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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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du denn vor?«, fragte Henry.
    »Das tun, was ich tun muss. Wenn ihr nicht Anfang November mein Gebäude wieder aufmacht, erfährt die Presse alles. Meine ganze Geschichte.«
    »Warum würdest du deine eigene Familie zugrunde richten?«, fragte Henry.
    »Weil ihr mich wie ’n Vollidioten habt aussehen lassen, weil ihr mich mein Leben lang belogen habt – und ich mir von euch rein gar nichts mehr bieten lasse. Ihr könnt das den Leuten nicht immer weiter antun und erwarten, dass sie sich nicht wehren. Genug ist genug.«
    »Wenn du das machst, geht es dir an den Kragen«, sagte Henry.
    [584] »Hört alle beide auf!«, rief Elizabeth. »Begreift ihr denn nicht, dass Grant Frick an alldem schuld ist? Blue Gene, was du für die Menschen dieser Gemeinde getan hast, war wirklich gut, doch dann hat Frick es gegen uns verwendet. Auf ihn sollten wir wütend sein, nicht auf einander. Ohne ihn hätten wir deinen Wal-Mart niemals schließen müssen.«
    »Sie hat recht. Wir mussten in die Offensive gehen«, sagte John, »und ich finde es schade, dass es bedeutete, dich zu verletzen, aber Frick hat uns dazu gezwungen.«
    »Er hat mich benutzt, ihr habt mich benutzt, jeder benutzt jeden.«
    »Genau das will er«, sagte John. »Er will unsere Familie spalten. Und das gilt auch für dich, Dad. Du darfst nicht vergessen, dass nicht Blue Gene unser Feind ist, sondern Frick. Er will alle unsere Werte vernichten. Wir dürfen nicht vergessen, wofür wir eigentlich in diesen Wahlkampf gezogen sind: Glaube, Werte, Freiheit… all das, was uns zu dem macht, was wir sind.«
    »Nein, nein. Hört alle auf. Ich erkenne Sprücheklopfer, wenn ich sie höre«, sagte Blue Gene. »Und das sind große Sprüche. Man sollte dich Sprücheklopfer Mapother nennen.«
    »Ach, halt doch die Klappe«, sagte John.
    »Es stimmt«, sagte Henry. »Hier streiten wir uns, obwohl wir unsere Energie dem Ziel widmen sollten, diesen Hurenbock Frick zu schlagen. Wenn du das mit John an die Presse gibst –« Er hielt inne, räusperte sich und sah zu Abby hinüber. »Eugene, falls du von Johns Fehler in seiner Jugend erzählst, würdest du nur Frick helfen, die Wahl zu gewinnen.«
    [585] Plötzlich stand Abby auf und verließ das Zimmer.
    »Abby, warte«, sagte John.
    »Ich will das nicht hören«, sagte sie über die Schulter. John seufzte und blieb sitzen.
    »Willst du diesem unmoralischen Mann wirklich zum Erfolg verhelfen?«, fragte Henry. »Der nimmt uns die Schusswaffen weg und lässt die Ehe unter Männern zu und Gott weiß was noch.«
    »Er wird jedenfalls kein Reich Gottes auf Erden errichten«, sagte John. »Aber ich. Das ist meine Bestimmung.«
    Blue Gene stampfte mit dem Fuß auf, so dass Arthur aufmerksam wurde und sein Videospiel unterbrach. »Sprücheklopfer!«, rief Blue Gene.
    »Das sind keine Sprüche«, widersprach John. »Was ich sage, meine ich ernst.«
    »Wie soll ich je wieder etwas glauben, was du sagst?«, fragte Blue Gene. »Ehrlich. Raus mit der Sprache, John. Wie kannst du von mir erwarten, dass ich dir glaube? Wie kann ich je wieder einem von euch glauben?«
    »Also gut, Jungs«, sagte Elizabeth. »Reden wir mal über etwas Positives.« Lange sagte niemand etwas. »Wer möchte?«
    »Ende gut, alles gut«, sagte Henry. »John hat stabile Umfragewerte – einen Vorsprung von acht Punkten, jedenfalls gestern noch. Und Frick kann deine Einrichtung nicht mehr gegen uns verwenden.«
    »Was ist mit den Leuten, die auf meine Einrichtung angewiesen waren?«, fragte Blue Gene.
    »Ich werde dafür sorgen, dass die Regeln, die ich nach meiner Wahl durchsetzen werde, ihnen helfen«, sagte John.
    »Sie brauchen in erster Linie dein Geld, John.«
    [586] »Sie brauchen meine Führungsqualitäten.«
    »Sie brauchen dein Geld. Mein Geld hat ihnen in einem Monat mehr geholfen als du in der langen Zeit deines Wahlkampfs. Eins möchte ich dich fragen: Wie viel Geld hast du für diesen Wahlkampf ausgegeben?«
    »Darauf musst du nicht antworten«, warf Henry ein. »Du brauchst dich nicht zu verteidigen, John. Und wie oft soll ich das noch sagen? Du hast für diese Leute gesorgt, und sieh doch nur, wie sie es dir zurückzahlen. Und erzähl mir nicht, die Leute, denen du geholfen hast, seien keine Kriminellen. Schalte nur die Nachrichten ein, egal, an welchem Wochentag, und sieh dir an, wer die Verbrechen begeht. Hast du nicht die Bilder von Menschen gesehen, die einander umbringen und mit Drogen dealen und wegen nichts auf einander schießen und einstechen? Hast du

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