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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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denk mal nach – nichts von alledem kann die Schuld dieser Zauberei sein, falls sie sie je angewandt hat.«
    Anstatt das als Trost zu verstehen, begann sie erneut heftig zu schluchzen.
    Sax war sehr versucht, ihr eine Ohrfeige zu geben, doch er beherrschte sich und wartete ab. Was emotionale junge Frauen anbelangte, hatte er Erfahrung. Doch die Zeit verstrich, und seine Gattin war womöglich in Gefahr. Allmählich hörte Lauras Schluchzen auf, sie blickte ihn wieder an und schniefte leise.
    »Also«, sagte er, »verstehe ich es richtig, dass sie den Zauber benutzt hat? Erst vor Kurzem?«
    Laura nickte.
    »Was hat sie sich gewünscht?«
    Ein Schweigen entstand, doch er wartete ab.
    Schließlich flüsterte Laura: »Sie.«
    Auf seinen perplexen Blick hin fügte sie hinzu: »Na ja, nicht genau Sie, Mylord. Sondern einen Ausweg aus unserer Lage! Aber es stellte sich eben heraus, dass … dass Sie das waren.«
    Nach einem Moment der Bestürzung musste Sax lachen. »Beim Jupiter, Mädchen! Wie kannst du nur so dumm sein! Dass ich deine Schwester geheiratet habe, ist ein Teil einer Geschichte, die schon vor Jahrzehnten angefangen hat. Wie könnte so ein Wunsch da eine Rolle spielen?«
    »Es ist aber so«, erwiderte sie, inzwischen wieder gefasster. »Zumindest sagt man das. Zeit hat für die Sheila keine Bedeutung.«
    »Die was?«
    »Es ist eine alte irische Statue. Sie heißt Sheila-na-Gig. Oder so ähnlich.«
    Sax stand auf. Er konnte es kaum fassen, dass auch Laura an diesen Unsinn glaubte. »Wie immer dieses Ding heißt, es hatte nichts mit meiner Entscheidung zu tun, deine Schwester zu heiraten. Aber wenn es ihr so viel wert ist, warum hat sie es dann vergessen?«
    »Sie hat es nicht vergessen.« Laura warf ihm einen besorgten Blick zu und ergänzte dann: »Sie wollte nicht, dass Sie die Statue sehen. Sie ging zurück, um sie zu holen …«
    Er stemmte die Hände in die Hüften. »Du meinst, deine verrückte Schwester hat diese Statue in eurem alten Haus gelassen, weil sie Angst hatte, sie mir zu zeigen – weil sie an diesen Humbug glaubt? «
    Laura sprang auf, wild wie ein zorniges Kätzchen. »Sie ist nicht verrückt. Das ist nicht alles nur Narretei, Mylord, ganz bestimmt nicht!«
    Er ignorierte ihren Einwurf. »Und dann schlich sie sich vor dem Morgengrauen aus diesem Haus und versuchte, sie zurückzuholen?«
    »Ja, Mylord.«
    »Verrückt.« Er missachtete Lauras finsteren Blick. »Für den Augenblick akzeptiere ich, dass deine Schwester diese Idiotie glaubt und ihren Zauberstein wiederhaben will. Also, Sir Arthur hatte ihn bereits an sich genommen?«
    »Ich nehme an, Mylord.«
    »Sei nicht so eingeschnappt. Warum sollte er das tun?«
    »Ich bin nicht eingeschnappt. Ich ärgere mich über Sie. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie mir nicht glauben würden!«
    »Und da hattest du recht, das gestehe ich dir zu. Aber ich glaube durchaus, dass du daran glaubst. Und dass auch deine Schwester daran glaubt.« Und am liebsten hätte er über diese so simple wie lächerliche Erklärung lauthals und voller Freude gelacht. »Also, warum glaubst du, dass Sir Arthur diese steinerne Statue stehlen würde? Wie groß ist sie eigentlich?«
    »Nicht sehr groß. Sie ist flach, aus einem Stein herausgemeißelt, und vielleicht einen Fuß hoch.«
    »Sie könnte sie also allein tragen.«
    »Oh ja. Sogar ich kann das, obwohl sie nicht leicht ist.« Sie schien ihren Ärger überwunden zu haben und runzelte nun gedankenvoll die Stirn. »Sir Arthur muss von der Sheila erfahren haben, als unser Vater krank war. Vielleicht glaubte er auch an den Zauber« – ein kurzer, düsterer Blick traf Sax – »und wollte versuchen, einen Wunsch erfüllt zu bekommen. Aber das funktioniert nur bei Frauen, Mylord. Glaube ich zumindest.«
    »Genau genommen nur für deine Schwester.«
    Er versuchte, seine Skepsis zu verbergen, doch Laura schaute schon wieder finster. »Und für unsere Mutter. Wenn Sie mir nicht glauben, Mylord, wie wollen Sie dann erklären, dass Sie eine einfache Frau heirateten, die Sie vor dem Altar zum ersten Mal zu Gesicht bekamen?«
    »Also, erstens musste ich in aller Eile heiraten wegen eines Versprechens, das ich vor vielen Jahren meiner Großmutter gab. Zweitens habe ich mich für deine Schwester entschieden, weil eine meiner Bediensteten die Schwester eures früheren Dienstmädchens ist und sie mir empfohlen hat. Drittens wollte ich lieber eine Frau, die mir dankbar ist, als eine, die von mir erwartet, ihr dankbar zu sein. Siehst

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