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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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aussprichst.«
    »Das habe ich schon.«
    »Oh nein, an eine Liebeserklärung würde ich mich erinnern.«
    »Weißt du’s nicht mehr? Erst vor kurzem habe ich verkündet: ›Weil alle Welt mir deine Sanftmut preist|... hat mich’s bewegt, zur Frau dich zu begehren.‹«
    »Das bedeutet nichts, denn du hast lediglich eine paar Zeilen aus Der Widerspenstigen Zähmung zitiert.«
    »Weil mir kein besserer Text einfiel.«

    »Außerdem hast du diese unsterblichen Worte bloß im Scherz deklamiert.«
    »Eigentlich waren sie als Warnung gedacht.«
    »Wovor?«
    »Ganz einfach – vor meiner Absicht, dich zu heiraten.«
    Bestürzt rang sie nach Luft, dann presste sie eine Hand auf den Mund – unfähig, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
    »India?«
    Sie schüttelte den Kopf, dann brach sie in ein nervöses Gelächter aus, das mit einem heftigen Schluckauf endete. »Oh Gott|...«
    »Fühlst du dich nicht wohl?«, fragte South besorgt. »Soll ich dir ein Glas Wasser bringen?«
    Ein Fläschchen Riechsalz wäre besser, dachte sie. »Nein, danke«, würgte sie hervor, »alles in Ordnung.«
    »So sieht es aber nicht aus.« Behutsam strich er ihr die zerzausten Locken aus der Stirn. »Du bist ja ganz durcheinander. Weil du dir nicht vorstellen kannst, mich zu heiraten?«
    »Das ist es nicht|...«
    »Was dann?«
    »Nichts...« Prüfend schaute sie ihm in die Augen. »Du musst es nicht sagen. Wie sehr ich dich liebe, weißt du mittlerweile.« Sie lächelte verlegen. »So, jetzt habe ich’s ausgesprochen, und du hast erreicht, was du wolltest.«
    »Nein, India, da irrst du dich. Ich habe meine Heiratspläne nicht erwähnt, um dir dieses Geständnis zu entlocken.«
    »Warum denn sonst?«
    »Weil ich dich ebenfalls liebe. Und wenn sich ein Mann und eine Frau lieben, sollten sie heiraten.«
    »Welch ein Unsinn|...«

    »Warum versuchst du, einen Keil zwischen uns zu treiben?«, fragte South irritiert.
    »Darüber möchte ich nicht mit dir diskutieren. Wende dich an deine Freunde oder deine Familie, falls du eine Debatte anstrebst. Sie werden dir erklären, dass eine solche Hochzeit unmöglich ist...« India merkte, wie er zum Protest ansetzen wollte. »Spar dir die Mühe, ich meine es ernst, Matthew. Weißt du noch, wie du sagtest, ich könne deine Liebe nicht gewinnen? Es war...«
    Um sie zu unterbrechen, legte er einen Finger auf ihre Lippen. »Natürlich erinnere ich mich. Was ich damit andeuten wollte: Du musst meine Liebe nicht gewinnen, weil dir mein Herz schon längst gehört.«
    Melancholisch seufzte sie. »Wenn es bloß nicht derart wichtig für mich wäre|... Aber ich sehne mich so sehr nach deiner Liebe.«
    »Glaub mir, ich liebe dich!«
    Daran zweifelte sie nicht. Doch trotz der beglückenden Wärme, die ihre Seele erfüllte, erwiderte sie: »Das heißt noch lange nicht, dass wir heiraten müssen.«
    »Genau das heißt es. Obwohl ich deine Bedenken verstehe.«
    »Oh, das sind keine Bedenken – es ist meine feste Überzeugung.«
    Lässig zuckte er die Achseln, als wäre dieser Unterschied völlig belanglos. »Ich besitze bereits eine Sondergenehmigung. Und was deine Überzeugungen betrifft – die interessieren mich nicht im Mindesten.«
    Da steigerte sich das wohlige Gefühl in ihrem Innern zu einem seltsamen Prickeln. »Hoffst du, ich würde nach diesem Köder schnappen? Da täuschst du dich.«
    Statt zu antworten, drehte er sich auf den Rücken und zog die Decke bis ans Kinn. »Gute Nacht, India.«

    Bald hörte sie seine tiefen, gleichmäßigen Atemzüge. Sie selbst fand jedoch keine Ruhe. Durch gesenkte Wimpern betrachtete sie sein Profil. Das schien er nicht zu bemerken. Oder er kümmerte sich nicht darum. Schlief er wirklich? Sie rückte etwas näher zu ihm, und ihr Knie berührte seine Hüfte. Dann wartete sie ab, ob er sich bewegen würde. Aber er blieb stocksteif liegen.
    India seufzte tief. Anscheinend fehlte ihr die unerschöpfliche Geduld, die er ihr immer wieder bewies. Sie schmiegte die Wange an seine Schulter, strich über seine Brust, zupfte am offenen Kragen seines Nachthemds. Schließlich kapitulierte sie. »Welche Sondergenehmigung?«
    »Die ich in London beantragt und erhalten habe.«
    Ruckartig richtete sie sich auf. »Damals kanntest du mich kaum. Wieso hast du das getan?«
    »Elizabeths und Northams wegen.« Als er ihre Verwirrung spürte, erklärte er: »Die Ehe der beiden wurde unter außergewöhnlichen Umständen geschlossen. Mehr kann ich dir nicht erzählen. Als ich sie nach dem

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