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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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eines meiner Lieblingsbilder an der Wand hängt.«
    »Welches denn?«, fragte sie, doch sie wusste es.
    »Der Vermeer.«
    »Es ist wunderschön. So still und ruhig.« Sie musste hinzufügen: »Ich hätte nicht gedacht, dass dir das gefällt.«
    »Vergiss nicht, ich liebe auch Turner. Und Fuseli.«
    Sie lachte. Mr Chancellor hatte recht. Sax war eben Sax.
    Und er liebkoste ihre Handfläche in eindeutiger Absicht.
    Meg legte eine Hand auf seinen Mund, sagte jedoch: »Verführe mich nicht schon wieder, Sax. Wir müssen miteinander reden.« Wie als Warnung schlug plötzlich die Turmuhr von St. Margaret. Meg zählte zehn Schläge. Aber sie hatte das Gefühl, als sei es mitten in der Nacht.
    Er leckte ihre Handfläche. »Ich kann reden und dich gleichzeitig verführen.«
    »Aber ich weiß nicht, ob ich dann zuhören kann.«
    Er lachte und löste sich von ihr. »Also gut. Reißen wir uns voneinander los, seien wir vernünftig. Aber Meg« – er ergriff ihre Hand für einen letzten Kuss –, »ich verspreche dir, ich werde nicht zornig. Was du auch getan hast. Ich verspreche es.«
    »Warum?«
    »Weil du meine Frau bist. Also sag mir die Wahrheit.«
    Meg genoss das Gefühl seiner warmen Lippen an ihren Fingerknöcheln und stellte sich seinen Mund auf ihrem vor. Ein Anflug von Traurigkeit ließ sie aufseufzen. Denn einen kurzen Augenblick lang hatte sie gehofft, er würde sagen, er sei so verständnisvoll, weil er sie liebe.
    Sie begann zu befürchten, dass sie sich in ihn verliebte – ein Zustand großer Schwäche, vor allem, wenn nur einer von beiden verliebt war. »Wo soll ich anfangen?«, fragte sie.
    »Erzähl mir von dem Besuch bei Sir Arthur.«
    Das Teegeschirr wurde gerade abgeräumt, als Pringle den hinkenden Lakaien ins Haus einließ. Laura erinnerte sich, dass er Clarence hieß.
    »Ich bedaure, es sagen zu müssen«, begann der Mann, »aber die Nachricht über die Herzoginwitwe ist offenbar richtig. Zwei Ärzte sind bei ihr, und vor dem Haus wurde Stroh ausgestreut, um den Straßenlärm zu dämpfen.«
    Laura und ihr Bruder tauschten einen bestürzten Blick aus; bestimmt spürte er das gleiche Unbehagen wie sie. Die Herzogin war eine alte Frau und offenbar ein böses Weib, aber dennoch wünschte sich Laura, die Nachricht nicht einfach auf die leichte Schulter genommen oder harte Worte über sie gesagt zu haben.
    Daphne stand auf. »Dann muss ich auf jeden Fall zu ihr.«
    »Ich bestelle die Kutsche«, sagte Pringle und ging.
    »Haben Sie sonst noch etwas in Erfahrung gebracht?«, fragte Jeremy den Lakaien.
    »Na ja, Sir«, erwiderte der Mann, nun, da der Butler gegangen war, etwas entspannter, »ich habe ein bisschen herumgefragt. Die Herzogin reist mit ihren eigenen Bediensteten, deshalb bekommt das Hotelpersonal nicht viel von dem mit, was bei ihr vor sich geht. Aber es wurde gefragt, wann und wie Lady Daphne das Haus verließ. Es wurden auch ein paar Fragen über eine andere junge Frau laut, die bei der Herzogin war. Und es stellte sich heraus«, meinte er mit einem augenzwinkernden Lächeln, »dass ein verrufen aussehendes Paar gesehen wurde, welches das Hotel über den Hinterhof verließ.«
    »Verrufen aussehend!«, wiederholte Laura. »Das würde Schwager Sax aber gar nicht gefallen.« Doch sie lachte erleichtert auf. Wo immer Meg sein sollte, sie war also mit dem Grafen zusammen. Er würde gut auf sie aufpassen.
    »Du kennst Saxonhurst wirklich gar nicht«, meinte Daphne etwas verächtlich. »Für den war das bestimmt ein Heidenspaß. Er hat einfach kein Verständnis für die Würde seines Standes.«
    Laura und Jeremy tauschten erneut einen Blick aus.
    »Meine Ausgehgarderobe«, befahl Daphne dem Lakaien, zweifelsohne mit großem Verständnis für die Würde ihres Standes. Laura glaubte nicht, dass sie sich je wohl dabei fühlen würde, Bediensteten so kurz angebundene Befehle zu erteilen, und Meg erging es wohl nicht anders. Aber ob das ein großes Problem darstellen würde?
    Daphne starrte ins Leere, biss sich auf die Lippe und drückte sich gelegentlich ihr feuchtes Taschentüchlein auf die Augen. Laura versuchte sich vorzustellen, wie es war, jemanden zu verlieren, der fast wie eine Mutter gewesen war, wenngleich eine ungeliebte.
    »Möchtest du, dass ich mit dir komme?«, fragte sie spontan.
    Daphne fuhr zusammen. »Möchtest du? Es ist dumm, aber ich werde mich sicher ganz seltsam fühlen. Schließlich bin ich ja weggelaufen. Du brauchst nicht … brauchst nicht mit hineinzugehen und die Herzogin zu

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