Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
Vom Netzwerk:
Doppelflügeln. Sie repräsentiert die FRX .
    »Das Solarglas, das dieser Planet hervorbringt, hat uns mit nahezu unbeschränkter sauberer Energie versorgt. Es hat den Energieverbrauch der Erde revolutioniert und ist die Antwort auf unsere Gebete, nachdem der Vorrat an fossilen Brennstoffen erschöpft war.«
    Captain Davis nickt ernst. Die Frau hat seine Frage noch nicht beantwortet.
    »Das Problem« , sagt sie und seufzt theatralisch, »ist, dass die Produktion der ursprünglichen Kolonie nicht ausreicht. Wir brauchen mehr.«
    »Mehr Solarglas für die Energieversorgung« , fragt Captain Davis, »oder mehr für Waffen?«
    Die Frau runzelt die Stirn, lacht aber jovial und wischt die Frage mit einer Handbewegung weg. »Ich weiß, dass Sie gegen die Waffenproduktion sind, die ich erwähnte, aber ich kann Ihnen versichern, dass Ihre Leute keine Waffen produzieren werden. Nur Energiewürfel, wie bereits besprochen.«
    Captain Davis bleibt skeptisch, sagt aber nichts mehr.
    »Wie schon gesagt, ist die Produktionsrate das Problem. Unsere Leute – die ursprüngliche Kolonie, und wenn Sie landen, auch Ihre – leiden unter der Sonneneinstrahlung. Schutzlos den Sonnen ausgesetzt zu sein, macht die Menschen krank.«
    Unwillkürlich beiße ich die Zähne zusammen. Das ist nicht wahr. Wir sind schon fast eine Woche auf Zentauri-Erde und niemand ist durch das Sonnenlicht krank geworden.
    Die Frau macht eine Handbewegung, und die Männer tauchen auf, die mit ihr vom Shuttle gekommen sind. Sie haben die Thermobehälter dabei, öffnen einen und reichen der Frau eine Spritze, in der sich eine goldene Flüssigkeit befindet.
    »Dies ist eine genmanipulierende Impfung. Ich nehme an, dass Sie mit der Modifizierung von DNA vertraut sind?« , fragt die Frau.
    Captain Davis nickt. »Unser Vieh wurde genetisch verändert, um es besser an das Leben im Bio-Dom des Schiffs anzupassen. Wir haben die Methode in deutlich geringerem Umfang auch bei unseren Nutzpflanzen eingesetzt.«
    Die Frau lächelt . »Eine geringe Veränderung der Gensequenzen hat sich in dieser Situation als ungeheuer hilfreich erwiesen« , sagt sie. »Wir haben einen Impfstoff gegen Sonnenschäden entwickelt, der zu einer genetischen Veränderung führt. Wir impfen die Menschen einfach …« Sie greift nach Captain Davis’ Arm, doch der zieht ihn hastig weg. Die Frau lacht, als wäre alles nur ein Witz, aber es ist eindeutig, dass keiner dem anderen traut. »Sobald jemand damit geimpft ist, verändert sich sein genetischer Code, was nicht nur dazu führt, dass diese Person für den Rest ihres Lebens immun gegen Sonneneinstrahlung ist, sondern auch, dass all ihre Nachkommen diese Immunität erben. Eine Impfung, und jede weitere Generation auf dem neuen Planeten muss sich nie wieder vor der Strahlung fürchten!«
    Captain Davis sagt nichts dazu.
    »Ich habe genügend Impfstoff für jeden an Bord der Godspeed. Ich lasse ihn hier bei Ihnen.« Die Frau macht eine weitere Handbewegung und die Männer verschließen die Behälter und tragen sie weg. »Sobald Ihre Leute geimpft sind, sprechen wir uns wieder und helfen Ihnen, das Schiff auf dem Planeten zu landen.« Sie sieht sich um und betrachtet die halbrunde Metalldecke . »Ich wette, Sie können es kaum erwarten, diesen vollkommen veralteten Schrotthaufen endlich zu verlassen. Bisschen eng, nicht wahr –?«
    Die Aufnahme bricht ab.
    »Was war das?«, frage ich betroffen. »Nichts von dem passt zu unseren Vermutungen …«
    Chris antwortet nicht. Ich drehe mich zu ihm um. Sein Unterkiefer ist verkrampft und seine leuchtend blauen Augen blitzen.
    Auf dem Bildschirm geht die Aufnahme weiter. Jetzt ist Captain Davis in einem Labor – dem Genlabor auf dem Kryo-Deck. Zwei Männer und eine Frau stehen um ein junges Mädchen herum, das etwa fünfzehn ist, lange dunkle Haare hat und dessen schmale Augen mich an die des Captains erinnern. Sie sitzt auf einem Stuhl in der Mitte des Labors. Hinter ihr erkenne ich die Phyduspumpe – sie pumpt jedoch etwas anderes. Neben ihr steht ein großer Behälter mit der Aufschrift VITAMINE UND MINERALSTOFFE . Über die Schulter des Mädchens kann ich die Zylinder mit den Embryonen von der Erde sehen, doch keiner davon enthält die Klone von Junior. Noch nicht.
    »Lässt es sich rückgängig machen?«, fragt Captain Davis einen der Männer im Laborkittel.
    Der schüttelt den Kopf. »Soweit wir feststellen können, dient diese ›Impfung‹ nur dazu, einen Menschen in einen gehorsamen Hund zu

Weitere Kostenlose Bücher