Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glutopfer. Thriller

Glutopfer. Thriller

Titel: Glutopfer. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lister
Vom Netzwerk:
überspielen versucht, während er für Dicklichkeit und Schlaffheit noch einen entsprechenden Weg finden muss.
    »Funk lieber Agent Michaels an«, sagt sein Partner Colin Dyson.
    Dyson ist zu hübsch und zu intelligent für einen Streifenpolizisten und könnte alles erreichen, wenn er nicht als Schwarzer in Pine County leben würde – und das hat ihn vorsichtig gemacht.
    »Ich brauche keine Staatspolizistin, die mir erklärt, was ich kann und was nicht«, sagt er. »Wenn die längst wieder in Miami sitzt, bin ich immer noch hier, um mein Land zu schützen und ihm zu dienen.«
    »Und was genau hast du vor?«, fragt Dyson. »Da anrücken und fragen, ob einer von denen Schlampen verbrennt?«
    »So was Ähnliches, ja.«
    »Okay«, sagt Dyson, und spürt die kugelsichere Kevlar-Weste unter seinem Uniformhemd.
    »Hast du Angst vor ein paar bewaffneten Rednecks?«
    »Natürlich nicht. Was glaubst du, mit wem ich jeden verdammten Tag zusammenarbeite?«
    Adam biegt vom Highway ab und fährt über eine frisch geebnete unbefestigte Straße bis vor die Einfahrt zum Gelände der religiösen Redneck-Miliz namens Jehovah Nation.
    Den Zugang zum Gelände bilden zwei große, an der Oberkante mit Stacheldraht umwickelte Tore aus Maschendrahtzaun. Hinter dem Maschendraht sind Bleche angeschraubt, und daneben warnen Schilder vor bösen Hunden, noch böseren Besitzern und schwerer Körperverletzung, die all jenen droht, deren Todestrieb so stark ist, dass sie das Gelände betreten wollen.
    Als sie den Wagen abstellen und aussteigen, geht sofort ein kleineres Tor in der Blechumzäunung auf.
    »Habt ihr einen Durchsuchungsbefehl?«
    Die Frage stellt ein korpulenter, muskelbepackter Mann in zu engem, ärmellosem T-Shirt und Jeans, die in ledernen Motorradstiefeln stecken.
    Durch die kleine Toröffnung erkennt Adam mindestens zwei Männer mit ausstehendem Haftbefehl und genügend illegalen Waffen für einen kleineren Krieg.
    »Wir haben nur –«
    »Kommt wieder, wenn ihr einen habt.«
    Bevor einer der Männer irgendetwas sagen kann, geht das Tor zu, und der Mann ist verschwunden.
    »Hast du die ganzen Waffen gesehen?«, fragt Dyson. »Und waren das nicht Paul Cox und Gary Peterson?«
    »Doch«, sagt Adam. »Waren sie.«
    »Dann haben wir das Recht, da reinzugehen«, sagt er.
    »Unbedingt, aber ich glaube, du hattest doch recht, Colin. Darum kümmert sich am besten die Polizistin.«
    Atmen. Ein. Aus. Atmen.
    Daniel bereitet sich darauf vor, noch einmal von vorn anzufangen. Den Kopf leer zu machen und dann mit frischem Blick und neuer Perspektive alle Beweismittel noch einmal durchzusehen, sie zu überdenken und zu meditieren.
    In der Louisiana Lodge ist es ganz still und dämmrig, während der Tag schwindet.
    Konzentrier dich. Sei ganz ruhig. Jetzt gleich. Nur das spielt eine Rolle.
    Laufen mit Ben.
    Eisenbahndepot.
    Gürtel, Schuhe.
    Hochstand.
    Schnitzerei.
    Da ist etwas … Da nagt etwas am Rand seines Unterbewusstseins.
    Lass es kommen.
    Es treibt hinauf. Zur Oberfläche. Macht sich bemerkbar.
    Das Kreuz. Das Symbol. Hochstand. Etwas … stört ihn da.
    Er stolpert hinüber zum alten, großen, ramponierten hölzernen Küchentisch, lässt sich auf einen unbequemen Holzstuhl fallen und beginnt, Fotos von den Schnitzereien zu studieren, die er an Bens Computer ausgedruckt hat.
    Zwischen den Tatortfotos liegen aufgeschlagene Bücher herum, in denen allerhand Kreuze mit zusätzlichen Balken abgebildet sind.
    Er sieht sich abwechselnd die Fotos und die Abbildungen in den Büchern an und versucht, durch Ausschluss zu bestimmen, welches Kreuz das unvollendete Symbol darstellt.
    Könnte natürlich sein, dass es gar kein Kreuz ist, aber dem Augenschein nach ist irgendeine Form von Kreuz durchaus wahrscheinlich.
    Die zusätzlichen Balken gehen nicht vom Hauptbalken aus, sondern vom Kreuzbalken, also ist es weder das Papstkreuz noch das Patriarchenkreuz. Es könnte das Kruckenkreuz sein, aber der Winkel stimmt nicht. Möglicherweise auch das Jerusalemkreuz oder das der ersten Kreuzfahrer, aber dann war er dabei, vier kleinere Kreuze zu schnitzen, die das große in der Mitte berühren, womit es kein Jerusalemkreuz mehr wäre.
    Daniel lehnt sich in seinem Stuhl zurück und greift nach Notizblock und Stift, die auf der Ablage neben dem Telefon liegen. Er zeichnet das Symbol so auf den Block, wie es ist, und versucht dann, es zu vervollständigen, verlängert Kreuzbalken, die es schon gibt, und fügt weitere hinzu.
    Und dann sieht er es.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher