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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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langweilen, und dann könntest du mich in die Wüste schicken. Das ist es doch, was du insgeheim willst, oder?« Er schaute sie ernst an. »Frankie mag mich. Ich glaube, sie würde mich akzeptieren.«
    »Und dann zusammenbrechen, wenn du uns eines Tages verlässt?«
    »Das würde nicht passieren. Ich werde dich nie wieder verlassen. Wenn überhaupt, dann würdest du mich verlassen. Das ist ein großer Unterschied, und ich würde dafür sorgen, dass Frankie ihn begreift. Wirst du also darüber nachdenken?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er zuckte die Achseln. »Hätte mich auch gewundert. Du bist immer noch viel zu verbittert darüber, dass du Frankie allein großziehen musstest.«
    »Ich hab dir gesagt, dass es nicht so ist.«
    »Ich glaube aber, es ist so. Egal wie sehr du dir einredest, dass du mir keine Vorwürfe machst, im Innern deines Herzens hegst du einen Groll auf mich. Aber das ist in Ordnung. Ich werde dir den Groll schon austreiben.«
    Sie schüttelte erneut den Kopf.
    »Dann lassen wir’s beim Status quo.« Kilmer trat zur Seite, damit sie die Stufen zur Veranda hochgehen konnte. »Aber es wird nicht besser, sondern schlimmer werden. Darauf kannst du Gift nehmen.«
     
    »Zeit, ins Bett zu gehen, Frankie.« Grace erhob sich aus ihrem Sessel. »Es ist schon fast zehn.«
    »In Ordnung.« Frankie machte ein betrübtes Gesicht. »Aber ich gehe nicht gern ins Bett. Schlafen ist doch bloß Zeitverschwendung.«
    Donavan lachte. »Du erinnerst mich an meinen Freund Kilmer. Der hat auch immer Angst, was zu verpassen, wenn er ein paar Stunden schläft.«
    »Wirklich?« Frankie schaute Kilmer an. »Stimmt das, Jake?«
    Er nickte. »Wir sind offenbar seelenverwandt, Frankie.«
    Dass Frankie nicht ins Bett gehen wollte, war für Grace nichts Neues, aber sie hatte es noch nie mit Kilmer in Verbindung gebracht. Kam Frankie tatsächlich nach ihrem Vater, oder war es die ganz normale kindliche Angst, etwas zu verpassen? »Seelenverwandt oder nicht, jetzt ist Feierabend. Kilmer ist schon erwachsen.« Sie machte eine Bewegung mit dem Daumen. »Los, nach oben mit dir. Ich komme gleich nach.«
    »Ich komme mit.« Donavan stand mühsam auf. »Dann kannst du mir die Treppe hochhelfen.«
    Frankie brachte ihm sofort seine Krücke. »Wehe, du fällst. Du bist so schwer, du würdest mich unter dir zerquetschen.« Sie legte seinen freien Arm um ihre Schultern. »Stütz dich auf mich.«
    »Mach ich.« Er lächelte Frankie an. »Und ich werde mich bemühen, dich nicht zu zerquetschen.«
    Mit konzentriert zusammengezogenen Brauen führte Frankie ihn zur Treppe.
    Grace folgte ihnen in die Diele und sah zu, wie die beiden zusammen nach oben gingen. Es klappte ganz gut, und es war rührend, zu sehen, wie das kleine Mädchen diesen Bären von einem Mann stützte.
    »Keine Sorge, Grace«, sagte Donavan. »Sie macht das ganz großartig.« Er lächelte Frankie an. »Vielleicht stelle ich sie als Krankenschwester ein, bis ich wieder auf den Beinen bin.«
    Frankie schüttelte den Kopf. »Ich hab zu viel zu tun. Und außerdem brauchst du mich nicht. Du bist nur ein bisschen steif vom vielen Sitzen heute Abend.«
    »Gut, dass deine Diagnose so positiv ausfällt«, murmelte Donavan. »Dann wird Kilmer mich ja schon bald wieder ins Team aufnehmen.«
    »Ich schicke Luis rauf, damit er dir beim Ausziehen helfen kann«, sagte Grace.
    »Das kann ich allein. Du hast ja gehört, was Frankie sagt – ich brauche eigentlich keine Hilfe mehr.«
    Grace schaute ihnen noch einen Moment lang nach. Frankies Leben hatte sich drastisch geändert, seit sie hergekommen waren. Kilmer, Donavan, Blockman und selbst einige von Kilmers Team waren ständig um sie herum, und sie brauchte sich nie einsam zu fühlen. Die Situation war nicht ideal, aber auch nicht schlecht.
    Sie ging zurück ins Wohnzimmer.
    Robert war hereingekommen und unterhielt sich mit Kilmer. Er unterbrach sich, als er Grace erblickte. »Hallo. Ist Frankie schon im Bett?«
    »Nein, ich gehe in ein paar Minuten rauf.«
    »Dann sage ich ihr noch kurz gute Nacht.« Er ging zur Tür. »Bis morgen früh.«
    »Moment.« Sie sah ihn durchdringend an. »Was geht hier vor, Robert?«
    »Nichts.«
    Sie schaute Kilmer an. »Was wird mir vorenthalten?«
    »Nichts«, sagte Kilmer. »Auch wenn es mir lieber wäre. Sagen Sie’s ihr, Blockman.«
    Robert zuckte die Achseln. »Stolz, mein Kontaktmann in Langley, glaubt, den Mann gefunden zu haben, der Kersoff die Information über euren Aufenthaltsort verkauft hat. Der

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