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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Saxonhurst es nicht war. »Wenn ich Sie auspeitsche, dann geben Sie mir den Stein zurück?«
    »Oh nein. Mit dem Auspeitschen erkaufst du dir mein Schweigen nur für vierundzwanzig Stunden. Bis du morgen wiederkommst und meinen Wunsch erfährst.«
    »Oder es kommt eine weitere Aufforderung zum Auspeitschen.«
    »Vielleicht.« Sein Grinsen sagte »Gewiss«. Er suchte in einer Schublade, schon jetzt schwer atmend, und holte einen langen Stock hervor. Ließ ihn mit einem singenden Geräusch durch die Luft sausen und grinste noch mehr.
    Sie sollte sich widersetzen. Zum Marlborough Square zurückfahren und alles dem Grafen sagen. Der würde sich Sir Arthur schon vornehmen.
    Gestern hätte sie das noch tun können, aber nun, nach der schrecklichen Szene mit Saxonhurst, wusste sie nicht, wie er reagieren würde. Wenn er ihr nicht glaubte, würde er sie für verrückt halten. Wenn er ihr glaubte, würde er wissen, dass sie ihn mit einem Trick dazu gebracht hatte, sie zu heiraten. Es war ja schön und gut, wenn Mr Chancellor meinte, es ginge ihm nur um seine Großmutter, aber es ging ihm nur deshalb um sie, weil ihn sein Vormund gezwungen hatte, sich ihrem Willen zu beugen.
    Sie würde dies hier also zumindest einmal tun müssen.
    Sir Arthur zog lachend an der Klingelschnur. Einen Moment lang fragte sich Meg, ob das Ganze ein makabrer Scherz gewesen war. Doch als die Haushälterin kam, befahl er ihr: »Sophie soll in meinem Schlafzimmer auf mich warten, Hattie.«
    Die Frau warf einen verwunderten Blick auf Meg und ging.
    »Wer ist Sophie?«
    »Ein Dienstmädchen. Wichtiger noch, meine derzeitige Gespielin. Sie ist jung, erst dreizehn. Anfangs war sie so köstlich verängstigt. Aber aus ihr ist eine willige kleine Metze geworden. Ich brauche für meinen wahren Genuss etwas mehr Würze.«
    Er beäugte Meg für einen Moment. Sie wusste genau, was er dachte, und konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln.
    »Nein, wirklich, Meg, du hättest ja schon Pfeffer, aber du bist einfach zu alt. Und zu zäh. Du hättest nicht genug Angst vor mir … Ah, Laura. Laura.«
    Er war wie in Trance. Meg dankte dem Himmel dafür, dass sie nicht in sein krankes Inneres blicken konnte. Irgendwo in der Nähe fiel eine Tür zu. Offenbar war die gefügige Sophie eingetroffen. Armes Kind. Meg wünschte, sie könnte etwas für dieses Mädchen tun.
    Sie starrte auf den Stock in seiner schlaffen Hand und fragte sich, ob sie es wirklich fertigbrächte, ihn damit zu traktieren.
    Dann, als würde er aufwachen, blickte er sie an. »Komm morgen wieder.«
    »Was?«
    Er legte eine Hand zwischen seine Beine, und sie bemerkte seine Schwellung. »Schon der Gedanke … genug jetzt. Komm morgen wieder, dann reden wir über …« Er wankte in das angrenzende Zimmer.
    Als er die Tür öffnete, erhaschte Meg einen Blick von einem dicklichen, blonden Mädchen, das mit weit aufgerissenen Augen auf einem großen Bett lag. Das sollte Willigkeit sein?
    Die Tür fiel ins Schloss.
    Morgen?
    Niemals. Eher würde sie jede ihrer Sünden vor aller Welt im Hyde Park bekannt geben!

15
    Meg griff nach ihren Handschuhen und dem Muff und rannte zur Tür.
    Die Hand bereits an der Klinke, hielt sie dann jedoch inne. Sie würde nie mehr in dieses Hauses zurückkehren. Niemals. Also war jetzt ihre einzige Chance, zu suchen. Sie biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen Panik und Fluchtgedanken an.
    Richtig. Wenn sie in der Nähe der Sheila war, konnte sie sie immer spüren. Rasch lief sie den Raum ab.
    Nichts.
    Vielleicht verwahrte er den Stein im Schlafzimmer.
    Dann sollte er dort bleiben! Doch sie überwand sich, presste sich nahe der Tür an die Wand und versuchte, die leisen Schreie und das raue Stöhnen zu überhören. Nein, die Sheila war wohl auch dort nicht.
    Meg lief auf den Flur und in den nächsten Raum. Ein zweites Schlafzimmer. Nichts. Auch im nächsten und im nächsten – nichts.
    Nachdem sie jedes Zimmer aufgesucht hatte, lauschte sie im Flur reglos auf Geräusche von Bediensteten. Das ganze Haus war geradezu unheimlich still.
    Sie eilte eine schmale Treppe nach oben und fand dort Personalzimmer und Lagerräume vor. Aber auch hier kein Anzeichen der Sheila. Die Lagerräume waren dick voller Staub. Seine Bediensteten waren schlampig; hier war seit einer Ewigkeit niemand mehr gewesen.
    Sie schlich die Hintertreppe hinunter und vorsichtig durch den Flur. Noch immer niemand. Die Leere dieses Hauses verursachte ihr eine Gänsehaut. Trotzdem schaute sie noch in zwei

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