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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Godspeed selbst hermetisch abriegeln lassen. Falls es nötig werden sollte, zögern Sie also nicht, sich einzuschließen, bis unsere Hilfe bei Ihnen eintrifft.
    Einen Moment lang unterbricht Geknister die Übertragung. Colonel Martin betrachtet die vielen Regler, weiß aber nicht, welchen er bedienen soll.
    Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Sie so bald wie möglich über die Sonde Kontakt zu uns aufnehmen, denn die Auswertung der uns vorliegenden Informationen über den derzeitigen Bestand an gefährlichen –
    Es macht
popp!
, dann ist die Stimme plötzlich weg, und wir hören nur noch Knistern. In meinen Ohren ertönt ein schrilles Fiepen und der Bildschirm wird schwarz. Plötzlich ist es unheimlich still, denn unsere Verbindung zur Sol-Erde ist erneut abgebrochen.
    »Was ist passiert?«, frage ich Colonel Martin, der sich über den Computer beugt.
    »Ich bin mir nicht sicher …« Er tippt etwas ein, aber der Bildschirm bleibt dunkel. »Vielleicht ist das Kommunikationssystem beschädigt worden, als du die Bruchlandung mit meinem Shuttle hingelegt hast.«
    Bevor ich ihm die Meinung sagen kann, weil er sich einbildet, dass ihm
mein
Shuttle gehört, fallen hinter uns Schüsse – so unerwartet, dass ich erschrocken herumfahre. Bledsoe hockt auf dem Boden der Brücke und stützt sich mit einem Arm an der Wand ab, um genauer zielen zu können. Ich folge ihrem Blick und sehe das
Monster
über uns segeln, die Krallen ausgestreckt, um uns damit in Stücke zu reißen.
    Ein weiterer Schuss knallt über uns hinweg, gefolgt von einem durchdringenden Schrei. Der Vogel wechselt die Richtung, doch getroffen ist er nicht.
    »Was zum Teufel ist das?«, fragt Colonel Martin. Er hat seine eigene Waffe bereits in der Hand und hält den Griff so fest, dass seine Knöchel ganz weiß sind.
    »Das ist dasselbe Wesen, dem ich vorhin schon begegnet bin«, sage ich, und versuche, möglichst gelassen zu klingen. »Amy meint, dass es aussieht wie« – ich versuche, mich an das Wort zu erinnern, das sie benutzt hat – »wie ein fliegender Dinosaurier.«
    »Ich weiß, wie das verdammte Vieh aussieht! Aber was ist es?«
    Ich muss mir ein Grinsen verkneifen. Es gibt also doch etwas, das Colonel Martins militärisch straffe Fassade durchbrechen kann. »Vor der Landung wurden wir gewarnt vor …« Ich zögere. Es klingt albern, aber es gibt kein anderes Wort dafür. »Monstern.«
    Colonel Martin schaut auf zu der Kreatur, die hoch über uns durch die Luft fliegt. Sie ist riesig, selbst in dieser Entfernung nimmt sie uns einen Teil des Sonnenlichts.
    Bledsoe gibt einen letzten Schuss ab, obwohl das Vieh längst zu weit weg ist.
    »Vielleicht habe ich eine Bruchlandung hingelegt«, sage ich, »aber ich halte es für denkbar, dass uns eins von diesen Viechern vom Kurs abgebracht hat.«
    »Verschwenden Sie keine Munition«, befiehlt Colonel Martin. Bledsoe lässt die Waffe nicht sinken, aber ich sehe, wie sie den Finger vom Abzug nimmt. »Wir sollten reingehen; hier ist es nicht sicher. Ich will mehr erfahren über den ›Bestand an gefährlichen Was-auch-immer‹«, fährt er fort und sieht mich an. »Bledsoe und ich werden mit einer Gruppe von acht Männern hinausgehen. Wenn wir eine der Sonden finden, sollten wir damit eine beständige Kommunikation zur Erde einrichten können und erfahren dann vielleicht auch, womit wir es hier zu tun haben.«
    Colonel Martin geht zur Tür. Bledsoe folgt ihm rückwärtsgehend und hat immer noch die Waffe im Anschlag. »Junior, du wirst deine Leute ruhig halten.« Das ist kein Vorschlag, sondern ein Befehl.
    »Ich gehe mit Ihnen nach draußen«, sage ich.
    Colonel Martin hat schon die Hand an der Tür. »Keine Zivilisten.«
    »Meine Leute müssen sehen, dass wir gleichberechtigt sind. Sie müssen wissen, dass ich dabei bin, und außerdem habe ich ein Recht dazu, ebenfalls zu hören, was Sie von der Erde erfahren.«
    »Natürlich«, bestätigt Colonel Martin. »Aber im Moment ist es für die Menschen wichtiger, dass sie jemanden haben, an den sie sich wenden können. Du musst für sie da sein, musst ihr Fels sein, auf den sie sich verlassen können.«
    »Ich …«
    Colonel Martin öffnet die Tür und scheucht mich hindurch. Emma Bledsoe schlägt die Tür hinter uns zu und verriegelt sie. Verglichen mit der frischen warmen Brise, die wir gerade einatmen durften, schmeckt die Luft im Shuttle bitter und metallisch.
    »Ich
brauche
dich hier, Junior«, versichert mir Colonel Martin. »Ich brauche

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