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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Typ ist ein Computerfreak namens Nevins, und Stolz glaubt, dass er wieder Verhandlungen aufgenommen hat.«
    Grace blieb vor Schreck fast das Herz stehen. »Wie bitte?«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Kilmer. »Er hat nichts zu verkaufen. Der Typ hat keine Ahnung, wo wir sind.«
    »Und warum zum Teufel lässt er sich dann auf Verhandlungen ein?«
    »Vielleicht will er jemanden reinlegen?« Robert hob die Schultern. »Stolz ist sich nicht ganz sicher, aber Nevins arbeitet seit Tagen wie besessen an seinem Computer. Er behauptet, es wäre ein Projekt für North, aber Stolz hat seine Zweifel.«
    »Glaubst du, North versucht rauszukriegen, wo wir stecken?«
    »Das wird ihm nicht gelingen«, sagte Kilmer. »Ich war verdammt vorsichtig.«
    »Stolz hat einen Teil einer Nummer auf Nevins’ Bildschirm gesehen, Ops 751. Später hat er versucht, die komplette Nummer rauszubekommen, aber es ist ihm leider nicht gelungen.«
    »Ops 751«, wiederholte Grace, dann schüttelte sie den Kopf. »Vielleicht handelt es sich ja tatsächlich um ein Projekt für North.«
    »Mag sein. Trotzdem lassen wir das nicht ungeprüft auf sich beruhen«, sagte Kilmer. »Ich gebe dir Bescheid, sobald wir etwas Näheres wissen.«
    »Ach ja?«, fragte sie kühl. »Du hättest mir doch kein Wort gesagt, wenn ich euch nicht bei eurem kleinen Tête-à-Tête erwischt hätte.«
    »Ich geb’s ja zu«, erwiderte Kilmer. »Mach Blockman keine Vorwürfe, es war meine Entscheidung. Bisher gibt es keine konkrete Bedrohung, und ich wollte dich nicht unnötig beunruhigen.«
    »Es war eine schlechte Entscheidung. Ich will alles wissen, was du weißt.« Sie hielt seinem Blick stand. »Und von jetzt an tätest du besser daran, das zu berücksichtigen.«
    Er nickte. »Alles klar. Ich weiß, wann ich das mir entgegengebrachte Wohlwollen überstrapaziere.«
    »Gut. Dann sieh zu, dass du es nicht wieder tust.« Sie ging zur Tür. »Gute Nacht, Robert.«
    »Gute Nacht.« Robert verließ hastig das Zimmer.
    »Gute Nacht, Grace«, sagte Kilmer, die Tatsache ignorierend, dass sie ihm keine gute Nacht gewünscht hatte. »Schlaf gut.«
    »Ich werde gut schlafen, keine Sorge.«
    Er lachte. »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    Sie sah ihm nach, als er auf die Veranda hinausging. Eingebildeter Mistkerl. Nein, eigentlich war er nicht eingebildet. Er hätte schon komatös sein müssen, um nicht zu wissen, was sie für ihn empfand. Auch wenn sie im Moment sauer auf ihn war, änderte das nichts an ihrer Begierde, die sie um den Schlaf brachte und ihre Gedanken von früh bis spät beherrschte.
    Heirate mich.
    Der Antrag hatte sie zuerst verblüfft und dann in Panik versetzt. Denn im ersten Augenblick hatten seine Worte sie mit Freude und Hoffnung erfüllt. Der Vorschlag war absolut unvernünftig und nicht praktikabel, und doch konnte sie nicht leugnen, dass er sie gefreut hatte.
    Vor ihrer Zimmertür blieb sie kurz stehen, um ihre Fassung wiederzugewinnen, ehe sie Frankie gegenübertrat. Das musste sie neuerdings dauernd tun. Sie musste ihre ständige Angst verbergen, ihre Affäre mit Kilmer und ihre Zukunftssorgen.
    Frankie stieg gerade ins Bett, als Grace das Zimmer betrat. »Hallo, Mom.« Sie schlüpfte unter die Decke. »Donavan kann bestimmt schon bald wieder ohne seine Krücke laufen, meinst du nicht auch?«
    »Ja, ganz bestimmt. Er hat sich erstaunlich schnell erholt.« Sie trat ans Bett und streichelte ihrer Tochter zärtlich über den Kopf. »Es ist nett von dir, dass du ihm hilfst.«
    »Ich mag ihn. Und die anderen auch.« Sie gähnte. »Aber Jake mag ich am meisten. Seelenverwandt … Es ist schön, einen Seelenverwandten zu haben, nicht wahr?«
    »Sehr schön.« Grace schaltete die Nachttischlampe aus. »Und jetzt schlaf, mein Schatz.«
    »Du magst ihn auch schon viel lieber, das merk ich genau.« Frankie kuschelte sich ein. »Ihr verbringt viel Zeit miteinander …«
    Grace zuckte zusammen. Sie hätte sich denken können, dass Frankie es bemerken würde. »Tun wir das?«
    »Klar, wie heute Abend, als ihr auf der Veranda gestanden habt.«
    »Oh.«
    »Ihr müsst euch viel zu erzählen haben.«
    »Äh, manchmal.«
    »Das ist schön. Ich hab’s dir ja schon mal gesagt, wenn du mit ihm geredet hast, siehst du immer so … glücklich aus. Dann strahlst du immer so und kriegst ganz rosige Wangen.«
    »Klingt nach einem neugeborenen Baby.«
    Frankie kicherte. »Du spinnst.«
    »Ja, stimmt. Und jetzt schlaf schön.«
    »Mach ich. Aber wenn ich mal so alt bin wie Jake, schlafe ich

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