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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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würde sofort wieder hinfahren. Am Ortseingang stehen ein paar flach gehaltene Motels, die aber nicht weiter auffallen. Keine Hotelburgen, keine Hochhäuser und vor allem keine Hektik! Dieser Ort strahlt Gelassenheit, Ruhe, Geschichte, ja schlichtweg Vergangenheit aus. Schöne, nein, schön reicht nicht, wunderschöne Häuser, manche von ihnen noch aus spanischer Zeit, so auch die Festung Castillo de San Marcos aus dem 17. Jahrhundert, lassen dich in eine Welt jenseits des Massentourismus eintauchen. Selbst die Autos fahren langsamer, wahrscheinlich aus Achtung vor den Pferdekutschen. Ja, da gibt’s tatsächlich Pferdekutschen! Und anders als in New York, wo sie als touristisches Beiwerk eher ein wenig komisch wirken, nimmt man sie in St. Augustine als Teil des Bewahrten auf. Der Ort liegt nicht direkt am Ozean, sondern an einer Einbuchtung des Atlantiks. Eine knapp hundert Jahre alte Zugbrücke, die Bridge of Lions , verbindet die beiden Hälften der Stadt, die auf beiden Seiten der Bucht liegen.
    Wir fuhren die Avenida Menéndez direkt an der Mantanzas Bay entlang. Die palmengesäumte Straße führt zu dieser Löwenbrücke, und hier sollte sich auch das Casablanca Inn befinden, zu deren innkeeper Caroline den Kontakt hergestellt hatte. Als wir vor dem inn hielten, dachte ich zuerst, Liz wollte jemanden nach der Adresse fragen, aber das unglaublich schöne Haus war tatsächlich unser Ziel.
    »Wow, sieht das toll aus!«, entfuhr es Liz. »Unbelievable!«
    Ein zweistöckiges, ganz aus blendend weißem Stein bestehendes Traumhaus. Gebt mal Casablanca Inn St. Augustine in eine Suchmaschine ein, und ihr wisst, was ich meine. Vier Stufen führen hinauf zum Eingang und zur Veranda, auf der bequeme Korbmöbel und Schaukelstühle stehen, in denen man den Blick auf die bay genießen kann. Die großen Balkons über der Veranda werden von je vier Säulen getragen wie auch die Überdachungen der Balkons selbst. Auch die Geländer bestehen aus Minisäulen, sodass man sich beinahe in alte Gründerzeiten zurückversetzt fühlt. Ich liebe dieses Haus. Wenn ich mal Millionärin bin, kauf ich es und lad euch ein. Ja, okay, nicht alle auf einmal!
    »Das können wir nie bezahlen«, murmelte Gina.
    »Fragen kostet nichts«, befand Liz und hielt uns die Tür auf. Als wir das scheinbar nur aus Antiquitäten bestehende Innere betraten, strahlten uns die innkeeper bereits entgegen. Das ist schon einmalig, aber stellt euch vor, ihr wohnt in einem Traumhaus, das von griesgrämigen, schlecht gelaunten Leuten betrieben wird. Man würde so schnell wie möglich weiterziehen, stimmt’s? Das passt einfach nicht zusammen. Aber keine Sorge, in einem bed-and-breakfast gibt es das nicht. Sicher liegt es auch daran, dass die Besitzer dieser Häuser sie meist auch selbst betreiben.
    »Ihr seid die drei reisenden ladies ?« Der nicht mehr ganz junge, aber sehr liebenswürdige Mann reichte mir die Hand. »Ich bin Carl. Und das ist meine Frau Danah.«
    »Wenn wir mal in Rente sind, werden wir euch das nachmachen«, sagte Danah fröhlich und begrüßte uns ebenfalls herzlich.
    Liz grinste. »Dann passen wir auf Ihr Haus auf. So ein schönes Haus hab ich noch nie gesehen.«
    »Schön, dass es euch gefällt«, sagte Danah. »Und ihr wollt ein paar Tage bleiben?«
    »Hm, das wäre toll«, entgegnete Liz. »Wenn etwas frei ist und wir es bezahlen können.«
    »Eigentlich ist unser Haus so gut wie immer ausgebucht.« Danah lächelte und schlug das große Buch auf, in dem alle Gäste eingetragen wurden. »Aber Caroline hat euch so nett beschrieben, dass ich einfach eine Lösung finden musste. Wenn euch ein Zimmer in unserem Gästehaus zusagt, dann könnt ihr es für vier Nächte haben.«
    »Super!«, entfuhr es mir.
    »Und was kostet es?«, fragte Gina.
    »Na ja …« Carl zwinkerte mir zu. »Normalerweise beträgt der Saisonpreis hundertsechzig Dollar plus Steuern.«
    »Puuh …«, machte Liz.
    »Also, wir dachten an hundert Dollar inklusive Steuern. Ist das okay?«
    »Ja!«, riefen wir drei gleichzeitig begeistert. »Danke!«
    »Na, dann herzlich willkommen! Kommt, ich zeige euch euer Zimmer. Euer Auto parkt bitte hinten im Hof, sonst schleppen sie euch ab.«
    Erwartungsvoll folgten wir Danah, die uns nicht nur unser wunderschönes Zimmer, sondern das gesamte inn zeigte. Es besteht aus drei Gebäuden. Dem Haupthaus zur Avenida Menendez hin, einem großen Nebengebäude und dem kleinen Gästehaus, in dem wir wohnten und das nur drei Zimmer hat. Alle Gebäude des

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