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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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drängte, nach London zu galoppieren und Margrave aufzustöbern |... Was sie ihm jetzt erzählen wollte, würde seine Geduld auf eine noch härtere Probe stellen.
    »Weil ich ihm auf der Bühne entrinnen konnte.« Aufmerksam beobachtete sie Southertons Profil. »Nicht bloß seiner Gegenwart, auch seines Einflusses. Dort kommt niemand an mich heran. Sogar Mr Kent ist meiner Macht ausgeliefert. Wenn ein Theaterstück einstudiert wird, kontrolliert er alle Aspekte – bis zu dem Moment, wo seine Schauspieler die Bühne betreten. Dann ist er hilflos und kann nur mehr zuschauen.«
    »Das gilt ebenso für Margrave.«
    »Ja. Und er hasst es, wenn ich mich außerhalb seiner Reichweite befinde.«
    »Während du deine grandiosen Erfolge auf der Drury-Lane-Bühne feiertest, ist er auf dem Kontinent gewesen.«
    »Tatsächlich?«
    »Was sagst du da? War er die ganze Zeit in London, bei dir? Ich habe dich beschattet, India! Ständig behielt ich dein Haus im Auge, und ich sah alle Leute kommen und gehen. Doobin. Deine Garderobiere. Die Dienstboten. Kent|...« Plötzlich stockte ihm der Atem. »Willst du mir etwa erzählen, Kent sei Margrave?«
    »Nein.« India richtete sich auf. »Nicht Kent|... er ist Mrs Garrety.«

Dreizehntes Kapitel
    Während er hinter Bäumen versteckt wartete, beobachtete er das Licht, das hinter einem Fenster des oberen Stockwerks flackerte. Um die schneidende Kälte zu bekämpfen, stampfte er von einem Fuß auf den anderen und blies in seine Hände. Der lange Ritt nach Ambermede war mühsam gewesen. Im heftigen Schneetreiben hatte er die Straße kaum gesehen. Trotzdem hatte er eisern durchgehalten, so wie es seinem Charakter entsprach.
    Nun schneite es nicht mehr. Ein dünner Mondstrahl schien zwischen den Ästen herab und beleuchtete ihn.
    Hastig zog er sich tiefer in den Schatten zurück – nur eine Vorsichtsmaßnahme. Es war unwahrscheinlich, dass jemand ans Fenster treten und herausspähen würde. Und wenn doch, würde man ihn wohl kaum entdecken. Um diese späte Stunde würden India und Southerton schlafen.
    Vermutlich stammte das tanzende Licht hinter den Vorhängen von einem Kaminfeuer. Die Bewegungen im Zimmer, die er manchmal auszumachen glaubte, mussten eine Illusion sein, von den Flammen hervorgerufen. Trotzdem würde er sich noch eine Weile gedulden. Bevor er in das Cottage schlich, wollte er absolut sicher sein, dass die beiden im Bett lagen.
     
    India spürte Southertons innere Unruhe und erhob sich von seinem Schoß. Er hielt sie nicht zurück, sondern
stand ebenfalls auf. Die Arme auf den Kaminsims gestützt, den Kopf leicht gesenkt, kehrte er ihr den Rücken zu. Es fiel ihr nicht leicht zu warten, bis er sich umdrehen würde. Nervös wickelte sie den Gürtel des Morgenmantels um einen Finger.
    Endlich begann South zu sprechen. »Das hättest du mir früher sagen müssen«, seufzte er und warf einen Blick über die Schulter.
    »Warum hätte ich dich einweihen sollen? Ich hegte keinen Verdacht gegen Margrave. Und ich war beauftragt, ihn zu schützen.«
    »Um jeden Preis?« Nun wandte er sich zu ihr. »Er ist gefährlich, India.«
    »Bisher dachte ich, er wäre nur für mich und sich selbst eine Bedrohung.« Herausfordernd hob sie das Kinn. »Was glaubst du, warum ich verhindern wollte, dass du die Identität meines Beschützers feststellst? Ich nahm an, ich würde die Konsequenzen viel klarer beurteilen als du. Nachdem du mich entführt hattest, fürchtete ich zwar, er könnte mich oder sich selbst verletzen – aber jemand anderen? Nein, das hielt ich für ausgeschlossen.« Ihr Gesicht nahm sanftere Züge an. »Hätte ich seine Tarnung verraten, wäre er nichts weiter als eine erbärmliche Kreatur gewesen. Wie ich erst jetzt erkenne, wollte ich auch mich schützen. Ich hätte mich genauso bemitleidenswert gefühlt, weil ich zu schwach bin, ihn zu verlassen. Diese Blöße wollte ich mir nicht geben – nicht in deinen Augen.«
    »Nein, India, das siehst du falsch|...«, begann er.
    »Doch, so ist es«, unterbrach sie ihn. »Hättest du mich nicht aus London weggebracht, wäre ich immer noch bei ihm. Und ich werde zu ihm zurückkehren.«
    »Auf keinen Fall!«
    »Was das betrifft, hast du nichts zu bestimmen«, entgegnete
India entschieden. »Wenn Margrave tatsächlich für Mr Kendalls Tod verantwortlich ist – und mittlerweile glaube ich das -, dann muss ich es tun. Und du traust ihm sogar den Mord an Mr Rutherford zu, nicht wahr?«
    Da South nichts anderes übrig blieb, als ehrlich zu

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