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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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die Augen nicht schließen, aber Himmel …
    Acadia schob einen Plastikeimer unter den rostigen Wasserhahn und drehte ihn wieder auf. Bei dem kaum vorhandenen Wasserdruck würde es eine Weile dauern, bis er voll war. Sie wickelte sich ein abgewetztes Handtuch, das früher mal weiß gewesen war, unter den Armen um den Körper. Es war zu klein, um zu überlappen, und ließ vorne ein breites Stück Haut frei. Sie ließ das Licht im Bad an und betrat das spärlich beleuchtete Zimmer. Wie gut es sich anfühlte, sauber zu sein. Eine halbe Stunde zuvor hatte sie mit Schwester Clemencia an einem spillerigen Tisch in der Missionsküche gesessen und einen deftigen pabellón inhaliert – geschmortes, klein geschnittenes Fleisch mit Reis, schwarzen Bohnen und etwas, das aussah wie eine Banane. Sättigend und lecker.
    Zak lag noch genauso da, wie sie ihn vor einer Stunde zurückgelassen hatte. Er schlief. Gott sei Dank. »Ich bin vor Schreck um zehn Jahre gealtert, als er einfach so wegsterben wollte«, flüsterte sie Dogburt zu, der mit seiner Nase auf den Pfoten neben Zaks Bett lag, wo sie ihn angewiesen hatte, Wache zu halten. Die Augenbrauen des Hundes bewegten sich, während er ihre Bewegung durch den Raum zum Bett verfolgte. »Und er ist gestorben.« Nulllinie. Herzstillstand. Drastische Maßnahmen.
    Für eine einzige, ewig dauernde Sekunde hatte sich ihre Welt in einen Tunnel nackter, erstickender Angst verwandelt. Und, großer Gott, sie wollte nie wieder zusehen müssen, wie jemand starb.
    Das hatte sie schon zu oft gemusst.
    »Okay, als ich mich einfach so auf ihn gestürzt habe, das war nicht gerade meine Glanzstunde.«
    So durchgedreht war sie nicht mal, als ihr Vater gestorben war. Zakary Stark war eine Landplage. Ein arroganter, humorloser Roboter von einem Mann, der einen starken Todeswunsch in sich trug. »Aber nicht während meiner Wache!«
    Sie hätte ihn fast verloren. Es schauderte sie, und sie rieb sich die Gänsehaut an ihren Armen, Überbleibsel ihrer Angst. Sie tappte zu einem der Betten hinüber, ließ das Handtuch auf das verschnörkelte Fußende fallen und zog ein sauberes weißes Männeroberhemd an, das Schwester Clemencia ihr gegeben hatte. Es roch nach Seifenlauge und Sonnenschein, als sie es über ihrer feuchten Haut zuknöpfte.
    Das Bad war hässlich, primitiv und alles andere als sauber. Aber das war ihr egal gewesen. Die lauwarme Dusche hatte einiges dazu beigetragen, sie wach zu halten und ihre Geister wiederzubeleben. Der Stuhl mit der hohen Lehne, den sie unter den Türgriff geschoben hatte, würde sein Übriges tun.
    Die Vorstellung, sich hinzulegen, war fast wie der verdammte Heilige Gral, aber Zak brauchte etwas Zuwendung, bevor sie für ein paar Stunden wohlverdienter Ruhe das System runterfuhr. Wenn sie damit fertig war, ihn zu waschen, würde sie eins der anderen Betten neben seins schieben, damit sie ihn berühren konnte und mitbekam, wenn er in der Nacht etwas brauchte, und dann würde sie schlafen, bis jemand sie weckte. Vorzugsweise zum Frühstück.
    Vorzugsweise nicht , indem er ihr Behelfsschloss eintrat und sie wieder entführte.
    Sie ging ins Badezimmer zurück, stellte den Wasserhahn ab und schleppte den halb voll mit warmem Wasser gefüllten Eimer mit einem Stück stark riechender Seife neben Zaks Bett und zog das Laken bis zum Fußende herunter.
    Sein Körper war von oben bis unten gebräunt, und die Proportionen, von den breiten Schultern bis hin zu den schlanken Hüften, waren einfach perfekt.
    Acadia grinste. Obwohl ihr vor Erschöpfung schwindelig war, amüsierte es sie, zu sehen, dass Zak seine Finger um eine eindrucksvolle Erektion gelegt hatte. »Schlimmer Junge, selbst halbtot heischst du noch nach Aufmerksamkeit.« Behutsam legte sie seine Hand beiseite, dann tauchte sie den Waschlappen ins Wasser und rieb das Stück Seife in den Stoff.
    »Du wirst es so bedauern, wenn du morgen aufwachst und herausfindest, dass dir die Waschung von einer halbnackten Krankenschwester entgangen ist.« Sie sprach so leise wie möglich, um ihn nicht aufzuwecken. Sie fuhr ihm mit dem Lappen über die Stirn und betrachtete die Beule und den blauen Fleck im dämmerigen Licht.
    »Du hättest dadurch schon sterben können. Als dieser Schläger dir eins mit der Uzi übergezogen hat. Gut, dass du so einen Dickschädel hast, Zakary Stark. Und jetzt hast du wieder eine Narbe mehr, mit der du bei deinem nächsten Abenteuer vor den Damen angeben kannst.«
    Die Vorstellung von anderen Frauen gefiel

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