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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Theaterpläne für den Abend plaudernd nach oben ging. Die beiden beachteten sie überhaupt nicht. Unten an der Tür stand ein Portier, um Ankommenden und Ausgehenden zu Diensten zu sein; neben ihm ein gepuderter Lakai, bereit, auf Wünsche einzugehen oder Besorgungen zu erledigen. Die beiden unterhielten sich.
    Sie beachteten Meg nicht, würden sie aber sicher bemerken, wenn sie wirkte wie jemand, der sich verirrt hatte. Auf den letzten Stufen verlangsamte sie ihre Schritte und versuchte zu überlegen, was sie nun tun sollte.
    Wo würde sich eine Privatsuite befinden? Bestimmt nicht an der Vorderseite des Gebäudes. Durch eine Tür konnte sie in einen der vorderen Räume sehen; es war ein Speisezimmer.
    Am Fuß der Treppe ging Meg, ohne stehen zu bleiben, um den geschnitzten Endpfosten herum und nach hinten. Zwei Dienerinnen eilten vorbei, die eine mit einer Schachtel, die andere mit einem Umhang über dem Arm. Eine dritte überholte sie. Niemand kümmerte sich weiter um sie.
    Sie dachte erneut daran, zu sagen, sie habe sich verlaufen, doch womöglich waren hier so wenige private Räumlichkeiten, dass sich das vielleicht seltsam anhören würde.
    Also musste sie einfach eine Tür nach der anderen aufmachen.
    Sie probierte gleich die nächste – und wich sofort wieder zurück. Sie hatte zwei Herren gestört, die durch dicken Pfeifenrauch auf sie starrten.
    Ein Raucherraum für Gentlemen, und der eine hatte die Schuhe ausgezogen. Er musste wohl an Hühneraugen oder entzündeten Ballen leiden!
    Beinahe versucht, zu kichern, ging Meg auf die nächste Tür zu, bereit, sich zu entschuldigen und rückwärts wieder den Raum zu verlassen.
    Sie schritt direkt in das habichtäugige Blickfeld der Herzoginwitwe von Daingerfield.
    »Hinaus!«, fuhr die alte Frau sie an. Sie saß auf einem Sofa, ein Fell über den Beinen und in den Händen ein Buch.
    Meg schloss die Tür hinter sich und lehnte sich daran, sie fühlte sich plötzlich schwach. »Sie erkennen mich wahrscheinlich nicht, Euer Gnaden. Ich … ich bin Lady Saxonhurst.«
    Die fahlen Wangen der Frau bekamen fast schlagartig Farbe. »Weshalb sind Sie hier?« Ihre Hände umklammerten das Buch; vielleicht zitterten sie gar. Vor Wut? Aus Angst? »Wollen Sie mir etwas antun?«
    Meg starrte sie an und spürte auf einmal Mitleid. »Natürlich nicht, Euer Gnaden.«
    »Was wollen Sie dann?«
    Am liebsten hätte Meg den dummen Grafen geschüttelt, der sich nicht beugen wollte und dieser zänkischen Frau Angst machte. »Sie haben gesagt, ich dürfe Sie um Hilfe bitten, Euer Gnaden.«
    Die Herzogin kniff die hellbraunen Augen zusammen und legte das Buch beiseite, nunmehr gefasster. »Sie wollen Hilfe? Dann möchte ich ja fast meinen, Saxonhurst weiß nicht, dass Sie hier sind. Setzen Sie sich!«
    Meg befolgte den schroffen Befehl; sie kam sich vor wie ein Hündchen.
    »Hilfe wofür?«, fragte die Herzogin kurz angebunden.
    Es fiel ihr entsetzlich schwer, die richtigen Worte zu finden. »Nun, Euer Gnaden, ich fürchte, ich sitze ziemlich in der Patsche.«
    »Reden Sie nicht um den heißen Brei herum wie ein Kirchenvorsteher, der sich einschmeicheln will. Heraus mit der Sprache!«
    Meg schluckte. »Manche scheinen zu denken, ich hätte etwas Schlimmes getan … ich hätte jemanden ermordet!«
    »Wen haben Sie ermordet?«
    »Niemanden! Aber ich glaube … Sir Arthur Jakes ist tot, wissen Sie. Und offenbar meinen einige, ich hätte ihn getötet. Also lief ich davon. Oder besser gesagt, Monkey. Und als er weg war, wusste ich nicht, wo ich hingehen sollte. Ich will aber nicht ins Gefängnis. Und deshalb kam ich hierher.«
    »Monkey?«
    »Ein Lakai.«
    Die Herzogin verzog keine Miene. Meg merkte, dass es das war, was ihren enervierenden, starren Blick ausmachte. »Wer ist Sir Arthur Jakes?«
    »Ein Freund meiner Eltern, Herzogin. Und unser Vermieter.« Sie versuchte, den starren Habichtsblick zu ignorieren, und fuhr fort, ihre Geschichte zu erzählen, ließ jedoch den Grund ihres Besuchs und Sir Arthurs widerliches Benehmen unerwähnt.
    »Sie haben keine Bediensteten mitgenommen?«
    Meg begann zu begreifen, dass ihre Erzählung ohne die wesentlichen Details ziemlich dünn wirken musste. »Ich bin nicht an Bedienstete gewöhnt, Herzogin. Und ich wollte ja nur einen alten Freund aufsuchen.«
    »Es geht nicht an, Gentlemen ohne die Begleitung Bediensteter zu besuchen. Eine Lady macht so etwas nicht!«
    Jetzt kam sie sich wirklich vor wie ein ausgescholtenes Hündchen. Sie senkte den Blick.

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