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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Menschen Rücksicht nehmen zu müssen. Egoistisch zu sein und niemandes Glück über das eigene zu stellen, dürfte ungleich leichter fallen.«
    Drew gefiel ihr Humor, auch wenn er sich von ihm nicht irritieren ließ. »Eine Ehefrau kann sich als Nervensäge entpuppen«, sagte er. »Oder sie bekommt Eifersuchtsanfälle, wenn ihr Gatte die Tage in seinem Club und die Nächte im Bett seiner Mätresse verbringt. «
    »Kann man ihr das verdenken?«
    »Ja, denn die Vernunftehe ist nichts anderes als eine legale Verbindung ohne Versprechen von Liebe und Treue.«
    »Was der Grund ist, weshalb ich niemals eine Heirat aus reiner Vernunft erwägen würde«, sagte Roslyn, die sich mit ernster Miene vorbeugte. »Indes weist eine gute Ehe Vorzüge auf, die Sie gewiss noch nie bedacht haben.«
    »Nennen Sie mir einen einzigen. «
    »Ich kann mehrere nennen. Der größte ist, dass Sie stets einen Gefährten haben, jemanden, mit dem Sie reden und dem Sie zuhören können, neben dem Sie jeden Morgen aufwachen, mit dem Sie Ihre Mahlzeiten teilen und auch Ihre Interessen. Sie sind so gut wie nie mehr einsam.«
    Drew winkte ab. »Vorausgesetzt, das Paar harmoniert, was bei Vernunftehen selten der Fall ist.«
    » In einer guten Ehe harmonieren die Partner in den meisten Dingen und haben viele gemeinsame Interessen. Überdies können sie Kinder bekommen, eine Familie gründen«, fuhr Roslyn fort.
    »Die kann man in jeder Ehe haben.«
    »Stimmt man kann Kinder zeugen, aber das allein sichert noch keine lieb ende Familie. Und vergessen wir den wichtigsten Vorzug nicht. Ein Ehemann gewinnt eine Gastgeberin für seine Bälle und seine Ehefrau einen Begleiter für die unterschiedlichsten Anlässe.« Sie lachte. »Sie müssen zugeben, dass Haviland seine gegenwärtigen Sorgen nicht hätte, wäre er mit mir verheiratet. «
    »Dem kann ich nicht widersprechen«, gestand Drew amüsiert.
    »Nein, im Ernst ... eine gute Ehe gründet auf Freundschaft, Zuneigung und vielleicht Liebe - auch wenn Sie nicht an sie glauben.«
    Im Geiste schüttelte Drew den Kopf. Er konnte sich
    nicht vorstellen, dass seine Eltern sich Jemals geliebt hatten oder auch bloß Freunde gewesen waren. Seine Mutter hatte ein Herz aus Stein, und das seines Vaters war kaum weicher gewesen. Der verstorbene Duke of Arden war streng, reserviert, unnahbar gewesen -ohne einen Anflug von Zuneigung für irgendjemanden, auch nicht für seinen einzigen Sohn und Erben. Drew hatte nicht sonderlich getrauert, als sein Vater vor acht Jahren starb, denn schließlich kannten sie einander kaum.
    Mit sechs Jahren wurde Drew nach Eton geschickt, wo er das Glück hatte, seine beiden Jugendfreunde kennenzulernen. Wären Marcus und Heath nicht gewesen, hätte er ohne weiteres genauso werden können wie sein strenger Vater.
    Drew schmunzelte verhalten. »Nicht einmal diese vermeintlichen Vorzüge können mich von der Ehe überzeugen. Ich bin sehr zufrieden damit, alleinstehend zu sein.«
    »Sind Sie das?« Sie neigte den Kopf. »Eine liebevolle Ehe kann Ihnen Befriedigung und Erfüllung geben. Oder wollen Sie behaupten, Ihre Mätressen vermögen Ihnen mehr als körperliche Befriedigung zu bieten? «
    Nein, das wollte er nicht. In der Vergangenheit hatte er mehrere Mätressen gehabt, doch waren diese Liaisons bei aller sexuellen Befriedigung oberflächlich geblieben. Und so hatte er es auch gewünscht, ohne Nähe, ohne Bindung, ohne Leidenschaft, die über das rein Körperliche hinausging.
    »Die körperliche ist die einzige, die mich interessiert«, antwortete er ruhig.
    Sie beäugte ihn schelmisch. »Ich hoffe inständig, dass Lord Haviland Ihre Meinung nicht teilt.«
    »In dem Fall müssten Sie ihn vom Gegenteil überzeugen - was heißt, Sie müssten härter an der Verführung arbeiten.«
    »Das habe ich vor«, sagte sie. »Warum sonst sollte ich so viel Zeit damit verbringen, Ihre Techniken zu lernen? Ich bin fest entschlossen, ihn in mich verliebt zu machen.«
    Als sie versonnen lächelte, fiel Drews Blick unwillkürlich auf ihren Mund. Und ihn überkam nicht nur der Drang, sie zu küssen, sondern er stellte außerdem fest, dass ihn Roslyn Loring zunehmend bezauberte.
    Sie hingegen schien von derlei Regungen gänzlich unberührt.
    Ihr Desinteresse an ihm verletzte seine Eitelkeit, war allerdings auch eine Herausforderung. Es weckte den Wunsch in ihm, ihr beweisen zu wollen, dass er ihr nicht annähernd so gleichgültig war, wie sie vorgab.
    Natürlich wäre das viel zu gefährlich, deshalb sah er

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