Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
Vom Netzwerk:
und Haare ab, bis Letztere trocken waren und sich adrett zu einer Seite neigten, wie er sie schon immer trug, so lange John zurückdenken konnte.
    »Die Punkte hättest du mir nicht schenken sollen«, sagte Henry.
    »Arthur, würdest du die Bälle holen, die wir über den Zaun geschlagen haben?«, fragte John. Arthur machte beim Laufen seine eigenen Soundeffekte.
    »Dad, du hasst es, wenn dich jemand gewinnen lässt – was ich nicht gemacht habe –, aber ich meine damit, du hasst das so sehr, dass du eigentlich verstehen müsstest, warum ich meine Mitgliedschaft nicht so bekommen wollte.«
    »Was denkst du denn, wie wir anderen hier reingekommen sind? Der größte Teil der Welt wurde hinter verschlossenen Türen erbaut.«
    »Aber ich will sie mir verdienen. «
    »Du hast sie dir verdient. Genau wie ich und mein Vater und dessen Vater. Glaub mir, die Mapothers haben sie sich verdient.«
    »Du hättest das wenigstens vorher mit mir besprechen können.«
    »Hör auf.« Plötzlich glich Henrys Gesicht einer zerklüfteten Felsformation. »Hör auf zu flennen. Du hast deinen Wahlkampf vermasselt, und jetzt habe ich dafür gesorgt, [549] dass du trotz allem Erfolg haben wirst, also stell mich nicht in Frage.«
    »Wie habe ich denn den Wahlkampf vermasselt? Blue Gene hat das Problem verursacht.«
    »Du hast ihm kurzerhand per Handy die Wahrheit übermittelt.«
    »Es war ein Missgeschick !«
    »Ich weiß, dass es ein Missgeschick war, aber seien wir doch ehrlich. Es war nicht nur das Handy. Du hast deine Zukunft an dem Tag ruiniert, als du beschlossen hast, dieses kleine Mädchen zu bespringen. Seither musste ich permanent deine Katastrophen ausbügeln.«
    John sprang von der Bank auf. »Du hattest recht. Ich habe dich gewinnen lassen!«
    »Wusste ich’s doch! Sieh dich ja vor, Sohn! Eines Tages bin ich vielleicht nicht da, um deine Probleme zu lösen.«
    »Ich kann meine Probleme selbst lösen.« Arthur kam mit den Tennisbällen zurück und musterte die Erwachsenen mit schräggelegtem Kopf.
    »Ich habe erlebt, wie du deine Probleme löst. Du machst dich einfach aus dem Staub, so wie bei dem Rededuell. Ist dir bewusst, welchen Eindruck du dadurch hinterlassen hast, John?«
    Der wusste genau, welchen Eindruck er dadurch hinterlassen hatte. Er hatte in den Umfragen einen kleinen Einbruch erlebt und sich sehr geschämt, was bis in seine Eingeweide nachgewirkt hatte. Doch er wehrte sich nicht, weil Arthur wieder da war.
    »Du musst dich beruhigen, Opa«, sagte Arthur. »Du atmest zu schwer.«
    [550] »Danke, Arthur, aber mir geht es gut.«
    John sah, dass Arthur recht hatte. Henry bemühte sich zu verbergen, wie sehr er außer Atem war. Und deshalb, befand John, war es richtig, die ganze Sache durchzuziehen. Er musste möglichst weit kommen, solange sein Vater noch lebte und noch gesund genug war, um den Erfolg seines Sohnes zu genießen. Westway International hatte die Mapothers superreich gemacht, aber Tabak war nicht mal mehr ein Zehntel so wichtig wie früher – was keiner der beiden Männer aussprach –, und die Gewinne gingen nur noch zurück. Dank des Angebots einer lebenslangen Mitgliedschaft in der Wormland Group, wozu gehörte, dass er von einem ihrer führenden Mitglieder gefördert wurde, bekam Johns politische Karriere einen sofortigen Wachstumsschub, von dem die Familie noch generationenlang profitieren würde.
    John und Henry verstauten ihre Schläger in schwarzen Hüllen. Arthur lief einem Kaninchen nach. Weil er ständig um ein Haustier bettelte, hatte John ihm gesagt, wenn er eins dieser Kaninchen fangen würde, dürfe er es behalten.
    »Nun, ich schätze, das war alles so vorbestimmt«, sagte John. »Blue Gene hat unbeabsichtigt dazu beigetragen, dass mir dieses Angebot in den Schoß fiel.«
    »Entschuldigung angenommen«, sagte Henry.
    »Ich habe mich nicht entschuldigt.«
    »Indirekt schon. Wenn du so das Thema wechselst, kommt das einer unausgesprochenen Entschuldigung gleich.«
    »Ganz wie du meinst, Dad.«
    »Und ich nehme deine Entschuldigung an. Ich gebe zu, dass von meiner Seite aus fehlgeleiteter Zorn eine Rolle spielt. Ich habe mich die ganze Nacht und den ganzen [551] Morgen mit deiner Mutter gestritten, weil sie wieder in diesem Gebäude war. Du darfst ihr nicht verraten, dass wir etwas mit seinem Ende zu tun hatten. Sie würde es ihm verraten, und dann würde er sich gegen dich wenden.«
    »Wahrscheinlich käme er auch ohne Mom dahinter. Mom sagte, sie habe gestern bei ihm eine Veränderung

Weitere Kostenlose Bücher