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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Möglichkeit haben wir denn?«
    »Wir werden kämpfen«, verkündet die Frau in Rot. »Wir kämpfen auch gegen
Sie
, wenn es sein muss!«
    »Nein«, sagt Captain Davis gelassen. »Das werdet ihr nicht.«
     

     
    Hier endet die Aufnahme, aber das macht nichts, weil ich weiß, was danach kommt. Ich sehe es so klar vor mir wie die Bilder des Films. Captain Davis benutzt Phydus – nicht die Droge mit der genverändernden Substanz, die ihm die FRX gegeben hat, sondern eine abgeschwächte Version –, um damit die Rebellen unter Kontrolle zu bekommen. Die Angst vor Phydus hat sie nicht landen lassen und die Verwendung von Phydus hat sie ruhiggestellt.
    Deswegen konnte Orion mit seinem verdrehten Verstand nur noch daran denken, dass wir alle zu Sklaven oder zu Soldaten gemacht werden würden. Weil es schon einmal geschehen ist.
     
    Plötzlich taucht doch noch eine Aufnahme auf. Ohne Ton. Nur das Mädchen, die Tochter von Captain Davis. Sie sieht jetzt stärker und wilder aus, wirkt gleichzeitig aber auch gedämpft und kontrolliert. Wie eine zahme Löwin. Sie sitzt auf einem Hocker und starrt ausdruckslos vor sich hin. Ich frage mich, was mit ihr geschehen ist und ob das Gegenmittel bei ihr nicht gewirkt hat.
    Die Kamera zoomt auf ihr Gesicht. Ihre unglaublich blauen Augen. So eine ungewöhnliche Farbe, fast durchsichtig und die Iris ist … irgendwie anders …
    Solche Augen habe ich bisher erst einmal gesehen.
    Plötzlich wird mir bewusst, dass Chris schon lange nichts mehr gesagt hat, und ich drehe mich langsam zu ihm um.
    Seine Waffe ist auf meinen Kopf gerichtet.

[zurück]
64 Junior
    Während die Video-Übertragung für Amy läuft, steht Bartie an der Tür zur Brücke des Auto-Shuttles. Er ist vollkommen überwältigt und kann sich nicht sattsehen. Die
Godspeed
ist unser –
sein
 – Zuhause. Es ist ein Raumschiff, natürlich, aber gleichzeitig auch eine Farm, ein Bio-Dom, und alles ist alt, verbraucht und verwohnt. Das Auto-Shuttle dagegen ist in Weiß gehalten, mit viel glänzendem Chrom. Es sieht makellos aus, vor allem verglichen mit uns, denn wir sind immer noch mit dem grauen Staub bedeckt, den die Zerstörung der Statue aufgewirbelt hat.
    Er kann den Blick nicht von dem Fenster über der Kontrolltafel abwenden. Er hat die Sterne und den Planeten bisher erst einmal gesehen, von der Brücke des Shuttles aus, kurz vor unserem Abflug. Doch dann hat er vermutlich die Hoffnung aufgegeben, sie noch einmal zu sehen. Auf der
Godspeed
gibt es jetzt keine Fenster oder Außenluken mehr.
    »Das hatte ich fast vergessen …«, murmelt er.
    Ich grinse ihn an. »Warte, bis du das alles erst von der Oberfläche des Planeten aus siehst.«
    Ich kann ihm ansehen, dass er immer noch nicht recht begriffen hat, was ihn erwartet.
    »Wir sollten so bald wie möglich aufbrechen«, füge ich hinzu und hole ihn damit auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Mit einem Allruf an die Bewohner des Schiffes informiert Bartie sie zunächst über meine Ankunft in einem neuen Shuttle und sagt ihnen dann, dass sie alle damit ausgeflogen werden sollen. Er befiehlt ihnen, alle noch vorhandenen Tiere zu schlachten, das Fleisch für den Transport zu verpacken und ermahnt sie auch, nur Dinge mitzunehmen, die überlebenswichtig sind.
    Ich beobachte, wie er seine Leute befehligt – denn es sind jetzt
seine
Leute, nicht mehr meine. Bartie bemerkt meinen Blick und lächelt mir zu. »Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann, wenn wir gelandet sind«, sagt er. »Ich will bestimmt nicht die Herrschaft an mich reißen, die ihr auf der Zentauri-Erde habt. Ich will nur dazu beitragen, dass wir überleben.«
    Ich schüttele den Kopf. »So ist das nicht. Die Eingefrorenen sind aufgewacht und haben ihren eigenen Anführer. Es ist übrigens Amys Dad. Und es ist auch nicht so, als hätten wir herumgesessen und über die Bildung einer Regierung diskutiert. Wir hatten genug damit zu tun, am Leben zu bleiben, und selbst das ist uns nicht besonders gut gelungen.«
    »Vielleicht können wir helfen, sobald wir gelandet sind.«
    »Werden sie sich widersetzen?«, frage ich, weil ich mich gut an unseren Aufbruch erinnern kann.
    Bartie schüttelt den Kopf. »Ich habe mit ihnen schon über die schwarzen Pflaster gesprochen. Sie wussten alle, dass das Ende bevorstand. Das hier ist unsere einzige Hoffnung, am Leben zu bleiben, und das wissen sie.« Es zieht ihn zu seinen Leuten. »Ich sollte ihnen bei den Vorbereitungen helfen«, sagt er und geht zur Tür.
    »Ich

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