der nächste Ort, an dem man nach ihr suchen würde.
    Wo dann?
    Verfolgt von Nachrichtenschreiern – einige nannten sogar ihren Namen! –, schleppte sich Meg irgendwelche Straßen entlang. Sie fühlte sich nicht nur nackt, entblößt, sondern wie wund gescheuert.
    Dann hatte sie plötzlich eine Idee. Es war ein verzweifelter Gedanke, aber die einzige Möglichkeit. Sicherlich wollte die Herzoginwitwe von Daingerfield nicht den Skandal einer Verhaftung in der Familie. Selbst wenn sie und die alte Dame nichts füreinander übrighatten, würde die Herzogin sie verstecken müssen. Und vielleicht konnte sie Meg ja sogar helfen, ihren Namen reinzuwaschen.
    Zumindest konnte sie ihr für eine Weile einen Unterschlupf bieten.
    Und wenn sie bei ihr war, dann konnte die Herzogin auch eine Nachricht an Saxonhurst senden. Vielleicht war das dann sogar die Zwangslage, die notwendig war, um die unglückliche Familie wieder zusammenzubringen! Meg orientierte sich, wo sie war, und machte sich dann auf den langen Weg nach Mayfair zum Hotel Quiller’s.
    Erschöpft und zitternd vor Kälte erreichte sie endlich die belebte Straße, in der sich das Hotel befand. Es sah aus wie eine herrschaftliche Residenz; nur ein diskretes Hinweisschild gab es als Gasthaus zu erkennen. Meg wollte schon die Treppe zum Eingang hinaufgehen, als sie merkte, dass alle sie anstarrten und einen Bogen um sie machten. Man hielt sie für eine Bettlerin.
    So, wie sie aussah, würde

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