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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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zittere jedes Mal, wenn ich ihr begegne, Als Roslyn sie erschrocken ansah, lachte Eleanor. »Na, vielleicht zittere ich nicht wirklich, aber ich habe noch nie einen kälteren Menschen kennengelernt. Ich vermute, sie wird versuchen, Drew zu einer Aufschiebung der Hochzeit zu überreden.«
    »Warum?«
    »Weil es ihr gewiss nicht gefällt, zur simplen Witwe degradiert zu werden, nachdem sie solange schon als Duchess über Londons feine Gesellschaft herrscht. «
    »Meinetwegen darf sie gern weiter über sie herrschen«, sagte Roslyn lachend. »Ich habe nicht den Wunsch, ihren Platz einzunehmen. Und ich gestehe, dass ich nicht unbedingt darauf brenne, sie kennenzulernen.«
    Eleanor sah sie prüfend an. »Ich vermute, Sie werden sich problemlos gegenüber der Duchess behaupten. Lassen Sie sich nur nicht von ihr einschüchtern. Sie erwartet Unterwürfigkeit, aber ich glaube, insgeheim schätzt sie Frauen, die ihre Ansichten offen aussprechen. « Sie zögerte. »Drew legt ebenfalls großen Wert auf Offenheit. Ansonsten ähnelt er seiner Mutter überhaupt nicht, Gott sei Dank.«
    »Wie ist er denn eigentlich?«
    »Drew? Er ist der Beste aller Männer. Ich liebe ihn wie einen Bruder. Genau genommen waren er und Heath wie große Brüder für mich, als ich aufwuchs. Ich wünschte, Sie könnten diese Seite an ihm sehen, Miss Loring. Drew öffnet sich nur sehr wenigen Menschen und zeigt seine Gefühle nur den engsten Freunden. Aber Sie würden ihn gleichfalls lieben, würden Sie ihn so kennen wie ich.«
    »Das ist ein fürwahr hohes Lob«, bemerkte Roslyn versonnen und nippte an ihrem Wein. »Ich habe auch schon von anderer Seite höchste Lobpreisungen über ihn gehört. Lady Freemantle sagt, er würde seinen Besitz ganz bewundernswert führen.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete Eleanor ihr bei. »Drew besteht darauf, dass seine Ländereien nur nach den neuesten wissenschaftlichen Methoden bewirtschaftet werden. Seine Pächter betrachten sich als außerordentlich glücklich, ihn zum Herrn zu haben. Und Drew wird überdies für seine fortschrittliche Politik und seine Tätigkeit im Parlament bewundert, wie auch für seine Großzügigkeit gegenüber seinen vielen Bediensteten und Abhängigen.«
    »Sind denn viele von ihm abhängig? «
    »Himmel, ja, eine ganze Schar! Tanten, Onkel, Cousins ... von denen sich die meisten wie die Kletten an ihn hängen. Alle nutzen sie ihn schamlos aus, aber er sorgt für sie, egal, ob sie es verdienen oder nicht. Drew sieht das als seine Pflicht. Noch besser ist er zu seinen alten Bediensteten. Die Duchess würde jeden mittellos vor die Tür setzen, der seine Arbeit nicht mehr machen kann, doch das erlaubt Drew ihr nicht.«
    Roslyn stutzte. »Ist die Duchess denn so herzlos?«
    »Leider ja. Drew ist zum Glück ganz anders als seine Mutter. Seine alte Kinderfrau zum Beispiel wurde vor einigen Jahren so gebrechlich, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Ohne Familie wäre sie gewiss im Armenhaus gelandet. Drew hörte von ihrer Not und brachte sie nach Arden Castle, wo sie im Bedienstetentrakt wohnt und von den anderen umsorgt wird. Sie müssen unbedingt mit ihr sprechen, wenn Sie hinfahren, Miss Loring. Sie werden sehen, dass seine Bediensteten ihn anbeten. Und ich finde, dass es viel über einen Menschen aussagt, wie er sein Personal behandelt.«
    »Redest du über mich, Kleines?«, fragte Drew, der plötzlich an Roslyns Seite auftauchte.
    »Selbstverständlich, was hattest du erwartet? « , konterte Eleanor grinsend. »Ich habe Miss Loring all deine Geheimnisse verraten. «
    Er mimte ein ängstliches Erschaudern. »Gott steh mir bei ! Hör nicht auf sie, meine Liebe. Sie kennt viel zu viele Schwächen. «
    »Nun, wenn Sie mich entschuldigen«, sagte Eleanor munter, »ich würde gern mit Miss Blanchard plaudern. Unsere Unterhaltung bei der Hochzeit meines Bruders habe ich so genossen, dass ich die Bekanntschaft vertiefen möchte. «
    »Wie lange kennst du Lady Eleanor schon? «, fragte Roslyn ihn, nachdem Marcus' Schwester gegangen war.
    »Seit ihrer Geburt. Als Junge freundete ich mich im Internat mit ihrem Bruder und mit Heath an. Die Ferien verbrachte ich lieber bei Marcus' Familie als zu Hause. Arden Castle ist ein beeindruckender Klotz, aber kaum der Ort, an dem sich ein Junge wohlfühlt ... oder überhaupt ein Kind.«
    »Sie scheint sehr viel von dir zu halten«, bemerkte Roslyn.
    »Wie du hoffentlich eines Tages auch«, sagte Drew mit einem schelmischen Grinsen.
    Wieder beschleunigte

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