Glut der Versuchung
auszusehen.«
Gehorsam biss sie sich auf die Unterlippe und benetzte sie mit der Zunge. »So?«
»Ja, aber versuchen Sie, heißblütiger zu wirken. Öffnen Sie die Lippen leicht, tun Sie, als wären Sie ein wenig außer Atem. Und sehen Sie mir in die Augen. Denken Sie daran, Augen und Mund sind Ihre besten Waffen.«
Sie blickte ihm in die Augen, während sie ihre feuchten Lippen öffnete und fast lautlos nach Luft rang, was ihr jedoch absurd unnatürlich vorkam.
Arden war offenbar der gleichen Ansicht, denn er schüttelte bedauernd den Kopf. »Das können Sie viel besser, meine Liebe. Also, los, bringen Sie mich dazu, Sie küssen zu wollen.«
Trotz ihrer festen Vorsätze jagte ihr der Gedanke, Arden zu küssen, erregende Schauer über die Haut. Willentlich ignorierte sie die Gefühle, die sich in ihr regten, und versuchte, küssenswert auszusehen, indem sie sich die Lippen benetzte und gleichzeitig versuchte, heißblütig auszusehen.
»Das ist schon besser«, ermutigte er sie. »Allein Sie zu beobachten, sollte mich erregen.«
Den Duke of Arden erregen? Unmöglich, dachte Roslyn und schnaubte im Geiste spöttisch. Die Verführungstechniken, die er sie lehrte, mochten bei einem normalen Mann wirken, aber nicht in einer Million Jahre würde sie jemals glauben, eine solche Wirkung auf ihn auszuüben, zumal er genau wusste, welche Tricks sie benutzte.
Als sie ihre Bemühungen lachend abbrach, sank Arden auf dem Sofa nach hinten und gab sich geschlagen. »Vielleicht ist es doch hoffnungslos.«
»Nein, nein, ich kann es«, versicherte sie und mühte
sich, ihr Lachen zu unterdrücken.
»Dann zeigen Sie es mir. Sehen wir mal, ob Sie mich erregen können. Kommen Sie, setzen Sie sich neben mich, damit Sie eine bessere Chance haben.«
Als er auf das Sofapolster neben sich klopfte, zögerte Roslyn einen winzigen Moment, ehe sie seiner Aufforderung entschlossen nachkam. Wenn sie ihre Unsicherheit bei Haviland überwinden wollte, musste sie lernen, mit den physischen Aspekten der Verführung umzugehen.
»Was jetzt?«, fragte sie, als sie sich neben ihn gesetzt hatte.
Er lehnte sich an die gepolsterte Armlehne zurück. »Ich überlasse es ganz Ihnen. Was lehrte ich Sie gestern? «
»Dass ich Sie wie zufällig berühren soll.«
»Dann tun Sie es.«
Sie streckte die Hand aus und legte ihre Finger auf seine, die auf seinem wildlederverhüllten Schenkel ruhten. Prompt zog er seine Hand unter ihrer hervor und drückte sie auf ihre, so dass ihre direkt auf sein Bein drückte. »So ist es erregender für einen Mann«, erklärte er.
Auch für eine Frau, ergänzte sie in Gedanken, denn Roslyns Herz setzte kurzfristig aus, als sie den steinharten Muskel unter dem weichen Stoff fühlte. Aber sie gestattete sich nicht, ihre Hand wegzuziehen. Stattdessen sah sie Arden an und übte die Sache mit dem Mund. Seine Augen wanderten sofort zu ihren Lippen. Ansonsten wirkte er unbeeindruckt.
»Ist es nicht gut genug?«, fragte sie schließlich.
»Sie sollten näher kommen. Verlocken Sie mich mit Ihrer Nähe. «
Sie wechselte ihre Sitzposition und beugte sich vor, worauf ihre Münder nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Unglücklicherweise war sie sich nun seines Körpers verstörend bewusst, vor allem, weil sie sich buchstäblich auf seinen Schenkel aufstützten musste, um das Gleichgewicht zu halten.
»Und jetzt küssen Sie mich«, befahl er gelassen. »Sie sollten lernen, wie man es richtig macht. «
Schlagartig fiel Roslyns Blick auf seinen Mund, und sie verspannte sich. Es wäre sehr unklug, Arden zu küssen, obwohl sie sich danach sehnte. Dann aber schalt sie sich, weil sie so zimperlich war. Sie hatte ihn schon einmal geküsst - und weit mehr als das zugelassen! Ihm zu richtiges Küssen beizubringen, wäre nicht gestatten, ansatzweise so skandalös und konnte ihr helfen, Lord Haviland zu gewinnen.
Sie atmete tief durch, was ihre Nerven jedoch nicht beruhigte, und als sie ihm hastig einen Kuss auf die Lippen drückte, um sogleich wieder zurückzuweichen, verriet ihr sein Stirnrunzeln, dass sie vollkommen versagt hatte.
»Nochmal, aber langsamer«, schlug er vor. »Verharren Sie. Und legen Sie Ihre Hände auf meine Brust, damit ich merke, dass Sie mich berühren.«
Sein Gehrock war offen, und so drückte Roslyn vorsichtig die flachen Hände aufs Revers seiner Weste. Dabei Musste sie sich weiter vorlehnen, als sie wollte, bemerkte allerdings auch, dass er nicht vorhatte, ihr zu helfen. Stattdessen ruhten seine
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