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Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Titel: Godspeed Bd. 2 - Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Tränen in ihren Augen gesehen, als sie mich angefleht hat, sie zu retten. Aber ich habe sie sterben lassen, um den Maschinenraum zu retten. Und den Rest des verdammten Schiffs.«
    Ich bleibe mit dem Rücken zu ihm stehen und schaue in die Ferne.
    »Du hast Shelby sterben lassen?«
    »Ich habe zugesehen, wie sie um ihr Leben gefleht hat, und die Tür trotzdem versiegelt.«
    Nein, nein, nein, nein, nein.
    Bartie schaut mich einen Moment lang schweigend an. Ich gehe weiter. Er muss sich beeilen, um mich wieder einzuholen. »Vielleicht bist du doch ein besserer Anführer als ich dachte.«
    »Du kannst mich mal.«
    »Ich versuche gerade, mich zu entschuldigen.«
    »Wofür? Warum? Weil ich ein paar Techniker sterben ließ und mich das plötzlich zu einem besseren Anführer macht? Das kannst du vergessen. Das ist die Logik des Ältesten. Nicht meine.«
    Diesmal sorge ich dafür, dass er nicht mehr mit mir Schritt halten kann.
    Unter der Statue des Seuchen-Ältesten bleibe ich stehen. Seine Betonarme sind in geheucheltem Wohlwollen ausgestreckt, aber wenn ich mir sein verwittertes Gesicht ansehe, frage ich mich, ob wir uns jemals ähnlich waren. Natürlich haben wir dieselben Gene, aber hätten wir auch dieselben Entscheidungen getroffen? Würde er das tun, was ich jetzt vorhabe?
    Ich denke nicht.
    Langsam treffen die Menschen ein. Die meisten von ihnen – das kann ich an ihren starren Mienen und den ängstlichen und wütenden Blicken sehen – wissen schon, was ich sagen werde. Ein paar – die Familien und Freunde der Leitenden Techniker – scharen sich besonders dicht um mich.
    Nachdem sich so viele Menschen um die Statue versammelt haben, wie der Platz erlaubt, steige ich auf den Sockel der Statue, damit mich alle gut sehen können. Obwohl der Garten überfüllt ist, kann ich einzelne Gesichter ausmachen. Bartie steht genau in der Mitte der Menge. Doc und Kit nahe dem Krankenhaus. Amy am Teich, etwas abseits von den anderen Leuten. Sie trägt eine Jacke und hat sich die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, aber ich weiß, dass sie es ist. Sie schaut kurz auf, unsere Blicke treffen sich, und der Stolz in ihren Augen gibt mir die Kraft zu sprechen.
    »Hallo«, sage ich, weil mir nichts anderes einfällt, mit dem ich anfangen könnte. »Ich habe sehr schlechte Neuigkeiten«, füge ich hinzu und werde immer lauter, weil mir auffällt, wie sich die Leute bemühen, meinen Worten zu lauschen. Also aktiviere ich meine Dra-Kom, denn durch sie kann ich mit den Leuten sprechen, als würden wir uns ganz normal unterhalten.
    »Ich habe sehr schlechte Neuigkeiten«, wiederhole ich und diesmal wird meine Stimme direkt in ihre Ohren übertragen. »Aber ich vermute, dass die meisten von euch schon von den grauenvollen Ereignissen gehört haben, über die ich mit euch reden will.« Ich hole tief Luft. Um nicht alle auf einmal ansehen zu müssen, suche ich wieder nach Amy. Es ist einfacher, wenn ich mir vorstelle, nur mit ihr zu sprechen. »Heute ist die Brücke in die Luft geflogen. Wir wissen nicht, wer dafür verantwortlich ist, aber es war ein gezielter Angriff. Er hat zum Tod von neun Technikern geführt, unter ihnen auch die Erste Technikerin Shelby.« Jetzt wende ich doch den Blick von Amy ab. »Außerdem hat er dafür gesorgt, dass die Godspeed niemals landen wird.«
    Ich verstumme. Niemand sagt ein Wort. Ich warte, bis sich das Schweigen in alle Ecken ausgebreitet hat.
    »Seit ich Anführer bin, habe ich dafür gesorgt, dass das Trinkwasser nicht länger mit Phydus verseucht wird. Ich habe versucht, mit euch zusammen einen Weg zu finden, auch ohne die Droge zu leben. Als ich entdeckt habe, dass die Zentauri-Erde in Reichweite liegt, habe ich versucht, unsere Mission zu Ende zu führen und die Godspeed zu landen.«
    Ich schlucke schwer und zwinge mich, in die Menge zu sehen.
    »Aber in dieser Hinsicht – und bei allen anderen Aspekten meiner Regentschaft – habe ich versagt.«
    Die Leute schnappen verwirrt nach Luft, sehen wütend aus und werfen mir verständnislose Blicke zu. Aber sobald ich den Mund aufmache, sind sie sofort wieder ruhig.
    »Um ehrlich zu sein: Ich habe geglaubt, dass meine Führung genauso stark sein würde, wie Phydus es war. Offensichtlich habe ich mich geirrt. Seit ich die Rolle des Ältesten übernommen habe, ist das Schiff immer tiefer ins Chaos versunken. Es sind Menschen gestorben. Nicht nur durch den heutigen Bombenanschlag, der neun Todesopfer gefordert hat, sondern auch durch in meinem Namen

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