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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Wissenschaftler. Und Juliana Robertson, eine Militärangehörige. Und Lorin. Die arme, harmlose Lorin, die zu der Zeit mit Phydus betäubt war.
    Ich bleibe abrupt stehen.
    Kits blutige, schlammige Kleidung liegt auf einem Haufen in der Ecke. Ich stürme darauf zu und meine plötzliche Bewegung lässt Amys Mutter erschrocken aufschreien. Sie beobachtet mich, als wäre ich nicht ganz dicht, während ich die Taschen von Kits übergroßem Laborkittel durchwühle. Beide Taschen sind voller Medipflaster in alle Farben – Lavendel gegen Schmerzen, Gelb gegen Angstzustände, Blau gegen Verdauungsbeschwerden.
    Aber da ist kein einziges grünes Pflaster.
    Ich
weiß
, dass Kit Dutzende Phyduspflaster hatte. Ich habe sie erst gestern gesehen. Sie hat immer noch welche ausgeteilt und hatte sie deswegen bei sich. Auch wenn ich dagegen war, hat sie die Pflaster ganz bestimmt nicht nur wegen meiner schwächlichen Proteste weggeworfen.
    Aber jetzt ist kein einziges mehr da.
    Lorin war auf Phydus. Dr. Gupta hat mit Kit über Phydus gesprochen, als wir durch den Wald gingen, nachdem sich das Shuttle verriegelt hatte. Vielleicht haben die Aliens – und je mehr ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass unsere Feinde
Aliens
sind – die betäubte Lorin gesehen und sie sich geholt – und Dr. Gupta, der bei ihr war und ihnen erklären konnte, was mit ihr los war. Juliana Robertson … sie war losgeschickt worden, um Dr. Gupta und Lorin zu suchen.
    Was, wenn sie sie gefunden hat? Was, wenn sie deswegen getötet wurde?
    Die beiden hätten den Aliens nicht viel über die Droge erzählen können, die Lorin kontrolliert hat.
    Aber Kit konnte es. Sie wusste genau, was passiert, wenn man jemandem ein hellgrünes Medipflaster auf die Haut klebt.
    Ich mag auf einem ganz neuen Planeten sein, aber Phydus scheine ich trotzdem nicht zu entkommen.

[zurück]
35 Amy
    Ich bin vollkommen erledigt, als ich schließlich mit Mom das Labor verlasse. Und wir wissen immer noch nicht, was Kit getötet hat – ganz zu schweigen davon,
wer
Kit getötet hat.
    Das Einzige, was wir wissen, ist, dass es etwas – jemand – auf uns abgesehen hat.
    Es war schon schlimm genug, als wir Angst vor dem Planeten hatten. Aber der Planet ist nichts Konkretes. Ihn zu fürchten, ist dasselbe, als hätte man Angst vor der Natur. Er
wollte
uns nicht töten, er tat es einfach, ähnlich einem wilden Tier auf der Jagd.
    Aber zu wissen, dass es da noch etwas Bestimmtes, Lauerndes und Böses gibt, das uns töten will? Juniors Theorie über Aliens kommt mir zunehmend vernünftig vor.
    Ich bin froh, dass Chris jetzt mein persönlicher Beschützer ist.
    Ich bin überzeugt, keinen Hunger zu haben, aber als wir am Haus ankommen, merke ich, dass ich halb verhungert bin. Ich schlinge meine Portion viel zu schnell herunter – was wahrscheinlich nicht das Schlechteste ist, wenn man bedenkt, dass es nach nichts schmeckt und auch noch zäh ist. Trotzdem hätte ich gern nach einer zweiten Portion gefragt, aber ich widerstehe der Versuchung. Wir müssen mit unserem Essen so lange auskommen wie möglich. Bis jetzt haben wir auf dem Planeten nichts Essbares gefunden oder anbauen können.
    Als ich mich schließlich in mein Zimmer schleppe, bin ich vollkommen fertig. Ich ziehe den Schlafsack aus der Ecke, in die ich ihn am Morgen gestopft habe, als Emma kam, und will mich gerade hinlegen, als ich in auf einen harten Gegenstand stoße.
    Den Glaswürfel, den Emma mir gegeben hat.
    Er
glüht
.
    Ich bin so verblüfft, dass ich den Schlafsack und mit ihm den Würfel fallen lasse. Er fällt klappernd zu Boden, und mein Herz setzt einen Schlag aus; ich bin sicher, dass das Glasding in Tausend Stücke zerplatzen wird. Aber das tut es nicht. Es prallt heftig auf den Steinboden, ohne auch nur einen Sprung zu bekommen.
    Genau wie das Glas der Waffe, die Kit getötet hat. Das zerbrach auch nicht.
    »Amy?«, ruft mein Vater. »Was war das?«
    »Ich habe nur …« Ich suche hektisch nach einer Antwort. »Die Taschenlampe ist runtergefallen«, lüge ich ungeschickt. Das Scheppern war viel lauter als bei einer Taschenlampe, aber Dad schluckt die Ausrede.
    Ich betrachte den Glaswürfel genauer. Das glitzernde Gold im Innern leuchtet hell wie eine Glühbirne, fühlt sich aber kühl an.
    »Geh sparsam mit den Batterien um«, ruft Dad von der anderen Seite der Zeltleinwand, wo er und Mom schlafen.
    Ich lasse den Würfel wieder in den Schlafsack fallen. Sofort ist es im Zimmer

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