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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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an und bereiteten sie und ihre Eltern darauf vor, dass wir früher kommen würden.
    Es dauerte nicht lange und wir fuhren auf dem nördlichen Ausläufer der Outer Banks , die sich wie ein abgespaltener Seitenast an die hundertdreißig Meilen neben dem Festland dahinziehen. Und auf Anhieb waren wir in einem anderen Land. Die Landschaft ist zwar nicht sonderlich abwechslungsreich, aber es kommen keine Betonbunker mehr, keine Hochhäuser oder sonstige Bauten, die die Gegend verschandeln. Fahrt ihr die Outer Banks südwärts, dann liegt das Meer links, und zwischen den Dünen stehen teils wunderschöne Häuser auf Stelzen, manche mit direktem Strandzugang, den die Besitzer sich mit hölzernen Stegen geschaffen haben. Siedlungen oder so etwas wie ein Ort kommen nur alle paar Meilen, und wenn ihr einkaufen oder essen gehen wollt, müsst ihr ein ganz schönes Weilchen fahren, wenn ihr in solch einem Strandhaus wohnt. Manche kann man mieten, und der Preis für eine Woche ist durchaus erschwinglich, wenn man ihn mit einem Hotelzimmer vergleicht. Da kann ich euch noch zwei wertvolle Tipps geben: Die Zimmersuche kann ziemlich nervig und anstrengend sein, wenn man nach stundenlanger Fahrt eine Übernachtungsmöglichkeit sucht. Vor allem in der Hochsaison sind viele Motels ausgebucht, oder ihr kriegt nur eine Grotte. Wenn ihr das abkürzen wollt, dann folgt den Schildern der Tourist Information , denn da gibt es nicht nur Prospekte, sondern die Mitarbeiter der Info helfen mit Empfehlungen und rufen auch die Motels an und reservieren für euch. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass man einen der zahlreichen Immobilienmakler, ihr findet sie unter dem Hinweis Real Estate , aufsuchen kann. Die verkaufen nämlich nicht nur Häuser, sondern vermitteln auch Zimmer und Häuser zum Mieten.
    Wir fuhren die schöne Küstenstraße gemächlich ab, bis wir unser Ziel Kill Devil Hills erreichten. Darielle wohnte mit ihren Eltern in einer Seitenstraße auf der dem Meer abgewandten Seite. Sie besaßen ein kleines einfaches Haus, das liebevoll eingerichtet war. Sie begrüßten uns wie langjährige Freunde, und ich konnte nur wieder staunen über die Gastfreundschaft. Wären bei mir zu Hause drei Leute eingefallen, hätte mein Vater sicher ein Gesicht gezogen. Da das Haus für amerikanische Verhältnisse wirklich klein war, schliefen wir alle in Darielles Zimmer auf Luftmatratzen. Das machte uns überhaupt nichts aus, denn es war urgemütlich, und wir konnten nachts noch lange quatschen, ohne jemanden zu stören.
    Darielle hatte ebenso wie Liz noch etwas Zeit, bevor sie einen Job in Washington antreten wollte. Auf den Outer Banks leben nicht mehr allzu viele junge Leute, denn außer in der Gastronomie oder den Souvenirläden gibt es kaum Jobs. Und der nächste angesagte Club zum Ausgehen ist ewig weit weg.
    Darielles Mutter Conny hatte einen Obstsalat gemacht, den wir uns in der Küche schmecken ließen.
    »In New York wart ihr?«, fragte sie lächelnd, als sie mir meine Schüssel voll mit leckeren Beeren, Melonenstückchen und Trauben hinstellte. »Da habt ihr mir was voraus! Weiter als bis Washington bin ich noch nie gekommen. Und nach der Weltstadt wollt ihr euch nun die Weltwunder von Kill Devil Hills anschauen?«
    Sandy lachte. »Der Ort ist doch berühmt! Jedes Kind kennt die Brüder Wright und ihren ersten Flug. Die Stelle wollen wir unbedingt sehen.«
    »Na, da seid ihr genau auf die Richtige gestoßen.« Conny setzte sich zu uns. »Ich arbeite im visitor center und dem angeschlossenen Museum. Heute habe ich frei, aber morgen kann ich euch mitnehmen, und ihr braucht keinen Eintritt zu zahlen.«
    »Danke!«, rief Liz. »Sag mal, Conny, woher stammt eigentlich der komische Name Kill Devil Hills?«
    Die Augen von Darielles Mutter blitzten schelmisch. »Vom Schnaps. Die Outer Banks sind eigentlich so etwas wie gigantische Sandbänke und bestehen aus großen Dünen. Wenn ihr morgen mit dem Museum fertig seid, braucht ihr nur ein Stück zu laufen, und ihr werdet euch fühlen wie in der Wüste. Jedenfalls, in vergangenen Zeiten strandeten viele Schiffe hier an der Küste. Schwere Stürme haben viele von ihnen zerstört, und die hiesigen Fischer haben sich nicht selten die Ladung gegriffen, bevor die Schiffe untergingen. Da war auch eine Menge Rum dabei. Und bei uns sagt man, das Zeug kills the devil . Die Fischer versteckten den Schnaps in den Dünen, und so soll der große Hügel, von dem aus die Brüder Wright ihre Flugversuche unternommen

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