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Gnade

Gnade

Titel: Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Detective. Ich weiß, wie man Leute findet.« Dann lachte sie. »Ein Mann im Schwan hat mir gesagt, wo Sie sich herumtreiben, und am Empfang informierte man mich darüber, dass Sie hier oben sind. Es war also keine großartige Ermittlungsarbeit nötig. Ich bin ein wenig spät dran, die zwölf Stunden sind längst überschritten. Ich wurde aufgehalten, aber trotzdem halte ich Wort.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich jemals wieder bei mir blicken lassen. Ich bin beeindruckt.«
    »Ich habe Kopien von den Papieren dabei, und ich zeige sie Ihnen nur, weil ich ein gutes Herz habe«, sagte sie. »Denken Sie daran: Dies ist mein Fall«, fügte sie rasch hinzu.
    »Ich werde mich da nicht einmischen«, versprach Theo. »Und wo ist die Akte über Monk?«
    »Ich schätze, Sie haben mir nicht geglaubt, als ich sagte, dass ich seit drei Jahren hinter dem ›Geist‹ her bin. Ich habe zwei riesige Kartons mit Ordnern im Kofferraum. Es wird Sie Wochen kosten, bis Sie die Akten durchgearbeitet haben.«
    »Und jetzt soll es mir Leid tun, dass ich Sie überhaupt gebeten habe, mir die Akte zu überlassen?«
    »Natürlich.« Sie erschauerte. »Gott, ist das kalt hier oben! Wie in einer Gruft. Also, wie wollen Sie vorgehen?«, fragte sie. »Möchten Sie die Kisten gleich in Ihr Auto packen, oder soll ich sie irgendwo anders hinbringen?«
    »Wir könnten sie jetzt sofort umladen. Dann kann ich heute Abend schon anfangen, die Akten durchzusehen.«
    »Wie Sie wollen.«
    »Haben Sie schon eine Verhaftung vorgenommen?«
    Sie kniff leicht die Augen zusammen. Die Frage ärgerte sie offenbar. »Noch nicht«, versetzte sie scharf. »Monk ist entkommen – wie immer. Er löst sich jedes Mal in Luft auf. Wir haben seine Spur bis zu einem Motel hier in St. Claire verfolgt und haben das Gebäude umstellt. Sein Wagen stand noch da, parkte direkt vor seinem Zimmer, aber von ihm selbst keine Spur. Offenbar musste er überstürzt aufbrechen. Er hatte wohl keine Zeit, seine Ausrüstung und die Kleider zusammenzupacken. Ich hoffe, meine Leute haben diesmal Glück und finden wenigstens seine Fingerabdrücke. Sie sind im Moment noch damit beschäftigt.«
    »Meinen Sie, ich könnte hinfahren und mir das Zimmer anschauen?«
    »Natürlich – solange Sie sich nicht einmischen.«
    »Ich habe bereits versprochen, dass ich mich zurückhalten werde.«
    »Okay«, willigte Harris schließlich ein. »Gucken Sie sich ruhig dort um. Es ist das St. Claire Motel an der Fourth und Summit.« Sie wandte sich zum Aufzug, betätigte den Rufknopf, hob den Kopf und registrierte, dass die Vier aufleuchtete. Sie und Theo standen eine Weile Seite an Seite vor der Tür, dann drückte sie noch einmal auf den Knopf.
    Langsam wurde sie ungeduldig. »Lassen Sie uns die Treppe nehmen, das geht schneller. Ich möchte so bald wie möglich zurück nach New Orleans.«
    »Ein heißes Date?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »War nur eine Vermutung. Es wird spät sein, wenn Sie dort ankommen.«
    Sie schaute wieder zu der Anzeige hinauf. Die Vier leuchtete noch immer. »New Orleans schläft nie. Im French Quarter wird noch eine Menge los sein. Lassen Sie uns zu Fuß gehen«, wiederholte sie.
    Sie steuerte auf die Treppe zu, hielt aber abrupt inne. Noah stand plötzlich vor ihr, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    »Hallo!«, grüßte er vergnügt.
    »Da bist du ja!«, rief Theo. »Ich möchte dir Detective Harris vorstellen. Detective, das ist Noah Clayborne.« Er legte ihr leicht die Hand auf die Schulter. »Noah arbeitet für das FBI, aber er ist auch ein guter Freund von mir.«
    Theo trat zur Seite, und Noah sagte: »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Detective. Ich war gerade …«
    Theo wich noch ein Stück zurück und rief plötzlich: »Hey, Dallas!«
    Harris drehte sich instinktiv um. Doch noch mitten in dieser Bewegung wurde ihr bewusst, was gerade geschehen war. Ihre Augen wurden groß, und sie fuhr zurück, aber es war zu spät. Theo schob sie gegen die Aufzugtür und machte es ihr unmöglich, ihre Waffe zu zücken, die sie – wie Theo wusste – in der Tasche hatte. Noah kam näher, drehte ihr den Arm auf den Rücken, dann packte er mit eisernem Griff das andere Handgelenk, damit sie die Halbautomatik fallen ließ. Die Waffe fiel mit einem lauten Geräusch auf den Boden, und Theo gab ihr einen Tritt.
    »Wo sind Ihre Freunde?«, wollte Theo von Harris wissen. Er zwang sie, sich zu ihm umzudrehen. Sie nutzte die Gelegenheit. Fluchend wirbelte sie herum und

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