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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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seiner Aufmerksamkeit entgeht. Immer wieder schickte Ihre Ladyschaft mir|... schwärmerische Briefe. Nur einen einzigen habe ich beantwortet, in freundlichem, aber entschiedenem Ton.«
    South ging zum Kamin und schürte das Feuer. »Hast du dich mit ihr getroffen?«
    »Bevor sie mir schrieb, besuchte sie mich ein paarmal in meiner Garderobe. Dabei wurde sie stets von ihrem Ehemann begleitet. Aber ich erkannte sofort, wer sich für mich interessierte.«
    »Also agierte Lord Macquey-Howell als Kuppler seiner Countess.«
    »Gewissermaßen. Er erschien mir|...« Sekundenlang suchte India nach dem richtigen Wort. »Völlig hilflos, beinahe resigniert. Offensichtlich übt sein Lordschaft nur geringen Einfluss auf seine Gemahlin aus. Sie führt zweifellos das Regiment. Und er muss ihr gehorchen.«
    »Insbesondere, wenn er seinen guten Ruf retten will.«
    South kehrte nicht zum Bett zurück. Stattdessen sank er in den Ohrensessel vor dem Kamin. Vor dort aus konnte er India besser im Auge behalten. »Hast du die Countess ermutigt?«, fragte er und streckte die langen Beine aus. Als er sah, wie India zusammenzuckte, fügte er hinzu: »Ich wollte dich nicht beleidigen. Dafür interessiere ich mich bloß, weil du Mr Kendall über Lady Macquey-Howells Liaison mit Señor Cruz informiert hast.« Seine nächsten Worte wählte er sehr sorgsam. »Von Anfang an wusstest du, dass es keine normale Affäre war, nicht wahr?«
    »Natürlich. Aber um deine andere Frage zu beantworten:
Nein, ich habe die Countess nicht ermutigt. Mr Kendall erwähnte sie erst ein paar Wochen nach ihrem letzten Besuch im Theater. Und in ihren Briefen stand nichts, was ihm genutzt hätte.«
    »Dann war sie nicht deine Informationsquelle.«
    »Nur selten.«
    »Und Margrave?«
    »Manchmal. Von Lady Margrave erfuhr ich allerdings viel mehr. Ganz egal, ob sie sich in der Stadt oder auf einem ihrer Landsitze aufhielt – wir standen in regelmäßiger Korrespondenz. In ihren Briefen berichtete sie mir stets von den neuesten Klatschgeschichten, schilderte die gesellschaftlichen Veranstaltungen, die sie besucht hatte, und erwähnte, was die privilegierten Kreise in Atem hielt. Gelegentlich flocht sie auch Neuigkeiten aus Marlhaven und Merrimont ein – über eine gute oder schlechte Ernte, das Befinden der Pächter und des Viehs. So etwas notierte sie nicht mir zuliebe, sondern um ihren Sohn auf dem Laufenden zu halten. Die beiden hatten sich entfremdet, was eher an ihm als an ihr lag. Verzweifelt hoffte sie, dass er ihr eines Tages etwas mehr Zeit opfern und nicht nur Pflichtbesuche abstatten würde.«
    Nachdem South die Flammen geschürt hatte, erwärmte sich das Zimmer endlich. India richtete sich auf und stopfte sich ein paar Kissen in den Rücken.
    »Natürlich wusste sie, dass er ihre Briefe an mich las. Auf diese Weise glaubte sie, in Verbindung mit ihm zu bleiben, obwohl er ihr niemals schrieb.«
    »Begann diese Entfremdung, als du Marlhaven verlassen hattest, um die Stellung bei den Olmsteads anzutreten? Oder bei deiner Übersiedlung nach London?«
    »Erst in London. Nach Mr Olmsteads Unfall wollte ich nicht mit Margrave nach Marlhaven zurückkehren. Da
wurde er misstrauisch. Er wollte mir kein Geld geben, damit ich mich in London über Wasser halten konnte, während ich mir eine neue Arbeit suchte. Und dass ich in Chipping Campden nicht viel gespart haben konnte, wusste er. Deshalb stellte er seine Mutter zur Rede. Was genau zwischen ihnen gesprochen wurde, weiß ich nicht. Ich glaube, damals erkannte Lady Margrave die Grenzen ihres Einflusses auf ihren Sohn. Jedenfalls änderte sie danach ihre Anweisungen. Ich sollte mich nicht mehr von ihm fernhalten, sondern ihn schützen.«
    »Welch ein sonderbarer Auftrag|...«
    »Das dachte ich auch. Ich wollte ihn ablehnen und auf das Geld verzichten. Doch dann folgte er mir nach London. Und er blieb stets in meiner Nähe.«
    »Er lässt dich nicht los?«
    »So kann man es nicht bezeichnen. Vielleicht wirst du mir nicht glauben – aber ich teilte ihm mehrmals in aller Entschiedenheit mit, ich wolle ihn nicht mehr sehen. Das verhinderte er jedes Mal mit einem Selbstmordversuch. Zweimal wollte er sich erhängen. Und als ich nach Paris flüchtete, fuhr er mir sofort nach und schoss sich beinahe das Gehirn aus dem Kopf.«
    Wie schade, dass er keinen Erfolg hatte, dachte South sarkastisch. »Hast du ihn gerettet?«
    »Vor der Strangulierung, ja. In Paris war ich fest entschlossen, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen

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