Gnadenlose Gedanken (German Edition)
Aber seit Schwester Augusta sein
Ding
angefasst hatte, und ihm verboten hatte, darüber zu reden, war er sehr verwirrt. Es hatte sich zwar sehr schön angefühlt, aber gleichzeitig hatte es ihm in seinem Kopf wehgetan. Danach hatte er sich und Schwester Augusta bestraft. Und damit die anderen Nonnen ihn nicht auch
da
anfassen konnten, war er aus dem Heim weggelaufen. Bevor die Ärzte und die Polizisten ihm wieder diese schlechten Fragen stellen würden. Er wollte nicht darüber reden, warum er Schwester Augustas Brustwarzen gegessen hatte. Er wollte ihnen nicht erklären, warum er sich sein
Ding
mit dem Streichholz verbrannt hatte. Sie hätten es nicht verstanden. Er hatte die Schwester und sich doch bestrafen müssen! ER hatte es ihm befohlen. Und um ganz sicher zu gehen, dass ER nicht mehr böse auf ihn war, hatte er sich selber auch wehgetan. Sehr weh! Aber danach ging es ihm wieder besser. Es dauerte zwar auch eine ganze Weile, bis sein
Ding
wieder hart wurde. Allerdings geschah es seitdem immer öfter. Aber scheinbar erlaubte ER es ihm von nun an. ER hatte ihm nicht mehr befohlen, sich selber dafür zu bestrafen.
Jesus war nach der Flucht aus dem Heim, heimlich in das Haus seiner Mami zurückgekehrt. Doch seine Mami lebte nicht mehr dort. Auch sie war von den Ärzten und Polizisten weggesperrt worden. Das Haus hatte leergestanden. Anfangs hatte er sich im Keller versteckt, bei den Ratten. Als die Menschen aufgehört hatten, nach ihm zu suchen, war er in die erste Etage gezogen. In die zweite durfte er nicht. Das hatte ihm Mami verboten, und er war ein braver Junge. Er gehorchte Mami. Auch als sie nicht mehr da war. Er wollte nicht wieder zurück zu den Ratten. Mami hatte ihm immer wieder gesagt, er müsse wieder zurück in den Keller zu den Ratten, wenn er nicht ein braver Junge wäre. Und eines Tages würden sie ihn fressen. Zuerst sein
Ding
, und dann den Rest von seinem besudelten Körper. Aber wenn er brav war, durfte er oben bleiben! Und er war ein braver Junge! Er tat nur das, was sie ihm erlaubte. Oder was ER ihm erlaubte. ER hatte ihm erlaubt, die Ratten zu töten. Nein, nicht nur erlaubt, ER hatte es ihm sogar befohlen! Wenn es ihm gelingen würde, alle Ratten zu vernichten, dann würde ER ihm ein großes Geschenk machen!
Sein
Ding
war jetzt so hart, dass es schmerzte. Er beobachtete den dicken Polizisten. Wahrscheinlich durchsuchte er die Wohnung des Krüppels, um dort Spuren von ihm zu finden. Der Polizist wollte Jesus` Witterung aufnehmen. Er wollte ihn fangen, und dann wollte er ihn zurück zu den Nonnen bringen. Doch er würde ihn gar nicht erst suchen müssen, nein! Er wartete auf ihn. Jesus würde ihn töten. Mit ihm spielen und ihn dann töten. Er hatte auch schon eine Idee, welches Spiel er mit dem dicken Polizisten spielen würde. Bei den Kaninchen hatte er es das „Fledermausspiel“ genant. Die Regeln waren ganz einfach. Jesus spielte nicht so gerne komplizierte Spiele. Die einfachen waren die besten. Bei dem Fledermausspiel hängte man seinen Spielkameraden einfach an den Füssen auf. Dann ließ man ihn zappeln. Lange zappeln. So lange, bis er beinahe bewusstlos wurde. Um zu verhindern, dass er einschlief oder in Ohnmacht fiel, musste man ihm dann irgendwann die Kehle aufschneiden. Wenn sie einschliefen, wurde es langweilig. Diese Spielverderber! Vorher machte er einen kleinen Schnitt, nicht zu tief. Bei den ersten Malen hatte er es noch falsch gemacht. Er hatte das Messer zu tief in das Fleisch geschnitten, danach war der Spaß dann leider zu schnell vorüber gewesen. Nachdem er ein wenig mehr Erfahrungen gesammelt hatte, hatte er dann nicht mehr so tief geschnitten. Das Blut durfte nur ein wenig tröpfeln, so wie an einem undichten Wasserhahn. Dann wurden die Kaninchen wieder quicklebendig! Wie unter Strom zappelten sie dann, schön war das! Manche waren aber auch schlechte Verlierer. Die machten sich dann ganz schnell aus dem Staub. Bevor es richtig lustig wurde, starben sie einfach! Wie unfair!
Der dicke Polizist würde ihm mehr Spaß gönnen als die feigen Kaninchen, ganz bestimmt! Polizisten waren so. Sie glaubten sogar, sie hätte eine Chance gegen ihn! Wie lustig! Obwohl, der Dicke sah eigentlich nicht so aus, als ob er gerne spielen würde. Er sah eher aus wie der Animateur eines Beerdigungsinstitutes. So grimmig und schlechtgelaunt. Und hungrig sah er aus. Ja, er schien einen sehr großen Hunger zu haben. Er war auf Beute aus. Er wollte Jesus fangen. Ihn fangen und
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