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Glutopfer. Thriller

Glutopfer. Thriller

Titel: Glutopfer. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lister
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Mann. Wenn er das macht, kann sie gleich aufgeben. Warum muss es immer so sein? Sie hasst es, sich jeden Tag von neuem beweisen zu müssen, hasst es, dass Arschlöcher wie Steve Phillips ständig das Bedürfnis haben, sie auf die Probe zu stellen.
    Gibson nickt, Erleichterung steigt aus ihrem tiefsten Inneren empor, und sie atmet tief aus.
    »Aber Sheriff –«, setzt Steve an.
    »Dafür habe ich jetzt keine Zeit, Detective«, sagt Gibson. »Wir reden später darüber.«
    Steve steht wutschäumend auf und geht ganz langsam zur Tür.
    Sam wartet nicht, bis er weg ist, und spricht einfach weiter.
    »Beachten Sie das Alter der meisten Brandstifter«, sagt sie. »Die Hälfte ist unter achtzehn, und von denen ist wiederum die Hälfte zwischen zehn und vierzehn. Wenn es sich um Erwachsene handelt, sind sie normalerweise über zwanzig und selten über fünfunddreißig.«
    Als Phillips auf dem Weg aus dem Raum an Sam vorbeigehen muss, lässt er sich noch mehr Zeit und streift sie mit der Schulter.
    »Neunzig Prozent der Brandstifter sind männlich«, fährt sie fort, ohne auf ihn zu achten, »und fünfundsiebzig bis achtzig Prozent sind weiß. Die meisten Brandstifter kommen aus einkommensschwachen oder Arbeiterfamilien, wo der Vater fehlt oder gewalttätig ist und die Mutter eine Vorgeschichte mit emotionalen Problemen hat.«
    Sie hält inne, aber niemand sagt etwas. Die Spannung im Raum ist geradezu greifbar, und sie weiß nicht genau, wie sie den Druck verringern soll. Hat sie sich durch die Szene gerade Respekt verschafft oder Feinde gemacht?
    »Serienbrandstifter sind typischerweise soziale Außenseiter und haben Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen – besonders, was das andere Geschlecht betrifft. Normalerweise sind sie physisch und emotional schwächer als ihre Altersgenossen, nehmen subalterne Arbeit an, lehnen diese dann aber ab und fühlen sich von Chefs oder Autoritätspersonen unterdrückt. Sie haben oft Lernprobleme, und die große Mehrheit hat einen unterdurchschnittlichen IQ im Bereich von siebzig bis neunzig, wobei zwanzig Prozent geistig behindert sind. Eines muss man allerdings im Auge behalten, besonders in unserem Fall – es gibt auch Genies unter ihnen, und damit ist mehr oder weniger alles, was ich gerade gesagt habe, gegenstandslos.«
    Zunächst sitzt Steve zapplig an seinem Schreibtisch, weil sich die wütende Energie in Form ständiger Bewegung entlädt.
    Verdammt eingebildete Fotze. Für wen hält die sich, verdammt noch mal?
    Er wartet auf eine Entschuldigung. Klar, dass Gibson sie rausschickt, damit sie das wieder in Ordnung bringt, oder er kommt selbst.
    Arrogante Kuh. Versteht nicht den geringsten Spaß. Das Drecksstück hat bei der Polizei überhaupt nichts zu suchen. Und wieso setzt die sich verdammt noch mal für Douglas ein? Scheiß-Verlierer.
    Nach einer Weile begreift er, dass niemand kommen und ihn um Verzeihung bitten wird, und er ist so sauer, dass es ihn kaum auf seinem Stuhl hält.
    Das wird sie bereuen. Werden sie alle. Er hat ziemlich klare Vorstellungen davon, wer der Mörder ist, aber die haben ihn rausgeschmissen, bevor er was sagen konnte. Er hat nur auf den besten Moment gewartet, um seine Karte auszuspielen. Er wollte erst sehen, was der Geber auf der Hand hat.
    Steve steht auf, schnappt sich den Aktenordner auf seinem Schreibtisch und denkt: Dann fange ich den Mistkerl eben selbst. Binde ein Schleifchen drum und bringe ihn her. Und die können mich alle am Arsch lecken.
    »Wenn Sie hören, warum die meisten Brandstifter Feuer legen, werden Sie sehen, warum unser Fall völlig anders liegt«, sagt Sam. »Schauen Sie auf Seite drei. Einundvierzig Prozent aller Brandstiftungen werden aus Rache begangen, dreißig Prozent, weil es spannend ist, bei sieben Prozent geht es um Vandalismus, bei fünf Prozent um Profit, und siebzehn Prozent sollen ein anderes Verbrechen vertuschen. Der Zeitpunkt ist natürlich früh, und wir wissen noch nicht viel, aber selbst wenn der eine oder andere Punkt auf das zutrifft, was unser Täter macht, ist das trotzdem zweitrangig. Kann sein, dass er Rache sucht, aber Feuer ist nicht sein Weg, ein Verbrechen zu vertuschen. Feuer ist sein Verbrechen. Es geht um den Akt an sich. Er ist wichtig und bedeutsam für ihn.«
    »Was unser Mann da macht, passt anscheinend in keine Kategorie«, sagt Douglas.
    »Genau«, sagt Sam. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir es mit einem Brandstifter zu tun haben oder nicht vielmehr mit einem zwanghaften

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