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Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Titel: Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attila Hildmann
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auf einer Tattoo-Convention. Wir fahren sehr häufig zu solchen Veranstaltungen, denn wir haben Kunden aus ganz Deutschland, die bei solchen Gelegenheiten Termine ausmachen und sich etwas stechen lassen können. Ich tätowiere und Marco kümmert sich um die Organisation. Das ist auch hier in Völklingen unsere Arbeitsteilung.
    Auf der Convention habe ich zu Marco gesagt: »Ich tätowiere mir jetzt die Veganblume auf den Arm.« Da sagte er: »Aber du bist doch gar keine Veganerin.« Und ich antwortete: »Doch, wenn ich mir die Veganblume gestochen habe, bin ich Veganerin.« Ich hatte schon Wochen zuvor immer wieder darüber nachgedacht, dass es einfach nicht genug ist, nur Vegetarierin zu sein. In diesem Moment war mein Wille dann so gefestigt, dass ich das auch durchziehen wollte und konnte. Das war im August 2011.
    Marco: Mir war das damals noch zu stramm. Auf Milch und Käse zu verzichten, konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Also hat Tina zu Hause vegan gekocht, und wenn ich unterwegs war, habe ich mich vegetarisch ernährt.
    Tina: Die Umstellung ist mir anfangs ganz schön schwergefallen. Ich koche und backe leidenschaftlich gerne, aber meine ersten veganen Gerichte und Kuchen sind alle in die Hose gegangen. Ich musste das richtig neu lernen. Mittlerweile klappt es genauso gut wie zuvor.
    Dafür habe ich an anderer Stelle eine eklatante Verbesserung festgestellt. Bei mir wurde im August 2012 Diabetes festgestellt, und zwar Typ 1, also die Autoimmunerkrankung. Die vegane Ernährung wirkt sich absolut positiv auf meine Gesundheit aus. Ich muss im Gegensatz zu anderen Diabetikern meines Typs sehr selten Insulin spritzen, weil mein Blutzuckerspiegel dank der veganen Ernährung nur geringe Schwankungen aufweist. Auch meine Ärztin sagt, dass meine Werte sehr gut sind!
    Marco: Je intensiver Tina sich mit dem Thema befasst hat, desto mehr habe ich mich auch dafür interessiert. Nach und nach habe ich kapiert, dass eigentlich nur eine vegane Lebensweise wirklich konsequent ist. Im Januar 2012 habe ich Tina dann im Supermarkt beim Einkaufen angehalten und gebeten: »Wenn ich das nächste Mal etwas kaufen will, was nicht vegan ist, weise mich bitte darauf hin. Ich will das jetzt auch lernen.« Heute bin ich in vielen Dingen strenger als meine Frau. Zum Beispiel bei großen Konzernen, die ihre Lebensmittel in Tierversuchen testen. Coca-Cola hat das lange gemacht. In so einem Fall will ich mit dem ganzen Konzern und all seinen Unterfirmen nichts mehr zu tun haben. Die sind für mich gestorben.
    Krass finde ich, dass mir niemand glaubt, dass sowohl meine Umstellung zum Vegetarier als auch die Umstellung zum Veganer meine eigene Entscheidung war. Alle denken sofort, dass Tina mich dazu gezwungen hat. Als könnte ich nicht selbst denken!
    Als ich meinen Eltern damals erzählt habe, dass ich vegetarisch lebe, sind die total ausgeflippt. »Das kommt alles nur von deiner Frau«, hat meine Mutter gesagt. »Wenn ich dir was koche, dann schmeckt’s dir doch auch.« Die wollten mir gar nicht zuhören. Mein Vater hat einen regelrechten Wutanfall bekommen. Dass ich Veganer geworden bin, haben sie gar nicht mehr mitbekommen, denn mittlerweile habe ich keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern.
    Tina: Generell ist das so eine Sache mit der Toleranz zwischen Fleischessern und Veganern. Mittlerweile finde ich das ziemlich schwierig. Natürlich weiß ich einerseits, dass ich lange Zeit auch nicht über meinen Tellerrand schauen wollte. Ich war 17 Jahre lang Vegetarierin und habe über die Milch- und Eierproduktion nicht nachgedacht. Aber heute, da ich das alles weiß, fallen mir so viele Dinge auf, die mich wütend machen.
    Meine Mutter ist das beste Beispiel. Sie stammt von einem Bauernhof und hat keine Ahnung, wo die Milch herkommt. Das habe ich erst neulich festgestellt. Da sagte sie am Telefon zu mir: »Wenn die Kühe nicht gemolken werden, dann sterben sie doch.« Daraufhin fragte ich sie: »Mutti, du weißt aber schon, wann die Kuh Milch gibt, oder?« Sie: »Nee.« Dann habe ich ihr erklärt, dass die Milch eigentlich für das Kälbchen da ist und dass es ohne Kälbchen auch keine Milch gibt. Dann war erst mal Stille am anderen Ende der Leitung. Meine Mutter ist bestimmt kein Einzelfall. Ich glaube, dass es eine Menge Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die nicht eine Sekunde ihres Lebens einen Gedanken an diesen Zusammenhang verschwenden. Wenn man sich dieser Zusammenhänge aber so deutlich bewusst ist wie wir, ist diese Ignoranz

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