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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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richtigen Zeitpunkt kam Monkey mit einer Kanne Café au Lait, den Owain bevorzugte, hereingeeilt.
    Sax wandte sich an ihn: »Weißt du viel über Frauen, wenn sie ihre Periode haben, Monk?«
    Jetzt schaute Monkey drein wie die unverheiratete Tante. »So was sollten sie eines der Mädchen fragen, Mylord, ganz sicher.« Damit stolzierte er hoch erhobenen Hauptes wieder hinaus.
    Sax lachte in sich hinein. »Die männliche Reaktion auf diese Dinge ist wirklich sehr interessant. Ich muss das Thema mal an einem langweiligen Abend beim Essen im Club ansprechen.«
    »Kaffee bitte!«, forderte Knox.
    Die einzige Beachtung, die der Vogel Owain jemals schenkte, hatte damit zu tun, dass sie beide Milchkaffee liebten. Während Owain ein wenig davon in ein Schüsselchen gab, das er auf einen Stuhl stellte, musste er sich eine lächerliche Freude darüber eingestehen, dass es eine Sache gab, die er Sax, was den Vogel anging, voraushatte.
    Er war ebenso verrückt wie alle anderen hier.
    Sobald der Vogel zufrieden nippte, tat sich Owain an einem Stück Fisch gütlich. »Verstehe ich es richtig, dass die Gräfin … äh … zu ungelegener Zeit unpässlich ist?«
    »So kann man es auch sehen. Sie ist zu Bett gegangen. Aber heute Morgen habe ich sie im Garten herumschleichen sehen, von einem Baum zum anderen.«
    Owain konnte nicht umhin, ein wenig Selbstgefälligkeit zu verspüren. »Wenn man sich eine Braut aus dem Blauen holt, muss man eben mit ein paar Überraschungen rechnen.«
    Knox blickte auf und erteilte seine routinemäßige Warnung: »Braut ist Zaumzeug!«
    Sax schob seine Tasse zu Owain hinüber. »Schenk mir noch einen Kaffee ein, auch wenn es dieses milchige Zeug ist.«
    Owain gehorchte. »Und was hast du so früh am Morgen im Garten gemacht?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    Owain beschäftigte sich wieder mit seinem Fisch. »Du hast damit angefangen. Ich dachte, du wolltest darüber reden.«
    »Du kriegst aber auch alles mit«, erwiderte Sax unaufgeregt. »Ich war nicht im Garten. Oder zumindest anfangs nicht. Ich wachte früh auf. Du weißt schon, manchmal weiß man nicht recht, ob man träumt oder nicht. Ich war mir nicht sicher, ob das ganze Theater ein Traum war oder nicht, also ging ich in ihr Schlafzimmer. Sie war nicht dort, aber es war klar, dass sie existierte. Ihre Sachen waren ja überall.« Er nippte an seiner Tasse und verzog das Gesicht. »Monk! Bedecke deine Schamröte und bring noch einen Kaffee. Aber dieses Mal richtigen!«
    »Du hast dich also gefragt, wo sie ist«, meinte Owain.
    Sax schob seine Tasse von sich. »Ich weiß nicht, wie du dieses Zeug mögen kannst.« Knox sprang sofort auf den Tisch, um die Tasse in Angriff zu nehmen, doch Sax legte eine Hand darüber. »Nein.« Erst als der Vogel zu seinem Schüsselchen zurückgekehrt war, goss er ihm dort noch ein wenig ein. »Ich weiß auch nicht, was ich dachte, außer, dass mir das ziemlich komisch vorkam. War sie dabei, das Silber zu klauen? Oder war sie wieder zum Feigling geworden und wollte sich aus dem Staub machen? War sie Schlafwandlerin? Jedenfalls, ich zog mir ein paar Klamotten an und ging nachsehen.«
    Monkey kam mit einer frischen Kanne Kaffee zurück, schenkte in eine neue Tasse ein und verrührte etwas Zucker darin.
    »Monk …«, begann Sax.
    »Wenn es wegen der vorderen Kellertür ist, Mylord, was ich schon erwähnt habe, und dem fehlenden Schlüssel – keine Sorge. Die Schnur war abgenutzt. Der Schlüssel lag einfach auf dem Boden.«
    »Guter Versuch. Aber die Gräfin war im Garten. Ist sie zum Fenster hinausgeflattert?«
    Monkey wurde wieder rot. »Davon weiß ich nichts, Mylord.«
    »Dienstleute wissen alles.« Sax nippte an seinem frischen, schwarzen Kaffee. »Gib also bekannt, dass die Gräfin gerne die frische Morgenluft genießt. Es steht ihr natürlich frei, zu kommen und zu gehen, wie es ihr beliebt.«
    Monkey entspannte sich so weit, um ihm zuzwinkern zu können. »Richtig, Mylord. Nicht, dass irgendeiner von uns etwas ausplaudern würde, das wissen Sie ja.«
    »Ich hoffe zumindest, das zu wissen.«
    Der Lakai verschwand. Owain legte sein Besteck nieder. Er begann, sich ernsthaft Sorgen zu machen. Falls Sax’ Ehefrau verrückt oder ein schlechter Mensch war, bedeutete das eine Katastrophe. »Was, glaubst du, hatte sie denn wirklich vor?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich frage mich, ob sie es eines Tages erklären wird.«
    »Du weißt schon, Sax, dass du vor dem Gesetz für ihre kriminellen Handlungen geradestehen

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