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Gnadentod

Gnadentod

Titel: Gnadentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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du Scheiße<, habe ich gesagt. Dann ist Duchess zur hinteren Tür gelaufen, und wir sind ihr gefolgt. Und von dort haben wir dann alles gesehen.«
    Milo zog sich zurück, und Tanya Stratton stieg in den Wagen.
    »Ich mache mich besser auf die Socken. War nett, Sie kennen zu lernen, Dr. Delaware«, sagte Ulrich.
    Er lief zu dem blauen Wagen und salutierte vor Milo, als er einstieg. Er ließ den Motor an, wendete den Wagen und fuhr die Straße hinunter.
    Ich berichtete Milo von dem dunklen BMW.
    »Nun ja, besser als nichts«, sagte er. Dann lachte er freudlos. »Nein, ist es nicht. Er hat Recht. Warum sollte der Mörder sich noch drei, vier Stunden hier herumtreiben?« Er steckte seinen Notizblock wieder in die Tasche. »Okay, eine Zweitvernehmung können wir abhaken.«
    »Sie ist ziemlich nervös«, sagte ich.
    »Willst du ihr das zum Vorwurf machen? Warum? Hat sie bei dir irgendwelche Alarmglocken ausgelöst?«
    »Nein. Aber ich verstehe, was du mit zerbrechlich meinst. Was hat sie dir erzählt, als du mit ihr allein warst?«
    »Es war Pauls Idee, hierher zu kommen. Pauls Idee, wandern zu gehen. Paul ist ein Superathlet und würde in einem Baum leben, wenn er könnte. Sie waren vermutlich nicht mehr besonders verrückt nacheinander, als sie Mate entdeckt haben, und ich schätze, das Ganze hat ihrer Beziehung auch keine neue Würze verliehen.«
    »Mord als Aphrodisiakum.«
    »Für manche Leute ist er das … Jetzt, wo ich von dem zweiten BMW weiß, muss ich ihn in die Ermittlungen einbeziehen und die Sache irgendwie weiterverfolgen … Mit etwas Glück wird eine Anfrage beim Zentralregister eine Übereinstimmung mit dem Fahrzeug eines Nachbarn ergeben, und das wär’s dann.« Er rieb sich das Ohr, als dächte er mit Schrecken an die endlosen Telefonate, die ihm bevorstanden. »Aber der Reihe nach. Zuerst treffe ich mich mit meinen jungen Detectives, um zu sehen, wie weit sie mit der Familienliste sind. Wenn du Lust hast, könntest du ein wenig über Mate recherchieren.«
    »Irgendwelche besonderen Theorien, die du überprüft haben möchtest?«
    »Nur die grundlegende: Jemand hat ihn so sehr gehasst, dass er ihn abgeschlachtet hat. Nicht unbedingt ein Thema für die Nachrichten. Vielleicht jemand, der seinen Gefühlen über Mate im Cyberspace freien Lauf lässt.«
    »Unser Mörder ist ein vorsichtiger Bursche. Warum sollte er an die Öffentlichkeit gehen?«
    »Es ist ziemlich weit hergeholt, aber man weiß ja nie. Letztes Jahr hatten wir einen Fall, ein Vater, der seine fünfjährige Tochter misshandelt und ermordet hat. Wir hatten ihn in Verdacht, konnten ihm aber absolut nichts nachweisen. Ein halbes Jahr später geht dieses Arschloch hin und gibt bei einem anderen Pädophilen in einem Chat-Room damit an. Aber auch davon haben wir nur zufällig gehört. Einem Kollegen von der Sitte, der die Kinderficker überwacht hat, kamen die Einzelheiten bekannt vor.«
    »Von dem Fall hast du mir nie erzählt.«
    »Ich bin nicht darauf aus, dein Leben mit diesem Dreck zu belasten, Alex. Es sei denn, ich brauche Hilfe.«
    »Klar«, sagte ich. »Ich tue, was ich kann.«
    Er schlug mir mit der Hand auf die Schulter. »Vielen Dank, Sir. Meine Chefs sind richtig sauer darüber, dass ein Fall mit großem Presseecho ausgerechnet jetzt auftaucht, wo die Verbrechensrate angeblich gerade am Fallen war. Wo sie gerade geglaubt haben, sie könnten ein bisschen gute Publicity einfahren, bevor über die Verteilung des Haushalts entschieden wird. Wenn du also Ergebnisse lieferst, kann ich dir vielleicht ziemlich bald etwas Geld verschaffen.«
    Ich hechelte wie ein Hund. »O Herr, wie wunderbar.«
    »He«, sagte er, »hat dich das Police Department nicht immer gut behandelt?«
    »Wie die königliche Familie.«
    »Die königliche Familie … du und die alte Duchess … Vielleicht sollte ich mich mal mit ihr unterhalten. Vielleicht kommt es ja am Ende noch dazu.«

4
    Ich fuhr den Mulholland hinunter und gliederte mich am Beverly Glen wieder in den Verkehr ein. Auf dem Jazzsender wurde mir neuerdings zu viel geredet, daher war das Radio auf KUSC eingestellt, wo gerade irgendetwas Leichtes gespielt wurde. Ich tippte auf Debussy. Zu nett für diesen Morgen. Ich stellte das Radio ab und dachte darüber nach, wie Eldon Mate gestorben war.
    An den Anruf, den ich gemacht hatte, sobald ich davon hörte.
    Ohne Erfolg, und es erneut zu versuchen war eine noch wesentlich schlechtere Idee, als es letzte Woche schon gewesen war. Aber wie lange konnte ich mit

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