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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Nummernschildern. Er versicherte den anderen Beamten, dass er seinen Mann schnappen würde, dann nickte er Acadia zu, dass sie das Mikrofon ausschalten konnte.
    Sie beobachtete, wie zwei Polizeiwagen sich plötzlich hinter ihnen aus der Reihe lösten und in die Richtung davonfuhren, die er genannt hatte. »Sehr clever.«
    Sie fuhren mit über hundertvierzig Stundenkilometern an dem Parkplatz des Terminals vorbei auf die Hauptstraße, die vom Flughafen wegführte, dann auf die Schnellstraße – mit einer Höllengeschwindigkeit, mit der sie andere Autos aus dem Weg scheuchten, wenn sie mit Blaulicht und Sirene hinter ihnen angerast kamen.
    Acadia schnallte sich an, ließ die Augen auf den Seitenspiegel gerichtet, und ihr Herzschlag war so schnell, dass sie ihn in ihren Augäpfeln spüren konnte. O Gott, o Gott, o Gott. Sie sah nach, ob eins der anderen Polizeiautos sich beschloss, ihnen und ihrem Phantomtäter zu folgen oder nicht.
    So weit, so gut.
    Andererseits wusste sie auch, dass das berühmte letzte Worte waren. Insbesondere, wenn man mit Zak zusammen war.
    Sie stützte eine Hand auf dem Armaturenbrett ab, packte mit der anderen fest die Armlehne, während er an Tempo zulegte. Sie sah nicht auf den Tacho. Sie wollte es absolut nicht wissen.
    Sie sagte nichts, vor allem, weil sie bei dieser Geschwindigkeit seine Konzentration nicht mal für eine Nanosekunde stören wollte, aber auch, weil ihr Mund vor schierer, nackter Angst völlig ausgetrocknet war.
    Nicht gerade ein Fan schneller Autos oder vom Chaos im Allgemeinen, bevorzugte Acadia es, einen Plan verfolgen zu können. Das hier war kein Plan. Hier gab es nicht mal lockere Richtlinien. Sie wollte Anweisungen. Schriftlich wäre toll, noch besser in dreifacher Ausfertigung. Ihr gestohlenes Polizeiauto schlängelte sich zwischen zwei beladenen Obst- und Gemüselastern hindurch, schrammte an der Mittelleitplanke entlang und ließ die Funken sprühen wie ein Feuerwerk.
    Mit einem heftigen Ruck am Lenkrad scherte Zak aus, um einen Pick-up zu überholen. »Hol dein Telefon raus«, wies er sie an, den Blick auf die Straße gerichtet.
    Sie würde lieber ihre Pistole rausholen, wenn sie darüber nachdachte. Aber sie hob das Hinterteil an und nahm das Handy aus der Gesäßtasche.
    Zak drehte am Steuer, um einen Reisebus zu überholen, und verfehlte dessen hintere Stoßstange nur um ein Haar. »Bereit?«
    Sie schaltete das Handy ein und fand das Fenster mit dem beleuchteten Nummernfeld. »Okay.«
    Zak ratterte eine Nummer herunter.
    »Ich glaube nicht, dass das eine Ortsvorwahl ist, Zak …«
    »Ist es, vertrau mir. Stell auf Lautsprecher.«
    Acadia wählte die viel zu lange Nummer und rechnete fest mit irgendeiner Fehlernachricht, aber das Telefon klingelte.
    Ein Mal. Zwei Mal. Ein Mann, der nicht besonders glücklich klang, knurrte: »Ich kann nur hoffen, dass das was verdammt Gutes ist. Es ist vier Uhr siebzehn in der Früh.«
    »Zakary Stark. Ich habe eine Situation.«
    Acadia hielt das Telefon für ihn hoch. Eine Situation? Sie lehnte sich hinüber und drückte auf die Hupe am Lenkrad, um zwei Kühe daran zu hindern, auf die Straße zu spazieren. Ja, in der Tat. Es war mit Sicherheit eine Situation.
    »Wo bist du?« Der Mann am anderen Ende der Leitung klang plötzlich hellwach.
    »Caracas. Wir könnten die Bösen jede Sekunde am Hals haben.«
    »Erklär es mir später«, sagte der Mann forsch. »Habt ihr ein Fahrzeug?«
    »Hab ein Polizeiauto gekapert.«
    Der andere Mann lachte in sich hinein. »Wie unauffällig. Navi?«
    »Ja.«
    Acadia setzte ihr Leben aufs Spiel, denn sie musste ihren Sicherheitsgurt lösen, um das Navi einzuschalten. Ihr Magen drehte sich um, als Zak ein bisschen zu schnell ausscherte.
    Die Stimme in der Leitung gab Zak knappe Richtungsangaben, die Acadia ins Navi einprogrammierte, während das Fahrzeug beim Überholen anderer Autos schaukelte, aufheulte und zitterte. Vor ihnen wurde die Lichtkuppel über der Stadt heller, während sie sich in vollem Tempo näherten.
    Die Stimme fragte: »Habt ihr das?«
    Acadia versuchte dahinterzukommen, wie man die fremden Straßennamen schrieb, und tippte sie zu Ende ein.
    »Ja«, sagte sie und drückte auf Start.
    »Bei dieser Hausnummer gibt es eine Seitenstraße. Blauer Ford Taurus, Kennzeichen … Moment. Bereit?« Ohne zu warten, leierte er das Kennzeichen herunter. »Die Schlüssel sind mit Klebeband im Auspuff befestigt. Kleider zum Wechseln, Bargeld und ein bisschen Spielzeug unter dem Rücksitz.

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