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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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ihre Hände rieseln. »Für Jugendliche gibt es hier kaum was zu tun. Da nützt dir auch die tollste Umgebung nichts.«
    »Ja, du hast wohl recht«, sagte Sandy. »Aber ich find’s trotzdem super.«
    »Ist es ja auch.« Darielle lachte. »Und ich werde es auch vermissen, wenn ich nach Washington ziehe.«
    »Du willst für immer da bleiben?«, fragte ich.
    »Ich hab einen Dreijahresvertrag. Und danach werden wir sehen.«
    »Dann findest du deinen Traummann, kriegst sechs Kinder und kommst sowieso nie wieder her«, sagte Sandy und lachte.
    »Fünf reichen«, entgegnete Darielle. »Na kommt. Ich kenne ein tolles Café, da kriegen wir ein Rieseneis!«
    Man ärgert sich ja zu Hause über die Erbsen, die die Verkäufer in den Eisdielen Kugeln nennen und für die sie dann noch einen Euro pro Stück nehmen. Über die amerikanische Esskultur kann man geteilter Meinung sein, aber eines wird euch in den USA nie passieren, nämlich, dass ihr nicht satt werdet. Darielle hatte von einem Rieseneis gesprochen, aber was dann kam, war nicht zu schaffen. Gut, dass man nirgendwo den Nährwert ablesen konnte, denn dieser Berg Eis hätte wohl eine Footballmannschaft inklusive Reservespieler für eine Woche satt bekommen. Als ich die Kalorienbombe tatsächlich doch verputzt hatte, kullerte ich nach Hause. Und dort erwarteten uns Conny und ihr Mann Jeff mit dem Abendbrot! Es wäre unhöflich gewesen abzulehnen, wenn unsere Gastmutter uns schon so lieb bewirtete, also zwangen wir uns, auch die Hühnchen mit Maiskolben und Salat noch hinterherzustopfen. Ich bekam vor Bauchgrimmen die ganze Nacht über kaum ein Auge zu, aber Gott sei Dank war es am nächsten Morgen vorbei und ich konnte einen weiteren schönen Tag am Meer genießen.
    Wir blieben vier Nächte in Kill Devil Hills, und ein Tag war schöner als der andere. Ihr könnt die Outer Banks erkunden, und wenn ihr rechtzeitig zur Tourist Information kommt, die meist in jedem etwas größeren Ort zu finden ist, dann kriegt ihr auch eine Unterkunft. Motelketten sind hier allerdings nicht so reichlich gesät, doch das ist eher wohltuend.
    »Die Fahrt von hier nach St. Augustine schafft ihr niemals an einem Tag«, stellte Conny fest, als wir das letzte Mal gemeinsam frühstückten und uns die Karte anschauten. »Es sei denn, ihr fahrt Tag und Nacht. Das zieht sich sehr lange hin.«
    »Dann übernachten wir halt irgendwo«, sagte Liz und fuhr mit dem Finger die Karte entlang. »Ungefähr auf halber Strecke. Wie wär’s mit Myrtle Beach?«
    Sandy und mir war das egal. Wir hätten überall übernachtet. Conny zog die Stirn kraus. »Hm, ich glaub, da ist der Teufel los. Ich kenn den Ort nur aus dem Fernsehen, aber da soll es einen Vergnügungspark neben dem anderen und jede Menge shopping malls geben.«
    »Na«, meinte Liz fröhlich. »Das ist doch mal was anderes als Sightseeing und Baden!«
    Sandy und ich wechselten einen Blick. »Shoppen?«, fragte Sandy begeistert. »Einen Tag mal wieder Boutiquen ablaufen, würde ich schon toll finden.«
    »Okay«, bestimmte Liz gespielt energisch. »Fahren wir nach Myrtle Beach und machen einen drauf!«
    So machten wir es auch. Unserem Navi zufolge betrug die einfache Strecke von St. Augustine bis Kill Devil Hills gut siebenhundert Meilen. Da man diese Strecke nicht durchgehend auf interstates fahren kann, wenn man der Küstenlinie folgt, sondern überwiegend auf routes und highways , ist das für eine Tagesfahrstrecke einfach zu weit. Die Hälfte ist okay, und auch für die brauchten wir sieben Stunden. Wir drückten Conny, Darielle und Jeff zum Abschied und versprachen wiederzukommen.
    Wir verließen die Outer Banks in Richtung Westen, nahmen den Highway US -64 und schließlich den US - 17 S . Auf diesem fährt man zwar ein gutes Stück abseits der Küste südwärts, aber er führt einen direkt hinunter nach South Carolina und weiter bis nach Georgia.
    Als wir Myrtle Beach erreichten und sich die endlose Kette von Hotels am Strand vor uns aufbaute, war das ein unglaublicher Kontrast zu der Küste der beschaulichen Outer Banks . Die Gegend ist voll von Touristen, und wer einen draufmachen will und die Hochburgen von Mallorca und Ibiza liebt, der kommt hier voll auf seine Kosten. Es traf uns zwar, wie sehr man die schöne Küste zugebaut hatte, aber andererseits hatten wir auch Lust, mal was zu unternehmen, was nicht mit Kultur oder Natur zu tun hatte. Also begaben wir uns zur nächsten Touristeninformation und besorgten uns ein Quartier für zwei Nächte.

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