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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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schwindlig. Sie nahm nur noch das gedämpfte Licht der Scheune wahr, Kilmer und den Duft nach Heu. Kilmers Zunge … »Ich muss los.«
    Seine Zunge machte ein schnalzendes Geräusch, und schon wieder überlief sie ein wohliger Schauer. Ihre Hände krallten sich in seine Haare.
    »Nur das, Grace.«
    Nur das reichte ihr nicht. Sie wollte, dass er sie wieder ins Heu zog und Sie riss sich von ihm los und trat einen Schritt zurück. »Verdammt, Kilmer.«
    Er lehnte sich zurück. »Da du dich standhaft weigerst, die Sache zu vereinfachen und dafür zu sorgen, dass wir wie anständige Leute in einem Bett nächtigen können, muss ich dich eben dazu bringen, dass du morgen wieder zu mir kommen willst.«
    »Hör auf damit.« Sie machte ihren Reißverschluss zu und stopfte ihre Bluse in die Jeans. »Frankie würde es nicht verstehen, dass zwei Menschen heiraten, bloß damit sie’s ungeniert miteinander treiben können. Und ich möchte auch nicht, dass sie sich so etwas vorstellt. Eine Ehe sollte mehr bedeuten.«
    »Dann hör endlich auf, dich so stur zu stellen. Gib uns eine Chance, herauszufinden, ob unsere Beziehung etwas bedeutet. Glaubst du im Ernst, die ganzen Teenager, die vor dem Standesamt Schlange stehen, haben auch nur die leiseste Ahnung, was eine Ehe bedeutet? Die denken doch nur an Sex. Wir haben eine viel größere Chance, eine gute Ehe zu führen, weil wir genug Erfahrung haben, um dafür zu kämpfen.«
    Sie schüttelte den Kopf und wandte sich ab. »Ich gehe jetzt ins Haus. Warte eine Viertelstunde, ehe du nachkommst.«
    »Ich hab’s nicht eilig.« Er streckte sich auf der Decke aus. »Ich glaub, ich bleib noch ein bisschen hier liegen und lausche auf Cosmos melodiöses Wiehern. Ist doch interessant, dass wir es beim Vögeln nie hören. Dabei macht der doch ein fürchterliches Geschrei.«
    »Deswegen haben die Zwei ihn wohl auch so gemocht. Er ist ein Ausgestoßener, genau wie sie.«
    »Daran hab ich noch gar nicht gedacht. Danke für den Hinweis.«
    »Keine Ursache. Mehr Unterstützung kriegst du sowieso nicht von mir, was die Zwei angeht.«
    »Glaubst du etwa, ich würde dich verführen, weil ich mir deine Unterstützung erschleichen will? Das soll wohl ein Witz sein!«
    Sie drehte sich noch einmal zu ihm um. Er war immer noch nackt und wirkte gleichzeitig stark, faul und absolut sinnlich. Hastig wandte sie sich ab. »Nein, das glaube ich nicht. So ein guter Schauspieler bist du nicht. Wir sehen uns beim Abendessen.«
     
    »Ich hab’s«, sagte Nevins. »Überweisen Sie das Geld, Hanley. Ich rufe in einer Stunde bei der Bank an, und wenn das Geld da ist, haben Sie spätestens heute Abend Ihre Informationen.«
    »Wagen Sie es ja nicht, mich reinzulegen«, erwiderte Hanley. »Meine Leute warten in St. Louis auf das Startsignal, und ich will nicht dastehen wie ein Idiot.« Damit legte er auf.
    Schon wieder eine Drohung, dachte Nevins. Aber über die Drohungen von diesem Scheißkerl brauchte er sich keine Gedanken mehr zu machen. Er hatte alles unter Kontrolle. Die Sache konnte nur schiefgehen, falls dieser Blockman heute Abend nicht bei Stolz anrief. Aber bisher hatte Blockman sich mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks gemeldet. Um Punkt neun Uhr Eastern time. Dann ein Gespräch, das selten länger als zwei Minuten dauerte, ehe der Kontakt abgebrochen wurde.
    Aber zwei Minuten würden ihm reichen.
    Er war bereit.
     
    »Es gibt kein Ops 751«, sagte Donavan, als Kilmer ins Haus kam. »Aber die Armee hat mehrere Ops-Programme. Ich habe meinen Kontaktmann gebeten, die Liste durchzugehen, vielleicht stößt er auf etwas. Gar nicht einfach. Die 75er-Serie ist eigentlich geheim.«
    »Aber du kannst sie knacken?«
    »Sicher. Heutzutage gibt es nicht mehr viele Geheimnisse, die sich nicht ans Tageslicht befördern lassen. Aber bei den Geheimprogrammen dauert’s halt ein bisschen länger.« Er grinste. »Vielleicht zwei Tage. Wenn es sich um ein streng geheimes Programm handeln würde, bräuchte ich etwa eine Woche.«
    »Die Armee …« Kilmer runzelte nachdenklich die Stirn. »Was könnte Nevins in Armeedateien suchen? Das gefällt mir nicht.«
    »Wenn du Blockman überreden könntest, diesem Stolz ein bisschen Dampf zu machen, damit er die restlichen Ziffern in Erfahrung bringt, könnte ich dir mehr sagen.«
    »Er tut, was er kann.« Kilmer warf einen Blick auf seine Uhr. 18 Uhr 15. »Aber ich rede mit ihm, bevor er um neun Uhr bei Stolz anruft.«
     
    Fast neun. 20 Uhr 59.
    Nevins starrte auf seinen Bildschirm,

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