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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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angeheuert. Ich werde auf der Stelle zu ihnen gehen und sie feuern …« A ber kaum hatte ihre Hand die T ürklinke berührt, als ihre W ut auch schon wieder verpufft war. Natürlich würde sie nie im Leben zum Strand zurückgehen, weil sie genau wusste, was sie dort erwartete. Und ebenso wenig würde sie T amara feuern. Die Genugtuung, dass sie eifersüchtig war, wollte sie Erik nicht gönnen.
    Ohne weiter über die Konsequenzen nachzudenken, lief sie ins Schlafzimmer und warf wahllos einige Kleider in den Koffer. A ls sie alles zusammenhatte, was sie brauchte, verließ sie ihre Suite und ging zur Lobby des Hotels. Der Regen hatte wieder eingesetzt.
    »Ich muss heute Nacht noch abreisen. W elche Flüge gehen jetzt noch?«
    Der verschlafene Nachtportier kratzte sich am Kopf. »Ich weiß nicht. Mal sehen. Bei dem W etter …« Er legte einebedeutungsvolle Pause ein. »Sie können morgen früh um sieben die Maschine nach San Juan nehmen. A ber bei dem Sturm …«
    »Kann mich jemand zum Flughafen fahren? Ich möchte dort warten.«
    »Gewiss, Madame. A ber warum wollen Sie …?«
    »Wo ist der Fahrer?«
    »Ich habe ihn zuletzt an der Bar gesehen …«
    »Danke. Ich bin mit den Gudjonsen-Leuten da. Mr. Gudjonsen wird in mein Zimmer müssen, ehe ich wieder zurück bin. Sie dürfen ihm die Schlüssel aushändigen.«
    Sie trieb den Fahrer auf, der nicht gerade begeistert war, seinen gemütlichen Platz an der Bar zu verlassen, um jemanden zum Flughafen zu fahren, zumal längst keine Flüge mehr gingen.
    Kathleen wartete die ganze Nacht in der verlassenen Halle des Flughafens und musste am nächsten Morgen noch einmal eine Dreiviertelstunde auf den verspäteten Flug warten. Der Regen hatte noch immer nicht nachgelassen.
    Der Flug nach San Juan war äußerst turbulent; Kathleen rechnete jeden Moment damit, dass die Maschine abstürzte. Puerto Rico war dennoch nicht ihr Ziel. Dort war zu viel T ouristenrummel; sie wollte A bgeschiedenheit und erkundigte sich an einem der Flughafenschalter.
    »Für Sie wäre vielleicht Chub Cay das Richtige. Es ist eine kleine Insel in Privatbesitz«, sagte die Dame hinter dem T resen. »Die Unterbringung dort ist verhältnismäßig einfach. Die Insel wird gerade erst erschlossen, dafür ist sie aber sehr schön und abgeschieden. A lso genau das, wonach Sie suchen.«
    »Wunderbar«, meinte Kathleen. »Wie komme ich dorthin?«
    »Heute geht nur eine Maschine, und zwar in …«, sie sah auf die Uhr, »… zwanzig Minuten.«
    Kathleen lief zum Schalter der lokalen Fluggesellschaft und kaufte sich ein T icket. Ihr blieb fast das Herz stehen, als sie das Flugzeug sah. Es war nur etwa halb so groß wie das, aus dem sie gerade gestiegen war. Immer wenn sie ein Flugzeug sah, tauchte vor ihr das Bild der verunglückten Maschine auf, in der Erik gesessen hatte. Seither flog sie einfach nicht mehr gern. Und schon gar nicht bei Regen.
    Was wäre wohl gewesen, wenn Eriks Flug damals nicht verunglückt wäre? W äre er am A bend zurückgekommen? V ielleicht hätte er beim Essen seinen Bruder und Sally erwähnt …
    Das Gefühl von Reue machte ihr das Herz schwer, als sie an Bord ging. Zum Glück dauerte der Flug nicht lange, und sie konnte bald darauf in das Hotel einziehen. Um wirklich ganz für sich zu bleiben, hatte sie einen Bungalow fernab vom Hauptgebäude gewählt.
    Einer der Pagen fuhr sie mit dem Golfwagen zu ihrer gemütlichen Unterkunft mit Blick aufs Meer. Erschöpft ließ sie sich aufs Bett fallen. Der Schlaf, den sie sich letzte Nacht versagt hatte, forderte schließlich seinen T ribut.
    Am frühen A bend wurde sie von grollendem Donner geweckt. Sie ging zum Fenster und zog die V orhänge auf. Der Regenschleier war so dicht, dass sie kaum hindurchsehen konnte. Sie fühlte sich endlich ruhig und sicher.
    Sie ging ins Bad und gönnte sich eine belebende Dusche. A ls sie sich das Haar bürstete, überlegte sie kurz, zu Hause anzurufen, entschied sich dann aber dagegen. Sie würde morgen anrufen. Heute A bend wollte sie ganz für sich allein sein.
    Sie zog den Overall über, dessen sanftes Gelb ihre gebräunte Haut noch besser zur Geltung brachte. Dann machte sie es sich auf dem Bett gemütlich, stopfte sich die Kissen in den Rücken und nahm das T aschenbuch zur Hand, das sie eilig am Flughafen gekauft hatte.
    Das Gewitter nahm an Heftigkeit zu. Der Donner rollte immer näher, und bedrohlich oft erhellten Blitze den dunklen Himmel. Kathleen ging zum Fenster und griff nach der V orhängekordel. Doch

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