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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Zeichen seiner Familie. Aber dein Vater hat sie verlassen, wie das Gadjos eben tun. Und als wir dich für tot hielten, sagte der Rom Baro: ›Jetzt gibt es nur noch einen.‹«
    »Nur noch einen … was?«, wollte Cam verwirrt wissen.
    »Bruder.« Shuri schürte das Feuer in der Kohlenpfanne. »Du hattest einen jüngeren Bruder.«
    Ein wahres Gefühlschaos überflutete Cam. Auf einmal war seine Welt wie auf den Kopf gestellt. Nachdem er sein ganzes Leben geglaubt hatte, allein zu sein, war hier jemand, in dem das gleiche Blut floss. Ein echter Bruder. Cam starrte Merripen an und beobachtete, wie die Erkenntnis in dessen kaffeebraunen Augen emporstieg. Cam glaubte nicht, dass Merripen die Neuigkeit ebenso erfreut aufnahm wie er, aber das kümmerte ihn nicht.
    »Die Großmutter hat sich kurzzeitig um beide Kinder gekümmert«, fuhr Shuri fort. »Aber dann bekam sie Angst, dass die Gadjos sie ihr wegnehmen könnten. Vielleicht sogar töten würden. Also hat sie den einen Jungen behalten, während sie dich in die Obhut deines Onkels Pov gegeben hat, des Rom Baro . Ich bin überzeugt, dass deine Großmutter nicht ahnte, wie der Rom Baro dich misshandeln würde, andernfalls hätte sie es nie getan.«
    Shuri warf Merripen einen Blick zu. »Sie dachte wahrscheinlich, dass dich Pov beschützen könnte, weil er ein starker Mann war. Aber er hielt dich für eine Abscheulichkeit, weil du halb …« Sie hielt
keuchend inne, als Cam seinen Überzieher und den Hemdsärmel nach oben schob und ihr seinen Unterarm zeigte. Die Pooka -Tätowierung stach im Halbdunkeln deutlich hervor, ein tiefschwarzer Umriss auf seiner bronzenen Haut.
    »Ich bin sein Bruder«, sagte Cam mit heiserer Stimme.
    Shuris Blick wanderte von dem einen Mann zum anderen. »Ja, das sehe ich«, murmelte sie schließlich. »Keine starke Ähnlichkeit, aber sie ist da.« Ein neugieriges Lächeln kräuselte ihre Lippen. » Devlesa avilan . Es ist Gott, der euch zusammengebracht hat.«
    Was auch immer Merripens Meinung darüber war, wer oder was sie zueinandergeführt hatte, er behielt sie für sich. Stattdessen fragte er angespannt: »Kennst du den Namen meines Vaters?«
    Shuri sah die beiden mitleidvoll an. »Der Rom Baro hat ihn mir nie verraten. Es tut mir leid.«
    »Nein, du bist eine große Hilfe gewesen«, sagte Cam. »Weißt du irgendetwas über die Gründe, weshalb die Gadjos uns …«
    » Mamì «, rief der Junge von draußen. »Chorodies im Anmarsch.«
    »Sie haben es auf die Pferde abgesehen«, sagte Merripen und erhob sich schnell. Er drückte Shuri einige Münzen in die Hand. »Viel Glück und Gesundheit«, sagte er.
    » Kushti bok «, erwiderte sie.
    Cam und Merripen hasteten aus dem Zelt. Da kamen bereits drei Chorodies auf sie zu. Mit ihrem verfilzten Haar, den dreckigen Gesichtern, verfaulten Zähnen und einem Gestank, der ihnen vorauseilte, waren sie mehr Tier als Mensch. Ein paar neugierige
Roma beobachteten sie aus sicherer Entfernung. Es war offenkundig, dass von dieser Seite keine Hilfe zu erwarten war.
    »Nun«, flüsterte Cam, »das sollte recht spaßig werden.«
    »Chorodies lieben Messer«, sagte Merripen. »Aber sie wissen nicht, wie man damit umgeht. Überlass sie mir.«
    »Wie du willst«, sagte Cam einvernehmlich.
    Einer der Chorodies sprach in einem Dialekt, den Cam nicht verstand. Aber er zeigte auf Cams Pferd Pooka, das sie nervös beäugte und mit den Hufen scharrte.
    »Das kannst du dir abschminken«, murmelte Cam.
    Merripen antwortete dem Mann mit einer Handvoll ebenso unverständlicher Worte. Wie vorhergesehen, zog der Chorodie ein gezacktes Messer hinter dem Rücken hervor. Merripen wirkte entspannt, doch seine Finger ballten sich zu Fäusten, und er nahm schlagartig Angriffshaltung ein.
    Der Chorodie stürzte sich mit einem harschen Schrei auf ihn, zielte genau auf seinen Oberkörper. Doch Merripen sprang geschickt beiseite und mit eindrucksvoller Schnelligkeit und Stärke packte er den Angreifer am Arm. Der Chorodie verlor das Gleichgewicht, und im nächsten Augenblick rammte Merripen seinen Gegner geschickt zu Boden, wobei er ihm gleichzeitig den Arm verdrehte. Ein hörbares Knacken ließ sie alle, selbst Cam, zusammenzucken. Der Chorodie jaulte vor Schmerz. Ohne große Schwierigkeiten entriss ihm Merripen das Messer aus der schlaffen Hand und schleuderte es Cam zu, der es reflexartig auffing.

    Merripen warf den übrigen beiden Chorodies einen einladenden Blick zu. »Wer ist der Nächste?«, fragte er kühl.
    Obwohl er die

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