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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Gillingham, die sich in letzter Zeit vor Gläubigern gedrückt hatte und die nur um Haaresbreite darum herumgekommen war, als Bettlerin auf der Straße zu landen.
    Sie würden Meg Gillingham wegen Diebstahls hängen.
    Ihre Schritte wurden noch schneller, führten sie zurück zum Marlborough Square und zum Haus des Grafen. Es fühlte sich zwar nicht an wie ihr Haus und Heim, aber wie ein Ort der Zuflucht. Dort würde sie in Sicherheit sein. Der Graf von Saxonhurst würde niemals zulassen, dass man seine Gemahlin ins Gefängnis warf …
    Doch dann stöhnte sie auf, entsetzt über den Gedanken, dass er eine zur Verbrecherin gewordene Frau niederen Standes vor der Staatsgewalt schützen musste.
    Und dass es ihr böser Wunsch gewesen war, der ihn in diese Sache hineingezogen hatte.
    Während sie vorwärtshastete, betete Meg voller Inbrunst, er möge nie herausfinden, was sie getan hatte. Er war so gut zu ihnen gewesen, und war es immer noch. Er verdiente eine gute Frau, nicht eine, die seiner so absolut unwürdig war.
    Sie hatte ihn sogar belogen. Eine unverhohlene Lüge!
    Hätte sie an diesem Punkt irgendeinen anderen Ort gewusst, wohin sie sich hätte wenden können, Meg hätte es getan. Doch es blieb ihr nichts übrig, als sich unter Tränen, die ihr über die eisigen Wangen rollten, zu zwingen, den Schritt zurück nach Mayfair und zum Marlborough Square zu lenken.
    Wie war es nur so weit mit ihr gekommen? Sie war immer ein ehrlicher Mensch gewesen, der sich der Welt ohne Scham hatte stellen können. Und nun war sie plötzlich eine Einbrecherin, die ihren guten Ehemann belogen hatte und wahrscheinlich noch einmal würde lügen müssen, um diese verdammte Sheila zurückzubekommen.
    War es wirklich Sir Arthur gewesen, der ins Haus gekommen war? Wer sonst? Er konnte es nicht schon wieder vermietet haben. Was hatte er gedacht? Mit Glück vielleicht, dass der Eindringling ein gewöhnlicher Dieb war, auf frischer Tat ertappt. Aber er sollte doch bitte nicht im Traum daran denken, dass er beinahe die unmögliche Gräfin von Saxonhurst erwischt hätte, wie sie nach ihrem Wunschstein suchte.
    Von Sorgen schwer bedrückt, erreichte Meg Marlborough Square, fast ohne es zu bemerken, doch plötzlich blieb sie entsetzt stehen. Mayfair war wesentlich früher zum Leben erwacht, als sie gedacht hatte.
    Der Platz war bereits voller Straßenhändler und Dienstpersonal. Ein Mann führte zwei Milchkühe an einer Seite entlang, auf der anderen hatte eine Frau vier Ziegen mit prallen Eutern bei sich. Bedienstete kamen und gingen mit Krügen, die sie mit frischer, warmer Milch füllen ließen.
    Meg sehnte sich nach einem guten Schluck dieser Milch.
    Andere Verkäufer spazierten mit Körben oder Taschen auf und ab oder schoben einen Karren vor sich her. In diesem wohlhabenden Stadtteil kam der Berg eindeutig zum Propheten!
    Meg zwang sich, auf das Haus zuzugehen, in der Hoffung, mit ihrem Umhang und der Kapuze wie eine Dienstmagd auszusehen, und stieg dann die Stufen zur Kellertür hinunter, die Hand fest um den Schlüssel mit der Schnur gelegt.
    Durch die Tür, die Treppe hoch und in ihr Zimmer. Das war alles. Sie war so kurz davor …
    Oh nein! Sie hastete die Stufen wieder hinauf und trat zurück.
    Das kleine Zimmer war eindeutig das Esszimmer für das niedere Personal. Fünf Leute waren um den einfachen Tisch herumgesessen und hatten sich Eier und Würstchen schmecken lassen.
    Wie dumm bin ich eigentlich, schalt sie sich und eilte weiter, denn jetzt stehen zu bleiben würde Verdacht erregen. Natürlich würde das Personal längst auf sein. Was hatte sie sich bloß gedacht?
    Und was in aller Welt sollte sie nun tun?
    Die Hintertür.
    Mit vor Panik weichen Knien eilte Meg eine Gasse zwischen Stallungen hinter den großen Häusern entlang und suchte den efeubewachsenen Hintereingang in den Garten des Grafen. Ihn von dieser Position aus zu finden war nicht einfach, doch sie probierte die Tür aus, die sie für die richtige hielt, und Gott sei Dank öffnete sie sich mit einem leisen Quietschen.
    Aber noch war sie nicht sicher, ob sie nun auch im richtigen Garten war – bis sie den hinkenden Diener aus der Hintertür des Hauses kommen und einen Weg entlanggehen sah.
    Bestimmt ging er zum Abort.
    Überwältigt vor Erleichterung lehnte sie sich an eine dicke Buche. Jetzt musste sie nur noch unbeobachtet ins Haus gelangen. Das konnte ja nicht mehr so schwer sein.
    Der Garten hinter dem Haus des Grafen war größer als der in der Mallett Street,

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