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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Erde, nicht wahr?«, stellt die Frau halblaut fest. Sie hat einen so merkwürdigen Akzent, dass ich ihn niemals verstanden hätte, wenn ich nicht bereits an den von Amy gewöhnt gewesen wäre.
    Colonel Martin nickt. »Wenn man von diesem
Herr-der-Fliegen
-Mist absieht«, knurrt er.
    Die Frau murmelt noch etwas, das ich nicht verstehe, und bewegt sich zur offenen Rampe. Sie baut ein Gewehr mit einem dreibeinigen Stativ auf und richtet es nach oben in den Himmel. Sie hat noch zwei weitere Gewehre und einen Haufen Granaten in Reichweite liegen. Wenigstens haben sie zugehört, als ich ihnen sagte, dass der Vogel gefährlich ist.
    »Du bist also der Anführer der Besatzung«, sagt Colonel Martin zu mir.
    »Sie sind also Amys Vater.«
    »Ich bin Colonel Martin, und nachdem General Robertson und Brigadegeneral Kennedy ausgefallen sind, bin ich außerdem der ranghöchste Offizier dieser Mission. Das ist Lieutenant Colonel Emma Bledsoe.«
    Ich brauche einen Moment, um diese Informationen zu verarbeiten. Es bedeutet also, dass Orions Ziele nicht einfach nur irgendwelche Militärangehörige waren – er ist nach dem Rang vorgegangen und hat als Erstes die wichtigsten Personen getötet. Ich hätte Lieutenant Colonel Bledsoe eigentlich wiedererkennen müssen, weil ich sie schon unter dem Eis gesehen habe, aber dass Colonel Martin seiner Tochter so unähnlich sein würde, habe ich nicht erwartet. Da ist nichts von Amy in seinem abschätzigen Blick und seiner steifen Körperhaltung.
    »Ich bin der Älteste«, sage ich nur.
    »Der Älteste wovon?«, fährt Colonel Martin mich an.
    »Das ist mein Titel. Ältester. So heißt bei uns der Anführer.«
    Colonel Martin seufzt. Aus dem Augenwinkel sehe ich Lieutenant Colonel Bledsoes Miene. Sie ist wesentlich jünger als Colonel Martin und nicht so geübt darin, ihre Gefühle zu verbergen: Ich erkenne die Sorge in ihren dunklen Augen und die Beunruhigung in den Falten um ihren Mund.
    »Dann bist du also zuständig für die Leute an Bord?«, fragt Colonel Martin.
    »Ja.« Ich sage ihm nicht, dass ich diese Aufgabe erst seit wenigen Monaten habe, dass meine Amtszeit mit dem Start des Shuttles endete und dass meine Herrschaft so umstritten war, dass ein Drittel der Besatzung es vorgezogen hat, auf der
Godspeed
zu bleiben. Ich will über all das nicht reden; ich will, dass er mit dem Computer macht, was immer nötig ist, damit wir endlich gehen können. Mein Blick huscht wieder und wieder in Richtung Himmel und unbewusst warte ich auf einen weiteren ohrenbetäubenden Schrei. Aber da ich nicht will, dass er meine Angst sieht, versuche ich, mich auf das zu konzentrieren, was er sagt.
    »Ich weiß nicht, durch welche Umstände jemand in deinem Alter dazu gekommen ist, die Führung zu übernehmen«, fährt er fort. »Ich weiß auch nicht, wieso meine Tochter zu früh aufgetaut und in diesen Schlamassel hineingezogen wurde. Aber aus der stümperhaften Landung, den Verletzten und den Toten schließe ich, dass es für dich nicht allzu gut gelaufen ist.«
    »Es reicht«, sage ich streng.
    Colonel Martin tut auf einmal ganz verständnisvoll. »Ich meinte damit nur, dass man deutlich sieht, wie schwierig das alles für dich war. Für alle an Bord, aber vor allem für dich als Anführer, der sein Amt zu früh antreten musste.«
    Ich starre ihn nur an und achte darauf, mir nicht anmerken zu lassen, was ich denke. Natürlich stimmt es, was er sagt, aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Ja, es war schwierig. Aber ich habe die Verantwortung übernommen, obwohl ich wusste, dass es nicht leicht sein würde, doch das entspricht so gar nicht dem Bild, das er anscheinend von mir hat.
    Es ist ja nicht so, dass ich aufgegeben hätte – auch dann nicht, wenn ich die Chance dazu gehabt hätte.
    »Unsere derzeitige Lage ist ganz einfach«, fährt er fort. »Wir müssen einen gemeinsamen Anführer für die Schiffsbesatzung und die Leute von der Erde bestimmen. Deswegen empfehle ich, dass du mir deine Amtsgewalt überträgst, damit wir diese Mission gleich auf dem richtigen Fuß beginnen können.«
    Mein erster Gedanke ist:
Dieser Mann sieht nicht aus wie der Älteste, und er spricht auch nicht wie der Älteste, aber er denkt ganz genauso.
    Colonel Martin setzt sich auf einen der Plätze an der Kontrolltafel – denselben Platz, an dem Amy bei der Landung gesessen hat. Er dreht sich zu mir und klopft einladend auf die Sitzfläche des Stuhls neben ihm. »Setz dich zu mir, mein Sohn«, sagt er freundlich.
    Ich setze

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