Glut der Versuchung
an dir aus«, sagte er leise. »Sie passen zu deinen wunderschönen Augen.«
Bei seinem Lob wurde Roslyn ganz warm ums Herz, obgleich ihr seine Schmeichelei nicht recht behagte. »Drew ... bitte ... «
»Ich weiß, dass du nicht hören möchtest, wie schön du bist, aber es ist wahr.«
Sein zärtlicher Blick gab ihr das Gefühl, wunderschön zu sein.
Was zweifellos auch seine Absicht war.
Entschlossen streckte sie die Schultern durch, wich einen Schritt zurück und rang sich ein unbekümmertes Lachen ab. »Ich weiß, was du vorhast, Durchlaucht, aber deine Tricks sind bei mir verschwendet.«
»Was für Tricks?«
»Du benutzt dieselben Verführungstaktiken, die du mich lehrtest. «
»Ach ja?«, fragte Drew unschuldig.
»Ja, und das weißt du auch. Du bringst mir teure Geschenke und versuchst, mir zu schmeicheln. Du siehst mir tief in die Augen und schenkst mir deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Außerdem berührst du mich, um meine Sinne zu erregen ... Soll ich fortfahren?«
Er schenkte ihr ein unwiderstehliches Lächeln und hob beide Hände. »Schuldig im Sinne der Anklage. Aber kannst du es mir verübeln? Ich weiß, dass ich alle mir zur Verfügung stehenden Mittel nutzen muss, wenn ich dich überzeugen will, mich zu heiraten. «
»Ich möchte nicht, dass du mich mit Juwelen und leeren Schmeicheleien überschüttest, Drew.«
»Meine Schmeicheleien sind keineswegs leer. Komm her, meine Liebe. Ich möchte dir zeigen, wie sehr ich dich begehre.«
Er streckte die Hände nach ihr aus und zog sie in seine Arme. Fassungslos protestierte Roslyn laut. »Und ich wünsche auch nicht, dass du mich küsst! «
»Nun, das ist nicht wahr«, widersprach er ihr mit wissendem Blick. »Wie ich dir beweisen kann, Roslyn.«
Mit diesen Worten neigte er den Kopf und küsste sie, während seine Hände federleicht über ihren Körper glitten. Jede Bewegung zeugte von seiner meisterlichen Kunst als Liebhaber.
Zu ihrem Verdruss hörte Roslyn bald auf, sich ihm zu widersetzen. Als er schließlich den Kuss löste, war sie erhitzt, außer Atem und benommen.
»Unser nächster Liebesakt« murmelte er mit heiserer Stimme, »wird viel besser als Z erste. «
Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es noch besser werden könnte, aber darum ging es hier nicht.
»Es wird kein nächstes Mal geben«, erwiderte Roslyn zittrig, ging zu einem Sessel und sank hinein. »Nicht bevor wir richtig vermählt sind. «
»Nun, da werde ich deine Meinung ändern müssen. «
Sie sah ihn misstrauisch an. »Genau das hätte ich von dir erwartet, Durchlaucht, dass du dein Geschick ausnutzt, um mich zu beeinflussen.«
»Warum sollte ich auch nicht, wo es doch eines meiner größten Talente ist? «
»Ich weiß.« Roslyn bedachte ihn mit einem missbilligenden Blick. »Fanny sagte, du könntest Damen vor Wonne zum Weinen bringen. «
Er lüpfte eine Braue. »Woher kann Fanny das wissen? Ich habe ihre Dienste nie in Anspruch genommen.«
»Sie gab wieder, was man sich erzählt.«
»Sagen wir, ich bemühe mich«, sagte er achselzuckend. »Es schmeichelt dem männlichen Stolz zu wissen, dass man seine Geliebte zufriedenstellt.«
»Fanny erzählte auch, dass Männer höchst selten das Vergnügen ihrer Geliebten über ihr eigenes stellen.«
Drew schmunzelte reuig. »Nun, ich gestehe, dass ich meine amourösen Fertigkeiten geschult habe, damit ich aus anderen Gründen als meinem Reichtum und meinem Titel begehrt werde. «
Roslyn erschrak, als sie den seltsamen Ausdruck in seinen Augen bemerkte. Er schien beinahe ... verletzlich. Auch wenn sie kaum glauben wollte, dass ein mächtiger Adliger wie Drew überhaupt verletzlich sein konnte, verstand sie doch, warum er um seiner selbst willen begehrt werden wollte, nicht wegen seines materiellen Besitzes.
»Dir ist zweifellos gelungen ... « begann Roslyn, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. »Wie sind wir eigentlich auf dieses skandalöse Thema gekommen? Gestern sagtest du, du würdest mich heute Morgen besuchen, um über unsere Verlobung zu sprechen.«
»Und das hatte ich auch vor. Aber dann erkannte ich, dass ich lieber meine Mutter aufsuchen sollte, denn ich
will mir ihren Zorn nicht zuziehen. Ich beabsichtige übrigens, über
Nacht auf Arden Castle zu bleiben, so dass ich während des Pflichtbesuchs gleich ein paar Angelegenheiten bezüglich des Anwesens regeln kann. Aber ich werde rechtzeitig zurück sein, um dich morgen Abend
zum Verlobungsdinner abzuholen. «
»Das ist nicht nötig, Drew. Ich werde
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