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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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ein Schuh draus. Nur eine Hälfte von mir verdient das viele Geld, und zwar nicht die reiche Hälfte. Es ist die andere Hälfte, über die wir nie reden, die es verdient hat. Das Geld hat deinem Dad gehört, und ich will deinem Dad nicht zu nahetreten, weil ich ihn nicht gekannt habe, und bestimmt hatte er seine guten Seiten, aber nicht er hat das Geld verdient. Na ja, hat er doch, aber nur einen Teil davon. In Wirklichkeit haben es seine Arbeiter verdient, und dann hat er es genommen und für mich und John [581] beiseitegelegt, obwohl wir keinen Finger dafür krumm gemacht haben, sondern einfach bloß geboren wurden. Und dann kam ich und hab es endlich benutzt. Habe es denjenigen zurückgegeben, die es wirklich verdient haben.«
    »Und sieh dir doch an, was sie damit gemacht haben«, erwiderte Henry. »Sie haben deinen Laden in ein Crackhaus und eine Lasterhöhle verwandelt.«
    »Nur einige wenige!«
    »Aber du weißt genau, Blue Gene, dass es unserem Wahlkampf geschadet hat«, sagte John. »Du sagst, keine Lügen mehr, hier hast du deine Wahrheit. Du weißt, dass mir dein Projekt in Sachen Öffentlichkeitsarbeit ernste Kopfschmerzen bereitet hat. Die Leute brachten unseren Namen mit den negativen Dingen in Verbindung, die Dad erwähnt hat. Und diejenigen, die mich vielleicht immer noch gewählt hätten… Du hast mich nicht mal mehr unterstützt. Das hat uns in eine totale Zwickmühle gebracht. Ich brauchte die Stimmen dieser Leute, doch plötzlich wolltest du nichts mehr mit mir zu tun haben.«
    »Nur weil ich herausfand, dass ihr mich mein ganzes verdammtes Leben lang belogen habt.«
    »Es reicht«, sagte Elizabeth. »Das bringt uns nicht weiter.«
    »Es war kompliziert«, sagte John, öffnete die beiden obersten Knöpfe seines weißen Maßhemds und fächelte sich mit dem Unterhemd Luft zu.
    »Eugene«, sagte Henry, »du musst dir das große Ganze vor Augen führen. Es geht hier um Johns ganzes Leben. Wie du weißt, planen wir das schon, seit er ein kleiner Junge war. Unterdessen hast du im letzten Sommer ein Interesse dafür [582] entwickelt, anderen zu helfen, doch das ging auf Kosten von Johns Wahlkampf. Also, ja, es stimmt, Johns Karriere ist wichtiger als das Schicksal deines kleinen Wal-Mart-Gebäudes.«
    »Es war nicht klein. Du nennst Dinge immer klein, wenn sie jemand anderem gehören. Es war riesig. Es hat tierisch reingehauen.«
    »Aber auf Johns Kosten! Du hast seine Chancen geschmälert. Der Junge hat so schwer daran gearbeitet, um dorthin zu kommen, wo er jetzt ist. Ich weiß, du glaubst gern, du hättest das Monopol auf echte Arbeitsmoral, aber John hat hart daran gearbeitet, ein führender Politiker zu werden. Und nur weil du dir aus einer Laune heraus ein altes Wal-Mart-Gebäude kaufen musstest, hast du all seine ganze Arbeit fast zunichte gemacht.«
    »Einen Wal-Mart zu kaufen war keine Laune. Wenn du dir je die Mühe gemacht hättest, mich kennenzulernen, wüsstest du, dass es ein langgehegter Traum von mir war.«
    »Als ich dir dein Erbe überließ, dachte ich, du würdest damit Bernice helfen, ihre Arztrechnungen zu bezahlen, und dir eine exotische Schlange als Haustier kaufen oder so was«, sagte Henry. »Aber nein, du musstest ja ganz groß rauskommen, genau zum Höhepunkt des Wahlkampfes. Das war wirklich nicht in Ordnung.«
    »Wenn du damit meinst, ich hätte versucht, John in den Rücken zu fallen, täuschst du dich.« Blue Gene wandte sich an John. »Gott ist mein Zeuge, ursprünglich hab ich den Wal-Mart gekauft, um eine Frau zu beeindrucken, aber sie hat sich als Miststück entpuppt, also kann sie mich mal.«
    »Gib nicht so leicht auf«, riet Elizabeth.
    [583] »Das spielt keine Rolle mehr«, sagte Blue Gene.
    »Hast du heute schon mit ihr gesprochen?«
    »Nein.«
    »Doch langfristig betrachtet«, sagte John, »haben wir richtig gehandelt, denn ich werde mehr Menschen helfen, als du dir je vorstellen könntest.«
    »Aber ja, ja, ja.«
    »Und ob«, sagte John. »Hör mir zu, Blue Gene. Eines Tages werde ich Menschen helfen. Doch ehe ich ihre Träume verwirklichen kann, muss ich erst meine Träume wahr werden lassen. Ich muss meine Stellung sichern, sobald ich jedoch für uns alles geregelt habe, werde ich meine Stellung und meine Macht dazu benutzen, allen anderen zu helfen.«
    »Ist mir egal, Mann. Ich lass mich und die vielen anderen Leute von euch nicht rumschubsen. Das sag ich dir hier und jetzt. Ihr stellt mich als Volltrottel hin. Das kann ich nicht zulassen.«
    »Was genau hast

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