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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Merripen ebenso verbittert zu sein schien wie sie.
    Es ärgerte sie, dass er kein Wort sagte. Es ärgerte sie außerdem, dass er mit spielender Leichtigkeit bei ihrem flotten Tempo Schritt halten konnte, und dass ihm, als sie allmählich vor Anstrengung schwer atmete, nicht das Geringste anzusehen war.
    Erst kurz vor dem Rutledge Hotel brach Win das Schweigen. Erfreut stellte sie fest, wie ruhig sie klang. »Ich werde deinem Wunsch nachkommen, Kev. Von heute an wird unsere Beziehung rein platonisch und freundschaftlich sein. Nichts weiter.« Sie blieb auf der ersten Treppenstufe des Gebäudes
stehen und sah feierlich zu ihm auf. »Mir wurde ein kostbares Geschenk gemacht … ein zweites Leben. Ich werde das Beste daraus machen. Und ich werde meine Liebe sicherlich nicht an einen Mann vergeuden, der sie nicht will oder braucht. Ich werde dich nicht weiter belästigen.«
     
    Als Cam das Schlafzimmer ihrer Suite betrat, fand er Amelia vor einem riesigen Haufen Päckchen und Schachteln vor, die mit unzähligen Schleifen, schimmernder Seide und glitzerndem Schmuck vollgestopft waren. Mit einem verlegenen Lächeln drehte sie sich zu ihm um, und ihr Herz tat bei seinem Anblick einen kleinen Satz. Sein kragenloses Hemd stand an der Kehle eine Handbreit offen, sein Körper strahlte trotz der geschmeidigen Muskelkraft etwas Katzenhaftes aus, und sein Gesicht strahlte vor sinnlicher maskuliner Schönheit. Bis vor kurzem hätte sie sich niemals träumen lassen, überhaupt verheiratet zu sein, und noch dazu mit einem derart exotischen Märchenprinzen.
    Sein Blick huschte genüsslich über seine Frau, deren rosafarbener Samtmorgenrock ihr Hemdchen und ihre nackten Oberschenkel preisgab. »Wie ich sehe, war der Einkauf ein voller Erfolg.«
    »Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist«, erwiderte Amelia entschuldigend. »Normalerweise bin ich nicht so verschwenderisch. Ich wollte eigentlich nur einige wenige Taschentücher und Strümpfe kaufen. Aber …« Sie deutete hilflos auf den ganzen Plunder. »Ich scheine heute nicht ganz ich selbst zu sein.«
    Ein Lächeln erhellte sein bronzefarbenes Gesicht.
»Wie schon gesagt, meine Liebe, gib so viel Geld aus, wie du möchtest. Du könntest mich nicht in den finanziellen Ruin treiben, selbst wenn du wolltest.«
    »Ich habe dir auch ein paar Sachen gekauft«, sagte sie und durchwühlte den Haufen. »Einige Krawatten und Bücher und eine französische Rasierseife … obwohl ich das zuerst mit dir besprechen wollte …«
    »Was mit mir besprechen wolltest?« Cam schlich von hinten an sie heran und küsste sie auf den Hals.
    Amelia sog scharf die Luft ein, als sein heißer Mund ihre Kehle berührte, und sie hätte fast vergessen, was sie eigentlich hatte sagen wollen. »Deine Rasur«, sagte sie benommen. »Bärte sind in letzter Zeit sehr angesagt. Ich denke, du solltest einen Spitzbart versuchen. Du sähst sicherlich verwegen aus, und …« Ihre Stimme verhallte, während sich seine Lippen wohlig an ihrer samtenen Haut labten.
    »Es könnte kitzeln«, murmelte Cam und lachte, als sie zu zittern begann.
    Zärtlich drehte er sie um und blickte ihr tief in die Augen. Etwas an ihm war anders, dachte sie. Eine sonderbare Verletzlichkeit, die sie nie zuvor gesehen hatte.
    »Cam«, sagte sie vorsichtig, »wie ist deine Besorgung mit Merripen verlaufen?«
    Die bernsteinfarbenen Augen waren sanft und strahlten vor Aufregung. »Sehr gut. Ich habe ein Geheimnis, Monisha . Soll ich es dir verraten?« Er zog sie an sich, schlang die Arme um sie und flüsterte es ihr ins Ohr.

Zwölftes Kapitel
    An diesem Abend war Kev aus einer Vielzahl an Gründen übelgelaunt. Besonders schlimm war der Umstand, dass Win ihre Drohung wahrmachte. Sie behandelte ihn mit freundlicher Distanziertheit. Höflich, zuvorkommend, nett. Und es stand ihm nicht zu, sich zu beschweren, da dies genau das war, was er von ihr verlangt hatte. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es etwas gab, das noch schlimmer auszuhalten war als ihre sehnsüchtigen Blicke: ihre Gleichgültigkeit.
    Sie verhielt sich Kev gegenüber liebenswürdig, geradezu warmherzig, genauso, wie sie sich Leo oder Cam gegenüber verhielt. Sie behandelte Kev, als sei er ihr Bruder. Was nur schwer zu ertragen war.
    Die Hathaways hatten sich im Essbereich ihrer Suite versammelt, lachten ausgelassen und machten Scherze über die Beengtheit ihrer Behausung. Es war das erste Mal seit Jahren, dass sie alle gemeinsam an einem Tisch saßen: Kev, Leo, Amelia, Win,

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