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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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Außenseiterin, am kommenden Dienstag vielleicht sogar das Rennen machen. Einer ihrer beiden Kontrahenten ist der Präsident von Westway International, John Hurstbourne Mapother. – Mr. Mapother, Ihre Kontrahentin hat heute Abend eine Rede gehalten, in der sie Politiker tadelte, die Wähler mit Schlagworten wie Werte und Freiheit ködern, später im Amt aber keinen Finger krümmen, um das Leben ihrer Wähler zu verbessern. Wie reagieren Sie auf diesen Vorwurf?«
    »Sie muss damit den anderen Kandidaten meinen, der es nicht für nötig hielt, heute Abend hierherzukommen. Mir sind Werte wichtig, aber ich habe meinen Worten bereits Taten folgen lassen. Das Tabakunternehmen meiner Familie ist der größte Arbeitgeber in der Gegend. Wenn Sie also mich betrachten und dann sie betrachten, so hat nur einer von uns beiden Geld in die Gemeinde fließen lassen, und das war nicht sie.«
    »Ms. Ripplemeyer?«, sagte die Moderatorin.
    »Es stimmt, dass er viele Arbeitsplätze geschaffen hat, aber seine Lieblingsgeschäftsmodelle heißen: Mindestlöhne zahlen und Leute entlassen. Die Frau in meiner Rede, die sich nicht leisten konnte, ihren Kinder genug zu essen zu geben – das war eine von John Mapothers Arbeiterinnen. Wenn er also seine eigenen Mitarbeiterinnen schon so behandelt, wie wird er dann mit seinen Wählern umspringen?«
    »Weder setze ich die Löhne fest, noch kontrolliere ich das für die Arbeitsplatzsicherheit wichtige Wirtschaftsklima«, warf John ein, als die Reporterin die nächste Frage stellen wollte. »Und ich würde Ms. Ripplemeyer gern fragen, was sie für die Gemeinde geleistet hat, außer Konzerte zu [629] veranstalten, auf denen für familienfeindliche Lebensweise geworben wird und genau die Soldaten verhöhnt werden, die diese Freiheit verteidigen, deren sie sich augenscheinlich erfreut.«
    »Verzeihen Sie«, sagte Jackie, »aber Sie sind ja die zweite Besetzung. «
    »Ms. Ripplemeyer –«, sagte die Moderatorin.
    »Er ist eine zweite Besetzung. «
    »Was soll das überhaupt heißen?«, fragte John.
    »Sie lernen die Texte anderer Schauspieler auswendig.«
    »Nun, wenn die Unterstützung unserer Truppen nur ein Text ist, dann bin ich froh, dass ich ihn auswendig gelernt habe.«
    John freute sich, als auch er von einigen bejubelt wurde.
    »Nun machen Sie mal halblang! Die Truppen schützen unsere Freiheit? Tatsächlich schützt das Militär ein Establishment, das Milliarden für das Militär ausgibt. Warum können wir nicht nur eine der vielen Milliarden nehmen und dafür verwenden, hungrigen Kindern und kranken, alten Menschen zu helfen? In Kriegszeiten tragen unsere Steuergelder zu Tod und Vernichtung bei, obwohl sie zu Leben und Wohlstand beitragen könnten. Unser ganzes Geld wird für die falschen Dinge verwendet!«
    Es gab vereinzelte Buhrufe.
    »Um auf das Thema zurückzukommen«, sagte die Interviewerin, »erzählen Sie uns, warum Sie beschlossen haben, sich nur eine Woche vor der Wahl als Spontankandidatin aufzustellen.«
    »Weil, seltsamerweise, vor etwa einer Woche die Behörden dieser Stadt eine philanthropische Organisation geschlossen [630] haben, die ich mitgegründet habe. Viele Menschen profitierten von unserer Organisation, und wir dachten, wenn dieselben Menschen mich als Kandidatin ihrer Wahl auf den Stimmzettel schrieben, würde ich ihnen durch meine Tätigkeit als Abgeordnete besser helfen können. Übrigens hat John Mapothers eigener Bruder diese Organisation gegründet.«
    »Damit bekommt die Geschichte eine neue Wendung«, bemerkte die Moderatorin. »Stimmt das mit Ihrem Bruder?«
    »Christina, Sie haben es ja selbst gesagt. Jackie hat sich eine Woche vor der Wahl als Kandidatin aufgestellt, und zwar weil sie eine Opportunistin ist. Sie zieht über Politiker her, ist aber so durchtrieben wie jeder mir bekannte Politiker. Sie wusste, dass sie die Stimmen von Menschen bekommen würde, die mein Bruder unterstützt hat, der tatsächlich viel Gutes für unsere Gemeinde geleistet hat, und jetzt versucht sie, diese Situation auszunutzen und die Wahl an sich zu reißen. Wenn hier jemand raffiniert ist, dann diese junge Dame. Sie will diese Wahl stehlen, ohne sich der Mühe eines Wahlkampfs zu unterziehen.«
    »Vielleicht bin ich eine Opportunistin«, sagte Jackie leise und mit leichtem Stottern. »Aber jemand musste etwas unternehmen, und ich wurde als geeignet befunden.«
    »Und noch etwas, Jackie«, fuhr John fort, »auch wenn das für Sie schwer zu glauben ist, aber wenn ich über

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