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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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Auch das Korsett entfernte er und lockerte das rosa Band, das ihr feines Batisthemd unter den Brüsten zusammenhielt. Schließlich löste er die Nadeln aus ihrem Haar und legte sie auf den Nachttisch.
    Als er sich wieder zu India wandte, hatte sie ihre Knie angezogen, eine Hand unter dem Kissen, die andere an den Lippen. Gleichmäßige Atemzüge hoben und senkten ihren Brustkorb.
    »Die Ruhe vor dem Sturm«, murmelte er und löschte die Lampe. Nur das Kaminfeuer erhellte den Raum. South schlug die Decke beiseite und streckte sich neben India aus.
    Später verstand er nicht, warum er auf der Stelle hatte einschlafen können.
     
    Langsam tauchte India aus dem Schlaf empor. Mehrere Eindrücke drangen gleichzeitig in ihr Bewusstsein – Regentropfen trommelten gegen die Fensterscheiben, im Kamin flackerte ein schwaches Feuer. Und an ihrem Rücken spürte sie eine angenehme Wärme.
    Ein so gutes und richtiges Gefühl – und zugleich völlig falsch|...
    Sie wollte aufstehen, doch das gelang ihr nicht. Die verwirrende Wärme glitt von ihrem Rücken zu ihrer Taille und hielt sie fest. Einer Panik nahe, versuchte sie sich zu befreien.
    »Ganz ruhig, India«, bat Southerton mit sanfter Stimme.

    Sofort erstarrte sie. »Oh... Sie sind es?«
    »Ja, ich.«
    »Aber... warum...?«
    »Alles der Reihe nach. Sind Sie unversehrt?«
    Wie sollte sie das feststellen, wenn die unerhörte Nähe des Viscounts ihr den Atem raubte? Jetzt umfasste er nicht nur ihre Taille – sein Bein lag über ihren Schenkeln. In ihrem Kopf war ein pochender Schmerz von unsichtbaren Spinnweben verdrängt worden, eine sonderbare Lethargie erfüllte ihre Glieder. Ansonsten fehlte ihr nichts, zumindest kam es ihr so vor. »Ja, ich denke schon.«
    »Sicher wissen Sie, dass ich Ihnen nichts antun würde.«
    Wusste sie das? »Natürlich...«
    »Dann wissen Sie auch, dass Sie nicht schreien müssen und kein hilfsbereites Publikum brauchen.«
    »Ja.«
    »Sehr gut.« Dass sie ihm blindlings vertraute, konnte South nicht nachvollziehen. Er rückte von ihr weg und drehte sich auf den Rücken. Unter der Decke verbarg sich eine pulsierende Erektion, die er lieber an Indias zarter Haut belassen hätte.
    Sie wandte sich zu ihm, das Kinn auf einen Ellbogen gestützt. Die Augen halb geschlossen, die Lippen grimmig zusammengepresst, schaute er zur Decke hinauf. An ihren Schenkeln hatte sie seine Erregung gespürt. Vermutlich ahnte er nichts von ihrem heimlichen Verlangen, von der süßen Qual in den erhärteten Knospen ihrer Brüste|...
    »Ist noch Tee in der Kanne?«, fragte sie, weil ihr nichts anderes einfiel.
    South nickte. »Inzwischen ist er kalt geworden.«
    »Oh, das stört mich nicht«, erwiderte sie und stieg aus
dem Bett. Unter ihren nackten Füßen fühlte sich der Bretterboden eisig an, und sie erschauerte. Sie eilte zum Kamin, schürte das schwache Feuer und schenkte sich Tee ein. Dann spähte sie über die Schulter. »Möchten Sie auch eine Tasse?«
    »Ja, bitte.« Welch ein absurdes Gespräch – höflich und zivilisiert, als würden sie in Miss Parrs Salon sitzen|... Plötzlich musste er lächeln und begann die Situation zu genießen.
    India kehrte zum Bett zurück. »Was finden Sie denn derart amüsant?«
    »So ungern ich das auch gestehe – Sie , Miss Parr.«
    »Mich?« Blitzschnell entfernte sie die gefüllte Teetasse, die sie ihm hingehalten hatte, aus seiner Reichweite. »Das müssen Sie mir erklären.«
    »Nun, im Augenblick fehlt Ihnen die gewohnte Contenance.«
    »Soll das ein Kompliment sein?«
    »Ja.«
    Schweigend übergab sie ihm die Tasse, und er musterte ihr Gesicht.
    »Habe ich Sie gekränkt?«
    India schüttelte den Kopf. Dabei bemerkte sie ihr offenes Haar. Als Southertons Blick über die zerzausten Locken glitt, strich sie es verlegen nach hinten. Sie entdeckte die Nadeln, die er auf den Nachttisch gelegt hatte, griff danach und klemmte sie zwischen die Lippen. Indem sie eine nach der anderen benutzte, steckte sie ihre seidigen blonden Haare geschickt hoch.
    Während er ihr zusah, überlegte er, warum sie das tat. Weil sie die Bewunderung in seinen Augen gelesen hatte?
    Vorsichtshalber schaute er weg, und sie fand es liebenswert, dass er ihr diesen kurzen privaten Moment gönnte,
damit sie sich ungestört mit ihrer Frisur beschäftigen konnte.
    South hob die Decke hoch. »Legen Sie sich wieder hin. Sie frieren, und das Kaminfeuer spendet kaum Wärme.«
    Nachdem sie sich neben ihm ausgestreckt hatte, nippte sie an ihrem Tee und nahm einen

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