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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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auflädt und dann die ganze Nacht leuchtet. Genial.« Er sieht mich an. »Erinnerst du dich an die viereckige Lampe in der Decke dieses Kommunikationszentrums, das wir entdeckt haben?«
    »Meinst du, das war auch so etwas?«
    Junior nickt. »Ich wette, auf der Dachseite liegt sie frei und kann sich aufladen. Vielleicht läuft hier alles – die Computer, die Kommunikationseinheit – mit Solarstrom.«
    Das Licht des Würfels wird allmählich schwächer. Er hatte kaum Sonnenlicht in sich aufnehmen können, weil ich ihn schon am Morgen in meinem Schlafsack versteckt habe.
    »Es gibt eine Tatsache, die sich seit unserer Landung nicht verändert hat«, stellt Junior fest. »Und zwar, dass die FRX hier auf der Zentauri-Erde wertvolle Energievorkommen entdeckt hat. Das ist immer das Erste, was jeder erwähnt, der über diese Mission spricht, sogar dein Vater. Was, wenn das hier die wertvolle Energie ist?«
    Ich nicke. »Das ergibt Sinn«, bestätige ich. »Sonnenenergie kostet nichts und genug davon kann eine ganze Stadt beleuchten.«
    »Und wenn es zerbricht …« Junior dreht seine Hand um, lässt den Würfel aber nicht fallen. »Bumm.«
    Er denkt dasselbe wie ich: Das ist es, was Kit getötet hat. Wer immer diesen Würfel gemacht hat, kann aus demselben Material auch Geschosse herstellen. Der Würfel ist beim Aufprall auf den Steinboden nicht zerbrochen, aber wenn sie einen Weg gefunden haben, die Geschosse beim Aufschlag zerplatzen zu lassen … nun, das würde erklären, wieso es aussah, als wäre Kits Brust explodiert.
    »Ich glaube, da ist noch etwas«, sagt Junior.
    Er erklärt mir seine Theorie, dass Phydus die Opfer miteinander verbindet.
    »Aber ich weiß nicht, wie wir beweisen sollen, dass es um die Droge geht«, fügt er hinzu. Der Glaswürfel glimmt jetzt nur noch und taucht den Raum eher in Schatten als in Licht.
    Ich muss an die Leere in Dr. Guptas Augen denken, als der Ptero ihn gefressen hat. Daran, wie Lorin vollkommen unversehrt starb. Und an die Blutproben der beiden, die im Labor des Shuttles aufbewahrt werden.
    Und dann kommt mir die Erleuchtung.
    »Ich weiß, wie wir es beweisen können.«

[zurück]
36 Junior
    Ich nehme den Glaswürfel mit auf den Weg zum Shuttle, halte ihn aber verdeckt, bis wir im Wald sind. Amy hat zwar ihre Waffe dabei, aber ich würde gern sehen, ob sich etwas an uns anpirscht – ein Ptero oder ein Alien.
    Während wir durch den Wald schleichen, muss ich daran denken, wie gemütlich ihr Schlafsack ausgesehen hat und wie toll es wäre, wenn er – und sie – über Nacht bei mir blieben, statt zu ihren Eltern zurückzukehren. Diese Gedanken verfliegen jedoch schnell. Der Wald kommt mir jetzt viel gefährlicher vor. Als Amy und ich gestern die Siedlung verlassen haben, waren wir noch überzeugt, dass die tödlichste Bedrohung auf diesem Planeten die Monster am Himmel waren. Aber jetzt wissen wir, dass da draußen noch etwas anderes ist, und dieses Wissen lässt jeden Schatten wie eine bedrohliche Todesfalle wirken.
    Als wir uns dem Shuttle nähern, ist darunter ein schwaches Glühen zu erkennen, und mir wird klar, dass Amy recht hat: Irgendwie speichert das Glas auf diesem Planeten die Energie der Sonnen. Meine Gedanken wandern zu dem bleigekühlten Schnellen Brüter im Maschinenraum der
Godspeed
und zu dem blinkenden roten Licht, das vor der Kernschmelze warnt. Wenn es doch nur einen Weg gäbe, dem Schiff die Solarenergie im Glas dieses Planeten zur Verfügung zu stellen …
    Wenn das möglich wäre … was dann? Bartie könnte vielleicht noch ein paar Jahre mit dem Verteilen der schwarzen Medipflaster warten. Aber wie es jetzt aussieht, sitzen die Menschen auf der
Godspeed
in der Falle und – wie Amy sagte, als wir sie zurückließen – ihnen bleibt nichts anderes übrig, als auf den Tod zu warten.
    Ich muss sie retten.
    Amy führt mich in das Labor im Shuttle. Als wir am Waffenarsenal vorbeikommen, überlege ich kurz, ob ich mir ebenfalls eine Waffe nehmen sollte, gehe dann aber doch weiter. Antworten sind mir lieber als Waffen.
    »Mom hat mich bei vielen ihrer Experimente helfen lassen«, berichtet Amy. Sie nimmt einen langstieligen Wattetupfer und geht damit zur Phyduspumpe. Deren Drähte liegen immer noch frei und sind noch genauso zerrissen wie an dem Tag, an dem ich sie so hastig zerstörte. Amy hebt den Deckel über der Öffnung an, durch die der Älteste immer die Droge gekippt hat. Es ist noch etwas von dem dickflüssigen Zeug vorhanden, und obwohl es

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