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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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harmlos auszusehen. Er hatte vorgehabt, sie davon zu überzeugen, dass sie in ihrem gegenwärtigen Zustand keinerlei noch so harmlose unanständige Gedanken in ihm weckte. Leider musste er erkennen, dass sie selbst jetzt, da sie aussah wie eine bemitleidenswerte Schiffbrüchige, immer noch eine ungewöhnlich starke Anziehungskraft auf ihn ausübte. Noch dazu rief ihr Zustand, durchnässt und frierend, seine sämtlichen Beschützerinstinkte auf den Plan.
    Am Schlafzimmer müsste es Decken geben. Sie sollten die nassen Sachen ausziehen und sich in die einhüllen.«
    »Danke, es geht schon.«
    »Sie würden lieber erfrieren? «
    »Ich glaube schon.«
    Er schüttelte den Kopf. »Seien Sie nicht albern. Ich habe Sie schon entblößt gesehen, mein Engel. Wenn Sie sich jetzt Ihre nassen Kleider ausziehen, übertreten Sie keine Grenze, die nicht schon längst überschritten wäre.«
    »Bitte, erinnern Sie mich nicht daran! Die letzte Nacht war ein Fehler. Das hätte nie passieren dürfen.«
    Drew konnte ihr gar nicht vehement genug widersprechen. Die letzte Nacht war eindeutig kein Fehler! Und genau das wollte er Roslyn begreiflich machen.
    »Ich bin am Boden zerstört«, raunte er stattdessen. »Mein erster Antrag, und er wird mir ins Gesicht zurückgeschmettert.«
    »Weil Sie ihn ganz und gar nicht ernst meinten. «
    »Ich bitte Sie! Ich meinte ihn vollkommen ernst! «
    Roslyns kurzes Lachen wirkte nicht amüsiert. »Sie wollten mir lediglich Ihr Können beweisen. Sie sind frappierend geschickt in Liebesbekundungen, und Sie wollten mir beweisen, wie leicht ich zu verführen wäre. Ihnen bedeutete es nichts.«
    »Ihre Deutung ist so abwegig, dass ich um Vergleiche verlegen bin«, sagte er leise. »Aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.«
    Statt etwas zu erwidern, umschlang sie ihren Oberkörper mit den Armen, um das Zittern zu stoppen.
    »Roslyn«, sagte Drew nochmals, »gehen Sie und ziehen Sie sich die nassen Sachen aus, bevor Sie sich eine üble Erkältung holen. Ich verspreche, dass ich nicht über Sie herfallen werden. « J edenfalls nicht unaufgefordert.
    » Nein. Die letzte Nacht war schlimm genug.«
    »Sie befürchten, Haviland könnte erfahren, was heute war; aber ich verrate es ihm nicht, versprochen.«
    »Haviland unter anderem. Es ist höchst unanständig, dass wir uns hier allein aufhalten, auch wenn uns kaum eine andere Wahl blieb. «
    Drews Gedanken indes waren noch ganz bei seinem Konkurrenten. »Sie haben mir noch nicht erzählt, wie Ihre Ausfahrt mit ihm heute Morgen verlief. Haben Sie sie überhaupt gemacht? «
    »Ja, ich bin mit ihm ausgefahren«, sagte sie zögernd.
    »Nachdem ich Sie ausdrücklich bat, es nicht zu tun? «
    Roslyn sah ihn wütend an. »Sie können unmöglich eifersüchtig auf Haviland sein. «
    Er hätte gern geleugnet, aber selbst in seinen eigenen Ohren klang er zweifelsfrei eifersüchtig und verärgert. Teufel nochmal, er war wirklich eifersüchtig.
    Bevor er etwas erwidern konnte, durchfuhr sie noch ein Kälteschauer, der seinen Zorn nur anfeuerte. Als sie die Zähne zusammenbiss, damit sie nicht vor Kälte klapperten, reichte es ihm endgültig.
    »Roslyn, nun gehen Sie ins Schlafzimmer und entledigen Sie sich Ihrer nassen Kleidung, bevor ich es für Sie tue. «
    Sie sah ihn einen Moment lang schweigend an, bevor sie seiner Anweisung folgte, aber nicht, ohne erschöpft zu seufzen: »Das würden Sie tun, nicht wahr? «
    »Worauf Sie wetten können.«
    Sie zögerte kurz, bevor sie ins andere Zimmer ging und höchst widerwillig seinem Befehl folgte.
    Drew nutzte ihre Abwesenheit, um sich des Großteils seiner eigenen durchnässten Kleidung zu entledigen: seiner Krawatte, seiner Weste und seines Hemds. Er hängte alles an die Wandhaken zum Trocknen. Anstandshalber behielt er seine Hosen an, so klamm und kalt sie auch waren, und ging hinüber zum Kaminfeuer, um sich am Flammenschein zu wärmen.
    Doch selbst das war offenbar zu gewagt für Roslyn. Einen Moment später trat sie aus dem Schlafzimmer, von oben bis unten deckenverhüllt, mit bloßen Füßen, und blieb erschrocken stehen. Sie errötete.
    » I-Ich könnte Ihnen eine Decke geben«, stammelte sie. »Sie sollten sich b-bedecken.«
    »Das würde ich gern.«
    Als er keine Anstalten machte, zu ihr zu kommen, ging sie schließlich langsam zu ihm und reichte ihm die Decke. Dann wandte Roslyn sich rasch wieder ab, während Drew sich den Oberkörper bedeckte. Bei näherem Hinsehen bemerkte er, dass Roslyn ihr Hemdchen

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