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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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etwas zugesto ßen?«
    »Natürlich nicht«, beteuerte er und beobachtete, wie sie aufatmete.
    »Also hat sie keinen Verdacht geschöpft.«
    »Ganz im Gegenteil, sie vertraute mir ihre Herrin bereitwillig an.«
    Fröstelnd stellte India ihre Teetasse beiseite und zog die Decke bis ans Kinn. »Sie sollte mit mir nach Hause fahren. Dann geschah etwas|...« Die Stirn gerunzelt, erforschte sie ihr Gedächtnis. »Aus irgendwelchen Gründen besann sie sich anders. Ich erinnere mich nicht|... Wahrscheinlich musste sie noch etwas erledigen. Sie hat immer so viel zu tun.«
    »Nun, das spielt keine Rolle. Zum Glück nimmt Mrs Garrety ihre Pflichten sehr ernst. Ich hätte ihr nur ungern... Kummer bereitet.«
    Herausfordernd hob India den Kopf. »Wie tröstlich, dass Ihnen das Wohl meiner Garderobiere am Herzen liegt|...«
    »Und Ihr Wohl nicht? Wollten Sie das andeuten?« Der Viscount ging zum Kamin und warf noch ein paar Kohlen ins Feuer. »Verzeihen Sie, India, aber ich habe nicht das Gefühl, Sie seien bekümmert. Stattdessen scheinen Sie Ihr Schicksal resignierend hinzunehmen.«
    »Würde es Ihnen besser gefallen, wenn ich über Sie herfiele und Ihr Gesicht zerkratzte?«
    Belustigt über ihren Spott, entgegnete er: »Vielleicht nach einem anständigen Frühstück.«
    Der Gedanke an eine Mahlzeit widerte sie offensichtlich
sehr stark an, denn er beobachtete, wie blass sie wurde.
    »Oder lieber nicht. Ihnen ist immer noch übel, India. Das hatte ich nicht bedacht. Was kann ich für Sie tun?«
    »Oh, Sie haben schon genug getan.« Seufzend ließ sie den Kopf ins Kissen zurücksinken und schloss die Augen. »Ich entsinne mich nicht, was geschah, nachdem ich in die Droschke gestiegen war. Haben Sie mir eine Droge verabreicht?«
    »Nein.«
    India lächelte gequält. »Vermutlich bin ich einfach in traumlosen Schlummer gesunken.«
    »Das glaube ich auch. Jedenfalls schliefen Sie tief und fest, als ich Darrow traf und die Droschke mit einer komfortableren Kutsche vertauschte.«
    In diesem Moment wurde ihr bewusst, wie hilflos sie in seine Gewalt geraten war. Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wurde... »Darrow?«
    »Bald werden Sie ihn kennen lernen. Er ist meine Mrs Garrety.«
    »Daran zweifle ich.«
    South zuckte die Achseln und schürte das Feuer. Dann setzte er sich. »Leiden Sie öfter an diesen Migräneanfällen?«
    »In letzter Zeit regelmäßig. Ich glaube, es liegt am Licht im Theater. Manchmal flackern die Lampen sehr heftig. Ich versuche nicht hinzuschauen. Aber das ist schwierig. Und der beißende Geruch des Öls steigt mir zu Kopf.« Sie öffnete wieder die Augen. »Nur weil mir übel war, hatten Sie ein derart leichtes Spiel mit mir.«
    Der Viscount widersprach ihr nicht, überlegte jedoch, ob er seinem Kammerdiener zustimmen musste. Womöglich hatte er India tatsächlich eher gerettet als entführt.

    »Was haben Sie mit mir vor?«, fragte sie.
    »Wenn Sie wissen möchten, wie lange Sie der Bühne fern bleiben werden – das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber keine Bange, Sie sind in Sicherheit.«
    »Soll ich etwa glauben, Sie hätten mir das alles angetan, um mich zu schützen? Vielleicht hätte ich das vor vierzehn Tagen für bare Münze genommen. Jetzt nicht mehr, Mylord. Offenbar hegen Sie irgendeinen Verdacht gegen mich. Ich würde es vorziehen, Sie hätten Ihre Beschuldigung ausgesprochen und mir das Recht zugebilligt, mich zu verteidigen.«
    South schüttelte den Kopf. »Diese Gelegenheit werden Sie erhalten, wenn es an der Zeit ist – sobald Sie imstande sind, Ihre Verteidigung energischer vorzubringen. Im Augenblick erscheinen Sie mir viel zu schwach.«
    »Diese Worte werden Sie bereuen.«
    »Damit rechne ich sogar. Wie auch immer, ich werde Ihre Indisposition nicht ausnutzen.«
    »Oh, das ist wirklich ehrenvoll von Ihnen...«
    South merkte ihr an, dass sie sich überanstrengt hatte. Sogar diese eher harmlose Diskussion forderte ihren Tribut. »Ruhen Sie sich aus. Inzwischen werde ich mit Darrow reden. Glücklicherweise besitzt mein Kammerdiener Arzneien gegen alle erdenklichen Krankheiten.« Zu seiner Überraschung schloss India tatsächlich die Augen. South schob seine Füße in die Pantoffeln und ging zur Tür, wo er noch einmal stehen blieb. »Hoffentlich machen Sie mir nichts vor.«
    »Welch ein nettes Kompliment|...«, wisperte India. »Aber eine so versierte Schauspielerin bin ich nicht.« Den Atem für diese Antwort hätte sie sich sparen können, denn South hatte nicht gewartet, um ihr

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