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Gnade

Gnade

Titel: Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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überlegte, ob er Dallas anrufen und Meldung über die neueste Entwicklung machen sollte, aber gerade als er sich entschieden hatte, damit zu warten, bis er wieder im Motel war, vibrierte sein Handy.
    »Ja?«
    »Buchanan ist ein US-Bundesanwalt.«
    Monk riss den Kopf in die Höhe. »Noch mal, bitte!«
    »Der Hurensohn arbeitet für das Justizministerium.«
    Rechne immer mit dem Unerwarteten. Monk holte tief Luft, und während Dallas ihm den Bericht vorlas, schwieg er. In was für eine heiße Sache hatte der Sowing Club ihn da hineingezogen? Er hörte Stimmen im Hintergrund.
    »Wo sind Sie?«, wollte Monk wissen.
    »In Johns Haus. Wir sind alle hier.«
    »Und wer schreit da so?«
    »Preston.«
    Monk hörte eine weitere aufgebrachte Stimme. Das klang wie Cameron. Monk ärgerte sich. Die vier benahmen sich wie Ratten, die sich um ein Stück Fleisch raufen. Wenn es nicht um so viel Geld ginge, hätte er sich auf der Stelle aus dieser Schweinerei zurückgezogen. Cameron war bereits zum Amokläufer mutiert, und dem Wortwechsel zufolge, der nun an sein Ohr drang, dauerte es nicht mehr lange, bis sich die vier endgültig entzweiten.
    »Ich verstehe nicht, warum Sie die Informationen nicht sofort angefordert haben«, sagte Monk. »Sie haben wertvolle Stunden vergeudet.«
    »Sie haben mir doch erzählt, er sei Footballtrainer! Aber Sie haben Recht. Ich hätte mich viel früher darum kümmern müssen.«
    Dallas’ Nachgiebigkeit besänftigte Monk ein wenig.
    »Wann können Sie ihn kaltmachen?«, wollte Dallas wissen.
    »Darüber muss ich erst nachdenken«, entgegnete Monk. »Ich lasse mich nicht gern hetzen. Es braucht Zeit, diese Dinge zu planen, und ich weigere mich, halbe Sachen zu machen. Spontane Handlungen führen immer zu Fehlern. Aber wenn Ihr Bericht verlässlich ist …«
    »Das ist er«, versicherte Dallas eilig.
    »Dann ist er vielleicht nur ihretwegen in Bowen. Männer tun irrsinnige Dinge für …«
    Dallas fiel ihm ins Wort. »Für einen Fick? Sie meinen, dass er nach seiner Rede in New Orleans den weiten Weg gefahren ist, nur um die Ärztin flachzulegen?«
    »Sie haben sie noch nicht gesehen«, wandte Monk ein. »Sie ist ziemlich … heiß. Eine Schönheit, um genau zu sein.«
    »Okay, okay. Das macht ja auch Sinn, die Frau hat Buchanan schließlich operiert und ihm das Leben gerettet. Und da hat er sich eben in sie verknallt. Da er sowieso einmal in New Orleans war, ist er gleich weiter nach Bowen gefahren, um sie zu vögeln.«
    Monk verzog angesichts Dallas’ vulgärem Vokabular angewidert den Mund. »Dann haben Sie es sich also anders überlegt?«
    »Moment mal!«, sagte Dallas. »John sagt gerade etwas.«
    Monk wartete. Er hörte, dass Preston etwas einwarf, und schüttelte entnervt den Kopf. Wieder musste er sich ins Gedächtnis rufen, wie viel Geld für ihn auf dem Spiel stand.
    »Die Ärztin muss ausgeschaltet werden, bevor sie sich erinnert, wo sie Cameron schon einmal gesehen hat«, sagte Dallas. »Buchanan hat Morddrohungen bekommen, und John schlägt vor, das Ganze wie einen Anschlag aussehen zu lassen.«
    »Und die Ärztin ist bei ihm und gerät aus Versehen in die Schusslinie?«
    »Genau«, bestätigte Dallas. »Wir kommen morgen nach Bowen. Sie bleiben an der Ärztin dran, bis ich mich wieder melde. Und halten Sie weiter nach dem Umschlag Ausschau!«
    »Natürlich«, erwiderte Monk. »Und, Dallas, nur damit Sie’s wissen: Ich werde die Papiere lesen, bevor ich sie Ihnen aushändige.«
    »Sie machen sich immer noch Sorgen, dass Ihr Name dort auftauchen könnte? Seien Sie unbesorgt: Ich habe die verdammten Dateien zweimal durchgelesen. Wenn das hier vorbei ist, haben Sie für Ihr Leben ausgesorgt. Das wissen Sie doch, Monk, oder?«
    »Ja«, sagte er. »Ich bin trotzdem neugierig, wie viel Geld auf dem Konto von Johns Frau liegt. Wenn es eine solche Summe ist, wie ich glaube, dann habe ich ja wohl ein Anrecht auf ein Prozent. Nennen Sie es Gewinnbeteiligung, wenn Sie wollen, aber da ich all die Risiken auf mich nehme …«
    Dallas legte auf. Das war die einzige Antwort, die der gierige Bastard verdiente.

25
    Theo war eigentlich nicht eifersüchtig. Halbwüchsige Jungs waren eifersüchtig, aber er hatte dieses Stadium längst hinter sich. Dennoch wurde er langsam ärgerlich. Michelle lachte und amüsierte sich köstlich bei dem Tanz mit Noah. Theo saß derweil an der Bar, und während ein Mann ihm in aller Ausführlichkeit sein Problem schilderte, machte er sich Notizen.
    Er hatte einen

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