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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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retten«, widerspreche ich. »Oder Lorin. Oder Juliana Robertson oder diesen Doktor von der Erde.«
    Ich mache die letzte Person ausfindig, die Kit gesehen hat – Willow, eine Schwangere, die sie mitten in der Nacht wegen Magenkrämpfen aufgesucht hat.
    »Sie hat mir ein Medipflaster gegeben und ist gegangen«, berichtet Willow.
    »Hast du sonst noch jemanden gesehen?«
    »Da hat einer von
denen
seine Runde gemacht.« Willow meint die Soldaten von der Erde. Sie zeigt auf Chris, der am Rand der Menge steht und ziemlich beunruhigt aussieht. »Der da.«
    Ich gehe auf ihn zu und konfrontiere ihn mit dieser Tatsache.
    »Ich erinnere mich, sie gesehen zu haben«, sagt Chris und hat bereits die Hände gehoben, als müsste er sich verteidigen. »Es war kurz vor dem Ende meiner Schicht.«
    »Hast du dafür gesorgt, dass sie sicher zu ihrem Haus zurückkommt?«, frage ich streng.
    Chris wird blass. »Ich … nein … ich dachte …«
    »Da ist sie entführt worden«, verkünde ich, denn ich bin mir ganz sicher. Ich funkle Chris gereizt an. Es war seine Aufgabe, die Kolonie zu schützen, und er hat jemanden von meinen Leuten den Preis für sein Versagen zahlen lassen.
    Die Frage ist nur – wer hat sie entführt. Und wieso?

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33 Amy
    Als Junior anfängt, die Suchtrupps loszuschicken, packt Dad meinen Arm. »Du gehst nicht«, sagt er.
    Ich starre ihn nur an, denn ich bin viel zu schockiert, um etwas zu sagen.
    »Du kannst auf andere Art helfen. Ich lasse dich nicht mit denen losziehen.«
    »Aber ich will sie suchen«, widerspreche ich. »Kit ist eine Freundin.«
    Dad sieht mich an, als könnte er nicht fassen, dass seine Tochter tatsächlich mit einer Person vom Schiff befreundet sein kann. Es ist derselbe Blick, den er auch immer aufsetzt, wenn er mich mit Junior sieht.
    Meine Hände ballen sich zu Fäusten. »Dad!«, knurre ich. »Du kannst Kit nicht einfach aufgeben, nur weil sie keine von
deinen
Leuten ist.«
    »Das hat damit nichts zu tun.« In seiner Stimme schwingt eine Emotion mit, die ich nicht verstehe – es könnte Bedauern sein, aber das ergibt keinen Sinn. Er beugt sich dichter über mich. »Ich musste schon einmal mit ansehen, wie du verletzt wurdest, Amy. Als Junior dich zu mir gebracht hat, nachdem dich diese roten Blüten betäubt hatten. Ich werde nicht zulassen, dass dir noch einmal etwas zustößt.« Er drückt mich so fest, dass ich das Gefühl habe, als quetschte er die ganze Luft aus mir heraus. »Geh mit deiner Mutter ins Labor. Chris wird bei euch bleiben.« Dad schaut auf, als Mom herbeikommt. »Ich muss doch auf meine beiden Mädchen aufpassen.«
    Ich schaue mich um. Die Suchtrupps haben sich bereits auf den Weg gemacht. Mit einem Seufzen folge ich Mom in das Haus, das wir uns teilen, während sie sich auf einen weiteren Tag im Labor vorbereitet. Ich überlege kurz, ob Dad wohl zu der Anlage gehen wird, die Junior und ich letzte Nacht entdeckt haben, und ob es dort vielleicht etwas gibt, das bei der Suche nach Kit helfen kann. Ich hoffe es. Es ist mir egal, ob es Dads Geheimnis ist – Hauptsache, es hilft uns, Kit zu finden und sicher zu uns zurückzubringen.
    »Okay«, sagt Mom. »Ich gehe erst mal zu den Geologen und sehe mir ihre Testergebnisse von der letzten Nacht an. Amy?«, fügt sie hinzu. »Willst du mitkommen?«
    Ich schüttle den Kopf.
    »Ich gehe mit Ihnen, Dr. Martin«, sagt Chris und steht auf. Ich bin froh, dass er da ist, um Mom zu beschützen, aber es kommt mir trotzdem komisch vor, dass unser Bewacher nur ein paar Jahre älter ist als ich.
    Die beiden sind kaum verschwunden, da kommt Emma in unser Haus. »Allein?«, fragt sie mit ihrem Südstaatenakzent. Ich nicke.
    Emma durchquert den Raum mit drei großen Schritten und drückt mir etwas in die Hand. Es ist ein Würfel aus Glas, ungefähr so groß wie meine Handfläche. »Ich will, dass du das bekommst«, sagt sie. »Versteck es.«
    »Warum?«, frage ich und betrachte das unerwartete Geschenk. Der Würfel sieht zwar aus, als wäre er aus Glas, doch in seinem Innern sind leuchtende Goldpunkte. Sie glitzern im Sonnenlicht und ihr Funkeln ist wirklich hübsch.
    »Ich habe dich und Junior beobachtet.« Emma wirft einen Blick zur Tür. »Ich weiß, dass ihr beide nicht blindlings darauf vertraut, dass das, was man euch als Wahrheit verkaufen will, auch wirklich eine ist. Und ich schätze, genau das brauchen wir jetzt mehr als alles andere.«
    »Geht es dabei um …« Ich zögere, nicht sicher, ob ich die Wahrheit

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