Glut der Versuchung
anbehalten hatte, obwohl es klatschnass war.
Ihr durchnässtes Kleid und die anderen Sachen hängte sie an Wandhaken neben dem Kamin, bevor sie ihm einen unsicheren Blick zuwarf.
Drew spürte die plötzliche Spannung in der Luft, wie sie wohl auch.
Immer noch zitterte sie vor Kälte.
»Kommen Sie, wärmen Sie sich am Feuer«, sagte er und gab sich betont gleichgültig.
Sie folgte der Aufforderung nur zögernd und zuckte zusammen, als er mit der Hand nach ihrem Haar griff. »Was tun Sie da? «
»Ich lasse Ihr Haar herunter, damit es trocknet, sonst werden Sie gar nicht wieder warm.«
Ihre Unsicherheit war verständlich, denn sie konnte unmöglich selbst ihre Frisur lösen, ohne die Decke loszulassen, die sie verhüllte.
Stocksteif stand sie da, während er die Nadeln herauszog, welche die goldene Masse zusammenhielten, und dann die langen Locken über ihren Rücken breitete. »So, das sollte helfen.«
»Danke«, murmelte sie und sah zu ihm auf.
Drew holte tief Luft. Das Licht des Kaminfeuers tauchte ihr wunderschönes Gesicht in einen goldenen Glanz. Sie war die fleischgewordene Versuchung, der er unmöglich widerstehen konnte.
Langsam hob er die Hand und strich mit dem Daumen über ihr Kinn.
»Ich m-mache lieber den Tee«, sagte Roslyn zittrig.
»Das Wasser kocht noch nicht.«
Als seine Finger ihre Lippen erreichten, rang sie hörbar nach Luft. »Sie haben versprochen ... «, flüsterte sie hilflos.
Er lächelte sie zärtlich an. »Ich sagte, ich würde nicht über Sie herfallen, und das werde ich auch nicht.« Aber Herfallen schließt einen Mangel an Zustimmung mit ein, ergänzte er in Gedanken, und ich verspreche, dass es nicht an deiner Zustimmung mangeln wird.
»Setzen Sie sich hier auf den Teppich«, sagte er und legte die Hände auf ihre Schultern. Nachdem sie sich vors Feuer gehockt hatte, kniete er sich neben sie.
Roslyn wurde nervös. »Drew ... «
»Schhh, Liebes. Lassen Sie sich von mir wärmen.« Er legte seine Arme zusammen mit seiner Decke um sie. »Sie sind halb erfroren.«
Sanft umfasste er sie und nahm sie mit sich auf den Teppich, so dass sie beide auf der Seite lagen, ihr Kopf auf seinem linken Arm, seine nackte Brust an ihrem Rücken und seine Lenden an ihrem Po. Obwohl der Quilt sie noch trennte, wusste er, dass sie seine Körperwärme fühlen konnte.
Er jedenfalls fühlte eine unerklärliche Hitze in seinem Innern, die umso merkwürdiger war, als ihn der Regen vollkommen ausgekühlt hatte. Wahrscheinlich war es Wahnsinn.
Drew blickte ins knisternde Feuer und musste lächeln. Was für eine Ironie! Nach so vielen Jahren, die er erfolgreich dem Ehestand auswich, war er nun im Begriff, eine unwiderrufliche Entscheidung zu fällen. Er hatte vor, hier und jetzt mit Roslyn zu schlafen und sie somit zu seiner Braut zu machen.
Sein Entschluss schien vom Schicksal gewollt zu sein, und bald würde Roslyn genauso empfinden. Sie machte sich absichtlich etwas vor, überlegte Drew, denn sie fühlte dieselbe Leidenschaft für ihn, dessen war er sich sicher. Da konnte sie noch so viel leugnen.
Und bevor sie dieses Cottage wieder verließen, hätte er sie endgültig überzeugt.
Elftes Kapitel
Ich verstehe nun, wie du dich in einem Moment der Schwäche hinreißen lassen konntest, deine Unschuld zu verschenken - weil Leidenschaft so unglaublich ist
Roslyn an Fanny
Roslyn lag in seinen Armen und wagte nicht, sich zu bewegen. Sie spürte deutlich, wie schnell ihr Herz pochte, wie geschärft all ihre Sinne waren.
Das Feuer wärmte das kleine Zimmer angenehm, auch wenn die Flammen nichts mit der zunehmenden Hitze in ihrem Innern zu tun hatten. Vielmehr war die Nähe von Ardens starkem, muskulösem Körper, der sich an den ihren schmiegte und nur durch den Quilt von ihm getrennt war, daran schuld.
Sie war ein bisschen schockiert gewesen, ihn halbnackt anzutreffen, und hatte natürlich nicht umhin gekonnt, ihn im Feuerschein zu bewundern. Er war stark, anmutig und sogar noch atemberaubender, als sie es sich vorgestellt hatte. Ihn so zu sehen, hatte ein seltsames Flattern in ihrem Bauch ausgelöst, das sich noch vervielfachte, nachdem er sich mit ihr vor den Kamin gelegt hatte.
Eine halbe Ewigkeit sagte keiner von ihnen ein Wort. Roslyn blickte ins flackernde Feuer. Im Cottage wurde es nach und nach immer gemütlicher, während draußen das Unwetter weitertobte. Der Regen trommelte, der Wind heulte, aber drinnen kamen diese Geräusche nur gedämpft an. Weit lauter hörte Roslyn
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