Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)
meist nicht angegeben ist, um welche Form von Glycerin es sich handelt. Deshalb setze ich mich immer mit dem Hersteller eines Produktes in Verbindung und frage nach oder bestelle bei Firmen, die ausschließlich ausgewiesen vegane Produkte anbieten.
Das Gleiche gilt für Kondome. Auch diese sind mit Gleitmitteln behandelt, die Glycerin enthalten. Darüber hinaus können sie mithilfe von Kasein hergestellt sein, einem Milchprotein, das zum Beispiel dafür verantwortlich ist, dass Quark und Käse fest werden. Kasein wird auch in vielen anderen Produkten als Bindemittel verwendet, zum Beispiel bei der Herstellung von Latex.
Vegan-Labels
Das bekannteste Label, mit dem vegane Produkte klassifiziert werden, ist die sogenannte Veganblume , ein Symbol, das eine blühende Blume in einem Kreis zeigt, die aus dem Anfangsbuchstaben »V« des Wortes »Vegan« erwächst. Dieses Label wird von der britischen Vegan Society vergeben, der weltweit ältesten Organisation, die sich für den Verzicht auf tierische Produkte einsetzt und bereits 1944 den Begriff »vegan« erfand. Die Neuschöpfung ist eine verkürzte Form des Wortes » VEGetariAN« und diente dazu, Menschen, die auch auf den Verzehr von Milchprodukten und Eiern verzichten, von Vegetariern abzugrenzen, die lediglich kein Fleisch zu sich nehmen. Nach Informationen der Vegan Society stammt das Logo aus den frühen 1990er Jahren und wird ausschließlich für Produkte vergeben, die die folgenden Kriterien erfüllen:
• Bei der Herstellung und Entwicklung des Produkts und seiner Inhaltsstoffe wurden keine tierischen Produkte, Nebenprodukte oder Derivate verwendet.
• Weder das Produkt noch dessen Inhaltsstoffe wurden an Tieren getestet, weder von der produzierenden Firma noch in deren Namen oder von einem Zulieferer, über den die Firma wirksame Kontrolle hat.
• Das Unternehmen ist bestrebt, bei der Herstellung Verunreinigungen des Produktes mit tierischen Inhaltsstoffen so weit zu minimieren, wie das innerhalb des Produktionsprozesses praktikabel ist.
Nach Auskunft der Vegan Society müssen die Hersteller der Produkte, die mit dem Label ausgezeichnet sind, anhand von schriftlichen Belegen nachweisen, dass sie die oben genannten Kriterien erfüllen, was bei Kontrollbesuchen überprüft wird.
Der Vegetarierbund (VEBU) setzt sich außerdem für die Einführung einer eindeutigen Kennzeichnung von vegetarischen oder veganen Produkten und Lebensmitteln auf europäischer Ebene durch das V-Label ein. Dieses Label besteht aus einem gelben Kreis mit einem grünen V und der entsprechenden Klassifizierung: »vegetarisch«, also mit Eiern und Milch, »milchfrei«, »eifrei« oder »vegan«, also ohne tierische Inhaltsstoffe.
Anne Bonnie: Den Laden vegan zu führen war anfangs Saras Idee. Aber je länger ich darüber nachdachte, umso schlüssiger und passender erschien es mir. Schließlich stellt unser queer-feministisches Konzept bestehende Herrschaftsstrukturen in Frage. Und wenn man sich mit der Unterdrückung von Frauen und Menschen mit nicht heteronormativer sexueller Orientierung auseinandersetzt und einen Raum und langfristig auch eine Gesellschaft schaffen möchte, in der alle gleichberechtigt nebeneinander leben können, dann ist es wenig sinnvoll, dieses Konzept nur auf den Menschen zu beschränken. Unsere derzeitige Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in der westlichen Welt beutet die Umwelt und die Nutztiere auf nicht akzeptable Weise aus. Deshalb müssen wir diese Form der Ausbeutung ebenso überdenken wie die Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen und Menschen, deren sexuelle Identität nicht der von der Masse vorgegebenen Norm entspricht.
Sara: Es geht uns ganz generell darum, Überzeugungen in Frage zu stellen, die in unserer Gesellschaft als »normal« gelten, und nicht einfach blind dem Mainstream zu folgen. Denn nur weil etwas dem Standard entspricht, muss es noch lange nicht »richtig« sein. Tatsächlich haben Überzeugungen, die wir als allgemeingültig hinnehmen, oft sehr wenig mit der Realität zu tun. Die meisten Menschen gehen zum Beispiel davon aus, dass der Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten gesund ist. Das stimmt aber nicht. Im Gegenteil: Setzt man sich mit den Statistiken auseinander, zeigen diese klar und deutlich, dass ernährungsbedingte Krankheiten die Todesursache Nummer eins in westlichen Gesellschaften sind.
Wir haben unseren Laden bewusst queer, feministisch, umweltfreundlich und vegan gestaltet. So weisen wir auch
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